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Alpenföhn Gletscherwasser 280 Test: Eiskalte AIO?

Die Marke Alpenföhn ist bereits mit seiner Gletscherwasser-Serie am Markt. Die Modelle 240 und 360 konnten sich etablieren, doch jetzt legt EKL Alpenföhn ein Modell nach, welches sich etwas außerhalb "der Norm" ansiedelt. Die Gletscherwasser 280 AIO Kompaktwasserkühlung soll die anspruchsvolle Mitte bedienen.

Doch was erwartet uns? In unserem ausgiebigen Test haben wir das gute Stück ordentlich unter Druck gesetzt.

Alles in allem überzeugt die Gletscherwasser 280 AIO mit vielen Features, einer hervorragenden Verarbeitungsqualität, starker Kühlleistung sowie einem relativ einfachen Einbau. Kleine Extras wie austauschbare Kappen, beigelegte Paste und Montagekits gefallen, der leicht höhere Preis sorgt für einen kleinen Abzug. Meckern können wir hier nur auf sehr hohem Niveau.

Alpenföhn Gletscherwasser 280: Wertung 9/10


Pro

  • Sehr gute Kühlperformance
  • Extrem leise
  • Top Verarbeitung
  • Einfacher Einbau

Kontra

  • Teuer
  • Lüfter unter Volllast hörbar
  • Fernbedienung wirkt billig

Lieferumfang & Qualität

Einen großen Unterschied gibt es beim Auspacken des großen Paketes erst einmal nicht. Hübsch in schwarzes Styropor eingepackt, sicher transportiert, haben wir das Innere des Paketes schon vor uns. 

Das Zubehör ist dabei breit gesteckt. Alpenföhn legt folgendes in den Karton:

1.) Als erstes haben wir 2 Lüfter für den Radiator, aus Alpenföhns 140mm Wingboost3 ARGB Serie.

2.) Eine Tube Wärmeleitpaste von Thermal Grizzly, sowie einen Spatel dazu. Was prima ist, denn oft vergisst man, eine Tube dazu zu bestellen.

3.) Einen RGB-Controller sowie eine passende IR-Fernbedienung. Diese fällt leider sehr sparsam aus und wirkt nicht so hochwertig.

4.) Diverse Kabel zum Anschluss der RGB sowie ARGB Schnittstellen.

5.) Und natürlich diverse Brackets zur Befestigung der Pumpe für die gängigen Sockel.

6.) Logischerweise die Komponenten der AIO: Pumpe und Radiator, welche durch ein 41cm langes Kabel verbunden sind.

7.) Abdeckkappen für die Pumpe.

Direkt beim Auspacken fällt uns die sehr gut verarbeitete Pumpen/Radiatorkombination auf. Die Schläuche sind sauber gesleeved, die Anschlüsse perfekt gestanzt und ergeben ein optisch sehr hochwertiges Bild. Auch haptisch wirkt das ganze sehr stabil. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass hier nur "schnell mal eben" etwas zusammen gebaut wurde.

Die Brackets sind dabei hochwertig eloxiert, ebenso der Radiator. Die Pumpe ist in glänzendem Schwarz gehalten, was sehr edel daher kommt. Ebenso hat man bedacht, die Schrauben auch passend schwarz zu eloxieren. Wer auf Schwarz steht bekommt gerade beim Einbau ein rundes Bild - uns gefällt der matte Look.

Die beigelegte Anleitung beschreibt das Nötigste: Welches Bracket für welchen Sockel verwendet wird und wie die Anlage selbst verbaut wird. Leider sorgte hier ein Punkt für einen Abzug: In den Unterlagen wird nirgends erwähnt, welche Probleme ein falsch positionierter Radiator erzeugen kann (und diese sind bekannterweise immens - bis hin zu einem Pumpenschaden). Hier hätten wir uns, gerade für den Laien, etwas mehr Anleitung gewünscht - Schade.

Aber insgesamt kann sich der Lieferumfang mitsamt den netten Gimmicks und die qualitative Verarbeitung sehen lassen. Verglichen zu Alpenföhns großer Anlage hat man im direkten Vergleich offenbar nur die Lüftermenge sowie Radiatorgröße verändert. Denn die Pumpe scheint augenscheinlich, auch technisch, die selbe zu sein wie im großen 360er Set.


