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Antec P120 Crystal Test: Ein guter Midi-Tower?

antec p120 crystal innen mit graka

Gehört das Antec P210 Crystal zu den besten PC-Gehäusen auf dem Markt? In unserem ausführlichen Test findet ihr es heraus.

Das Antec P120 Crystal soll ein recht kompaktes Gehäuse sein, das sich mit viel Glas auf die Sichtbarkeit eurer Hardware konzentriert. Trotzdem will es euch die Möglichkeit bieten, es ohne spürbare Kompromisse mit großen Wasserkühlungslösungen zu bestücken.

Mit seinem sauberen Stahlrahmen und zwei Klarglasscheiben nimmt das P120 Crystal einige Design-Ideen von Lian Li Gehäusen auf, schafft es jedoch, dem Midi-Format mit seinem funktionalen Layout und dem Preis seine eigene Note zu verleihen.

Auch die Verarbeitungsqualität soll nicht zu kurz kommen, sowie die Ausstattung an Features soll hier einen Preis von um die 120€ rechtfertigen.

Alles in allem bietet das P120 ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis und überzeugt mit toller Verarbeitung, Featurevielfalt sowie einer tollen Optik.

Kleinere Abzüge mussten wir auf Grund des etwas eingeschränkten Kabelmanagements und den leicht höheren Temperaturen unter Last machen.

Antec P120 Crystal Gehäuse: Wertung 8,0/10


Pro

  • Gute Geräuschdämmung
  • Sehr schöne Optik
  • Enorm viel Platz
  • Super Verarbeitung

Kontra

  • Leider keine Lüfter dabei
  • Kabelmanagement nicht ideal
  • Kein USB-C

Spezifikationen & Lieferumfang

Das Gehäuse wird mit kartonverstärkten Schaumstoffabstandshaltern und einer robusten Stofftasche geliefert, um es während des Verpackungs- und Versandprozesses vor Kratzern und Fingerabdrücken zu schützen.

Ihr werdet in der Box jetzt keine verrückten Extras finden, aber alles was mitgeliefert wird, ist ziemlich nützlich. Neben den erwarteten schwarzen Schrauben gibt Antec eine robuste GPU-Halterung und mehrere Klettbänder für das Kabelmanagement mit dazu. Darüber hinaus gibt es das übliche Handbuch und die Garantiebroschüre.

Die Spezifikationen des Gehäuses haben wir in der folgender Tabelle für euch zusammen gefasst:

Spezifikation

Detail

Gehäusetyp

Midi-Tower

Material

Stahl, gehärtetes Glas

Gewicht

10,4 kg

Laufwerksschächte

2x intern 2,5 / 3,5 "
2x intern 2,5 "

Unterstützte Formfaktoren

 E-ATX / ATX / Micro-ATX / ITX

Abmessungen

 476 x 234 x 485 mm (TxBxH)

Frontventilatoren

Keine

Heckventilatoren

1 x 120/140 mm (optional)

Top-Lüfter

 3x 120 / 2x 140 mm (optional)

Bodenventilatoren

3 x 120 mm / 3 x 140 mm (optional)

Seitenventilatoren

3 x 120 mm / 3x 140 mm (optional)

Anschlüsse

2x USB 3.0
1x Kopfhörer
1x Mikrofon

Lüfter- / LED-Controller

Nein

CPU-Kühler Kompatibilität

185 mm

GPU Kompatibilität

450 mm

Netzteil Kompatibilität

294 mm


Antec P120 Crystal: Ein Blick aufs Äußere

Das P120 Crystal zeigt uns nach dem Auspacken direkt was es möchte. Nicht nur einfaches "Show & Shine" Case sein, sondern auch Qualität und Nutzbarkeit bieten. Und den Eindruck erhält man direkt. Von Außen betrachtet ist das Case sehr gut verarbeitet. Die Falzkanten des Gehäuses sind schön abgerundet und die Spaltmaße perfekt. Unabhängig davon, ob es zur Glasseite geht oder die Rückseite des Gehäuses. Man bekommt nicht das Gefühl, hier einen groben Klotz vor sich zu haben.

Durch das einfache und klassische "Kasten-Design", passen sich die beiden Glasfronten hervorragend an das Case an. Es wirkt nicht überladen oder unangebracht. Auch wenn das Kasten-Design nicht jedem liegt, beeindruckt es doch durch seine Schlichtheit.

Es fällt einem sofort auf, dass die Glasfront ohne Lüfteransatz verbaut ist. Das hat den Vorteil, das wir ohne Probleme direkt auf unsere Hardware schauen können. Die hier normalerweise angebrachten Kühlmöglichkeiten hat Antec auf die Rückwand verlegt. Das sorgt für einen optischen Kick.

Die schönen getönten Glasscheiben gewähren viele Einblicke

Von der Seite betrachtet können wir durch die Glasflügeltür in das Innere sehen. Die Glastür selber wurde mit Dichtlippen ausgestattet, und garantiert uns so eine hervorragende Dämmung im Geräusch und Wärmebereich. Die Tür selber sitzt auf Scharnieren und kann bei Bedarf leicht abgenommen sowie wieder angesetzt werden, um an die Hardware zu kommen. Sehr schön hier: Die Tür ist so akribisch genau gefertigt dass man nicht das Gefühl hat, sie würde überstehen oder nicht genau passen. Geöffnet wird sie durch einen Druckschalter, das erspart einem lästige Fingerabdrücke auf dem Glas sowie nerviges Fummeln an der Rückseite - sehr schön gelöst.

Die Gummidichtung an der Glastür ist hochwertig

Kommen wir zur Rückwand. Diese ist mit Rändelschrauben befestigt worden und ermöglicht uns im Zweifel eine werkzeuglose Montage oder Demontage. Nehmen wir das Seitenteil ab bemerken wir direkt, wie stabil es ist. Antec hat hier offensichtlich drauf geachtet, das Material stärker anzufertigen - das ist wunderbar und verschafft dem ganzen Wertigkeit. Denn oft haben wir bei anderen Gehäusen das Gefühl, nur ein dünnes Blech in der Hand zu haben. Das Seitenteil hat eine ausgestanzte Fläche, über die das P120 sich die Luft auch anzieht. Diese ist abgedeckt mit einem Staubfilter, welcher mit Magnetband auf der Innenseite gehalten wird.

Die Rückseite des P120 Chrystal ist sauber strukturiert. Was hier sofort auffällt: Das Netzteil wird oben eingesetzt. Es sollte also ein aktiv gekühltes Netzteil verwendet werden, da so auch warme Abluft aus dem PC gezogen wird. Für manche ein KO-Kriterium, für uns jedoch nicht. Solange ihr ein hochwertiges Netzteil verbaut, werdet ihr hier keine Probleme haben.

Die Slotblenden für die PCI-Slots sind verschraubt, nicht vorgestanzt. Das sorgt für Pluspunkte. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn die Blenden nicht wieder eingesetzt werden können, weil sie nur gestanzt sind. Prima! Ebenso sind neben den 7 horizontalen Slots auch 3 vertikale vorgearbeitet. Plant ihr eure Grafikkarte also mit einem Riser-Satz hochkant zu setzen, müsst ihr nicht noch aufwändig am Gehäuserahmen arbeiten. 

Darüber befinden sich Montagepositionen für einen 120- oder 140-mm-Lüfter mit Langlöchern, mit denen ihr die Höhe der 120-mm-Variante einstellen könnt. Das heißt, die 140-mm-Einheit würde nur an einer bestimmten Stelle sitzen, so dass diese längeren Ausschnitte etwas irreführend sind.

Schauen wir uns nun das Gehäuse von oben an. Auch hier dominieren klare Linien und Anordnungen. Direkt am vorderen Rand des Gehäuses zeigt uns Antec mit einem Schriftzug, das wir es mit der "Performance"-Serie zu tun haben. Leider ist die Platzierung hier etwas ungünstig geraten, denn dadurch rutschen die beiden USB Anschlüsse, die Audio-Anschlüsse und Powerschalter weiter nach hinten auf das Gehäuse. Steht der Rechner unter dem Tisch, kann es etwas unhandlich werden. Leider vermissen wir hier einen USB-C Anschluss, welcher heutzutage einfach gegeben sein sollte.

Die Schalter und Anschlüsse fügen sich dabei aber wunderbar in die Gesamtoptik des Gehäuses ein. Bei Betrieb sind die USB Anschlüsse dazu weiß beleuchtet. Kleine Zusätze, wie Staub- und Schmutzkappen sind eine nette Dreingabe.


Antec P120 Crystal: Das Innere

Um an den Innenraum zu gelangen, öffnet ihr einfach die verriegelte Seite und zieht die Abdeckung aus den Scharnieren. Auf der gegenüberliegenden Seite könnt ihr nach dem Lösen der Rändelschrauben auch die gesamte Verkleidung herausziehen. Mit dem etwas einzigartigen Layout der Netzteil- und Festplattenkäfige in der Decke des Gehäuses wird der gesamte untere Teil für die Kühlung und eure Funktionskomponenten verwendet.