Technische Daten

  • Maße Radiator (L x B x H): 322 x 138 x 27 mm
  • Material Radiator: Aluminium
  • Schlauchlänge465 mm
  • Maße Pumpe: 86 x 75 x 62 mm
  • Drehzahl Pumpe: 1200 – 2600 U/Min (3-Pin)
  • Material Kühlerboden: Kupfer
  • Lüfter: 2x Wingboost 3 ARGB 140 x 140 x 25 mm, 500 – 2000 U/Min (PWM)
  • Intel Sockel: LGA 1200, 1150, 1151, 1155, 1156, 1366, 2066, 2011-v3, 2011
  • AMD Sockel: TR4, sTRX4, AM4, AM3+, AM3, AM2+, AM2, FM1 

Anhand der technischen Daten sehen wir, dass jeder gegenwärtige Sockel ohne weiteres unterstützt wird. Ebenso wird das passende Zubehör direkt mitgeliefert - was sehr gut ist. Denn so braucht man sich nicht um weitere Bestellungen zu sorgen. Im direkten Vergleich mit dem großen 360er Set nehmen wir direkt die Pumpe unter die Lupe. Diese ist, laut Datenblatt ebenso, 1 zu 1 die gleiche. Wir sind gespannt, wie sich das im Test selber auswirkt.


Der Einbau

Genug der grundlegenden Dinge, machen wir uns frohen Mutes an den Einbau. Durch die klar strukturierte Anleitung, fällt es sehr leicht die passenden Brackets an die Pumpe zu schrauben. Die Schrauben sowie Zubehörteile weisen hier eine hervorragende Passform auf. Nichts wackelt oder wirkt "unpassend". Alles ergibt ein sauber zusammen passendes Bild. 

Durch die 41 cm langen Schläuche, haben wir dazu auch in großen Gehäusen genug Platz zum verbauen. Wir haben das Set mit einem Ryzen 5 3600 verbaut, in einem Antec P120 Crystal Gehäuse. Dazu haben wir zur Platzierung die Rückwand gewählt, wobei der Radiator schnell verschraubt war. Die schwarz eloxierten Schrauben ließen sich ohne Probleme ansetzen. Hier wurde also gerade auch im Bereich der Montage sauber gearbeitet. 

Die Lüfter werden einfach auf den Radiator geschraubt. An diesen fällt sofort auf, das wir gummierte Ecken haben. Damit werden Schwingungen auf den Radiator gedämpft und so Störgeräusche vermieden. Sehr schön!

Die Pumpe selber ist mit Kupfer besetzt, was für eine sehr gute Transportleistung der Wärme garantiert. Auch das Aufsetzen auf den Prozessor verlief ohne Probleme. Zur Montage haben wir das normale Backplate auf dem Mainboard gelassen, welches hervorragend gepasst hat. Macht euch da also keine Sorgen, um weiteres Zubehör!

Nachdem die Lüfter auf den Radiator geschraubt sind und die Pumpe auf die CPU, muss alles noch verkabelt werden. Die Kabel gerade an den Lüftern sind ausreichend lang, mit jeweils ca. 35 cm. So bekommen wir keine Probleme, die Kabel sauber und auslaufend zu verbinden. Mit beigelegt werden dazu diverse Y-Kabel, zur Verbindung der jeweiligen RGB Schnittstellen.

Dank Support von MSI, Gigabyte und ASUS haben wir auch hier wieder 100 % Support der jeweiligen ARGB Schnittstellen. Die Pumpe noch eben angeschlossen und schon sitzt die Anlage sauber im PC. Wir sind überrascht, wie schnell sich die Gletscherwasser 280 verbauen ließ - auch von Sebastian als AIO-Neuling.

Als optische Finesse tauschen wir noch das mit RGB beleuchtete Logo auf der Pumpe aus. Der Bajonettanschluss ist allerdings sehr fummelig. Bedingt durch den Kunststoff hat man etwas Angst, hier feste anzupacken. Das ist schade, trübt an dieser Stelle aber nur leicht den Gesamteindruck. 


Alpenföhn Gletscherwasser 280 Leistung

Ist ja alles gut und schön, doch was hat die Gletscherwasser 280 von Alpenföhn leistungstechnisch auf dem Kasten?

Unser Testsystem brachte dazu folgende Hardware auf den Plan:

Einen Ryzen 5 3600, welcher ungetuned auf einem MSI GAMING Plus B450 Board sitzt, mit 16 Gigabyte Speicher unterstützt wird und grafisch durch eine Sapphire 5700XT Nitro+ befeuert wird. Als direkten Vergleich haben wir diesen davor durch einen Noctua NH 12 per Luft kühlen lassen. Dieser bietet an sich schon eine sehr gute Kühlleistung bei guter Laufruhe. Wir sind neugierig, wie die Gletscherwasser 280 sich hier behaupten kann.