Was direkt aufgefallen ist: Antec liefert seinem Schmuckstück keinerlei Lüfter mit bei. Schade, denn genug Schrauben zur Montage liefert man neben Anleitung und Klettband hingegen mit. Direkt ins Auge sticht auch der enorme Platz im Inneren des Gehäuses. So haben wir auch Platz, extrem große Karten wie die 5700 XT/3090 RTX zu verbauen und müssen zudem nicht auf hübsche Radiatorbauten verzichten.

Auf der Rückseite des Mainboard-Fachs befinden sich zwei SSD-Montagehalterungen. Vorne befindet sich ein Montagerahmen für bis zu drei 120-mm-Lüfter oder sogar einen 360-mm-Kühler. Dieser Aufbau würde Luft durch die Seite ziehen, die wiederum einen magnetischen Staubfilter für zusätzlichen Staubschutz verwendet. Zum Glück hat Antec auch mehrere Kabelführungsöffnungen zwischen diesem Kühlbereich und dem Mainboard-Fach eingebaut.

Teilweise kann es je nach Kühlungssetup jedoch etwas fummelig werden und man muss den Festplattenkäfig entfernen. Das ist schade und sorgt für Abzug. Auch wenn SSD durchaus das Ding der Lage sind, möchte man ein 4 TB Datengrab nicht missen für kleines Geld.

Neben dem Netzteilkäfig findet man eben diese zwei zusätzlichen Festplattenfächer aus Metall. Diese können einzeln entfernt werden, sodass ihr nur auf eines verzichten müssen, wenn ihr euch für ein großes Kühlelement darunter entscheidet.

Der Mainboard-Tray selber ist großzügig gestaltet und gibt offensichtlich zahlreiche Möglichkeiten zur Kabelführung und Montage von ausgiebigen Lüfter- und Kühlerkombinationen.

Die Tiefe des Gehäuses spielt einem hier gut zu und hohe Lüfter können hier problemlos montiert werden. Allerdings sind die vielen Kabeldurchführungen auch ein Problem: Es ist schwer seine Kabel hübsch in diesem Gehäuse zu verstecken. Man hätte sich hier etwas mehr verdeckte Führungen gewünscht, gerade im Premiumbereich. Auch fehlen uns Abdeckungen für die Rückwand. Nutzt man zum Beispiel keine Kühlung an der Rückwand, kann man auf die Lüftermatte schauen. Das ist leider nicht schön gelöst worden, lässt sich aber verschmerzen.

Ein weiterer Platz für solche Aufbauten von Lüftern ist sonst am Boden direkt gegeben. Auch dort lässt sich die gleiche Kombination verbauen - dann können auch die Käfige bleiben. Allerdings könnte man sich mit seinen PCI-Karten ins Gehege kommen. Da also ausmessen, und schauen, was ihr an Zusatzkarten plant.

Auf dem Boden des Gehäuses können bis zu drei 120- oder 140-mm-Lüfter installiert werden, oder man entscheidet sich bei Bedarf für einen 360-mm-Radiator. Solange ihr bei Luftkühlung bleibt, könnt ihr eure Grafikkarte mit dem optionalen Zubehör weiterhin vertikal installieren.


Zusammenbau und Leistung

Zusammenbau

Bedingt durch die ausladenden Trays haben wir hier viel Platz beim Arbeiten im Gehäuse.

Der Mainboardeinbau sowie die Verkabelung fallen daher sehr simpel aus. Die Installation erfolgt auf herkömmliche Weise mit Abstandshaltern und mitgelieferten Schrauben.

Leider ist das Kabelverlegen da dann auch der Knackpunkt. Um schön zu verlegen muss man viel mit der Rückseite des Trays arbeiten, da wie gesagt, keine Kabelführungen vorhanden sind. Die Rückwand, sowie die Grafikkartenhalterung, SSD-Halterungen auf der Rückseite und auch der Netzteilschacht sind mit Rändelschrauben abgedeckt. Diese lassen sich mit etwas Kraft auch per Hand lösen, allerdings empfehle ich mit einem Schraubendreher nachzuhelfen.

Ohne die praktische Halterung, wird eure GPU leicht durchhängen. Aber sie wird auch dann noch Platz haben, wenn ihr an der Seite des Gehäuses Luftkühlung installiert habt. Die Installation der stabilen GPU-Halterung verhindert wirklich ein Durchhängen der GPU.

Das Netzteil wird von Außen in das Gehäuse geschoben, dazu muss ein Rahmen entfernt werden. Der Vorteil hiervon: Bei einem Defekt oder Umbau, muss ich nicht das ganze Mainboard und Co. wieder entfernen. Die Installationsmethode des Netzteils folgt dem gleichen Prinzip wie bei HDDs, bei denen ihr den Rahmen zuerst installieren müsst und ihn dann wieder einrasten lasst. Dank des üppigen Platzes könnt ihr alle zusätzlichen Kabel mit den gut platzierten Öffnungen leicht verstecken, sodass die Optik sauber bleibt.

Bedingt durch die sehr gute Tiefe des Gehäuses, wird man hier auch mit Wasserkühlungen kein Problem haben. Gerade dadurch dass die Radiatoren unten sowie auf der Rückwand befestigt werden können, habt ihr viel Platz für eure Schläuche und Rohre.

Für den Einbau von SSDs müsst ihr Metallplatten abnehmen, um das Laufwerk mit Schrauben zu sichern. Sobald sie angebracht sind, setzt ihr die Platte einfach wieder ein und zieht die Rändelschraube fest, um sie zu fixieren.

Die 3,5-Zoll-Laufwerke ruhen auf Gummiringen in den Fächern und erfordern spezielle Schrauben zur Befestigung. Nach der Installation könnt ihr den gesamten Käfig zurück in die Decke des P120 schieben und mit den beiden großen Rändelschrauben dort halten.

Auch die Kabel für das Front-Panel sind ausreichend lang, um auch Umwege zu meistern. Die Kabel selber, wie auch die Stecker, sind dabei in einer sehr guten Qualität.

Alles in allem macht es euch Antec sehr einfach und vor allem angenehm, eure Hardware unterzubringen. Als Zubehör legt Antec dazu ausreichend Ersatzschrauben, Gummiunterlagen und auch Klettbänder zur Kabelfixierung bei.

Temperaturwerte und Geräuschentwicklung

In Punkto Performance kann man auch nicht wirklich meckern für den Preis.

Unser Ryzen 5 3600 sowie eine RX 5700 XT von Sapphire bleiben im P120 von Antec von unserem Noctua-Kühler solide gekühlt.

  • Bei der CPU-Temperatur bewegten wir uns in unseren internen Tests unter Last bei Werten zwischen 65-70°C
  • Die GPU-Temperatur lag mit 78°C unter Last absolut im akzeptablen Bereich
  • Auch Chipsatz und M.2-Temperaturen blieben auf soliden Werten

Wo das P120 Crystal jedoch absolut überzeugt, ist die Geräuschentwicklung. Bei unserem Test konnten wir unter Last gerade einmal um die 35 dbA Lautstärke messen. Dadurch konnte das P120 andere von uns getestete Gehäuse von beispielweise Thermaltake oder Fractal Design Paroli bieten oder diese sogar schlagen in dieser Kategorie.


Antec P120 Crystal: Unser Fazit

All unsere Komponenten finden genügend Platz im Innenraum

120 Euro ist im Bereich der höheren Showgehäuse ein guter Preis. Insbesondere wenn man die Performance, alle Features sowie die hohe Verarbeitungsqualität berücksichtigt.

Man kann durchaus sagen, man bekommt hier ein sehr gutes Case für seinen PC. Getrübt wird das ganze etwas durch die Demontage der 3,5 Zoll Trays, wenn man dort Radiatoren anbringen möchte. Auch schauen Nutzer und Freunde von passiven Netzteilen eher in die Röhre. Zudem fehlt ein separierter Raum hinter dem Tray, um Kabel besser zu verstecken - dies findet man bereits bei günstigeren Gehäusen. Der Vorteil aber hier für Antec: Wir sparen Platz in der Breite. 

Auch das keine Lüfter mitgeliefert werden, ist zu dem Preis etwas enttäuschend. Aber all das ist bei dem Preis meckern auf hohem Niveau.

Denn das P120 Crystal ist schlank, doch bietet gleichzeitig Unmengen an Platz. Zudem besteht es im Wesentlichen aus nichts als Stahl und Glas sowie bietet ein sehr ausgeklügeltes Design. Das Äußere bietet viele schöne Alleinstellungsmerkmale, wie die mit einem Riegel ausgestattete Seitenwand oder die großen Glasscheiben. Darüber hinaus gefallen uns die beleuchteten USB-Anschlüsse oben und die extreme saubere Farbgebung sowie Optik.

Hinzu kommen die flexiblen doppelten Montagepositionen für Luft- oder Wasserkühlung, um die Vorderseite sauber zu halten, wodurch eure Komponenten wirklich gut zur Geltung kommen. Kombiniert dies mit der Fähigkeit, eure Grafikkarte vertikal zu verbauen und ihr bekommt jede Menge Optionen.

Unterm Strich gibt es von uns eine klare Kaufempfehlung für das Mittelklassesegment und preisbewusste Case-Modder.


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Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.