Dazu haben wir das Luft-System einmal im Ruhezustand, wie auch unter Last laufen lassen. Gemessen bei 100 % Prozessorauslastung durch einen gezielten Benchmark, haben wir dazu bei geschlossenem Gehäuse die Lautstärke gemessen. 

Der Noctua erzeugte im Leerlauf eine Lautstärke von ca. 45 dbA, die Temperatur bewegte sich bei normaler Raumheizung auf ca. 60 Grad. Unter Last lief das System mit einer Temperatur von 75 bis 80 Grad, allerdings bei einer Lautstärke von ca. 55 dbA. Der Anstieg der Lautstärke ist merklich hörbar und wirkt schnell störend. Gerade für andere im Raum, die kein Headset auf den Ohren haben.

Nach dem Umbau und Einstellen der nötigen PWM-Drehzahlen, sind wir gespannt was uns die Gletscherwasser 280 nun präsentiert. Direkt beim ersten Aufrufen der Mess-Software fällt auf, dass die CPU mit angenehmen 35 Grad läuft. Überraschend, denn die Anlage selber ist mit nur 35 dbA wesentlich leiser als der Luft-Kollege.

Also haben wir auch hier die Lastspitze angesetzt beim Ryzen und ihn ordentlich arbeiten lassen. Nach ebenfalls 30 Minuten Belastung sind wir begeistert. Die Temperatur der CPU steigt nicht über 60 Grad an. Gerade für die Langzeitlebensdauer der CPU ist das super! Auf der anderen Seite liegt dann die Lautstärke, welche kaum die 40 dbA übersteigt. Und ist damit direkt leiser, als der Noctua im Ruhepuls. 

Sicher kann man hier auch noch mit den Werten jonglieren. Die Lüfter, welche bei rund 1000 U/min kaum hörbar arbeiten, könnte man beispielsweise höher oder weiter runter drehen. Und wenn wir schon bei "kaum hörbar" sind, müssen wir unbedingt die Pumpe erwähnen. Diese ist mit 18 dbA flüsterleise. Die Kombination aus Laufruhe und einer sehr stark gekühlten CPU macht uns natürlich glücklich. Wir sind uns sehr sicher: Zu einem Preis von rund 200 Euro, werden wir erst einmal keine so starke AiO testen können. 

Die Lüfter haben einen sehr guten Wirkungsgrad: In voller Leistung schaufeln wir 175 m³ Luft durch. Allerdings sind sie dann mit 60 dbA auch merklich hörbar. Man kann damit aber beruhigt durch den Hochsommer gehen, ohne sich Sorgen um seine Technik zu machen. 

Einziger Wermutstropfen ist hier leider die RGB-Funktion, welche mit der Leistung natürlich nichts zu tun hat. Dennoch möchten wir es kurz erwähnen.

Zwar sind Lüfter wie auch Pumpe sehr hochwertig ausgeleuchtet und die Farben kommen kräftig zur Geltung. Aber leider ist die Bedienung nur per RGB-Fernbedienung möglich, welche dazu in ihren Funktionen etwas minimalistisch daher kommt. Sicher, mehr als Farbenwechsel, Moduswechsel oder An/Aus braucht es nicht. Trotzdem sind überraschend viele Knöpfe auf dieser, keine Anleitung dazu und die angesprochene Verarbeitung wirkt recht billig. Für den Preis hätte man sicherlich auch was fertigeres vom Stapel lassen können.


Alpenföhn Gletscherwasser 280 Test: Unser Fazit

Im Fazit sind wir noch immer begeistert von der Leistung, welche die Alpenföhn Gletscherwasser hier im 280er Format auf den Tisch legt. Gerade die hochwertige Verarbeitung der Komponenten, der einfache Einbau und die überzeugende Kühlleistung (bei niedriger Lautstärke) können hier punkten.

Ärgerliche Kleinigkeiten wie ein zickiger Pumpendeckel, fehlende Warnhinweise bezüglich der Radiatormontage oder auch die sehr billig wirkende Fernbedienung sorgen für minimale Abzüge. Doch dies ist wirklich Beschweren auf hohem Niveau, insbesondere bei der recht guten Preisleistung die ihr hier bekommt. Alle weiteren Punkte rechtfertigen hier eine klare Kaufempfehlung im 280mm-Wasserkühlungssegment. Ihr könnt hier bedenkenlos zugreifen und wir müssen sagen: Es gibt keine angenehmere AiO in diesem Preissegment, die wir blind empfehlen können!


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Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.