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EKSA E900 Pro 7.1 Test: Günstig & Gut

EKSA E900 Pro 7.1

Ein weiterer Hersteller tummelt sich mit EKSA am hart umkämpften Headset-Markt. Hier verspricht man auch wieder vollmundige Features wie “7.1 Surround-Sound” oder “für richtige Gamer!”. Dazu gepaart mit Multiplattform-Nutzbarkeit und einem schicken Design.

Und das auch noch für unglaubliche 41 Euro. Was der Hersteller aus China uns hier als Preishammer vorstellt, schaut sich Sebastian nun folgend für euch an.

EKSA E900 Pro 7.1 Gaming-Headset: Unsere Wertung 7/10

Im Test konnte das EKSA E900 Pro 7.1 in den meisten Kategorien mit kleinen Mängeln überzeugen. Gerade unter Berücksichtigung seines niedrigen Preises könnt ihr hiermit nicht viel falsch machen. Abzüge gabs im Test klar bei den Hochtönen sowie im Betrieb bei höheren Lautstärken (via USB-Verbindung hören andere euren Ton falls ihr etwas aufdreht). Im Gesamtpaket kann das EKSA E900 Pro jedoch überzeugen.


Pro

  • Günstiger Preis
  • Solides Mikrofon
  • Solide Verarbeitung
  • Kompatibel mit Konsolen und PC

Kontra

  • Schwächen bei den Hochtönen
  • Bei hohen Lautstärken etwas dröhnend
  • Verwirrende, veraltete Software
  • Virtueller 7.1 Surround Sound funktioniert nur am PC über USB
  • Material der Ohrmuscheln nicht der Renner

Design & Komfort

Schon beim Auspacken merken wir eines sofort: Das Ding ist ziemlich leicht. Typisch schwarz wurde das ganze zusammengesetzt, rote Applikationen dazu, was einen gewissen optischen Reiz vermittelt. Das wirkt schon recht gut, und kann natürlich mit den großen am Markt mithalten. Ausgeliefert wird das gute Stück in einem schicken Kunstlederbeutel. Prima für den Transport zur nächsten LAN!

Schalter und Anschlüsse sind sauber gekennzeichnet, die Verarbeitung ist gut gelungen. Keine Stellen stehen über, die Nähte machen einen soliden Eindruck. Gerade bei Headsets in dieser Preislage vermutet man hier die ersten Schnitzer. 

Jedoch kann das EKSA E900 Pro gut mithalten. Kleine Details wie das Telefondraht anmutende Kabel für die Ohrmuscheln, welches in schickem Rot abgesetzt ist, runden das ganze ab. Beim Anschließen fällt direkt auf:

Das Logo auf den Ohrmuscheln ist rot beleuchtet. Gut, das sieht man nun nicht wenn man es trägt, aber trotzdem ein kleines optisches Highlight. 

Das ansteckbare Mikrofon ist auch nicht so groß gebaut worden. Es fügt sich somit gut in das doch recht klein wirkende Headset ein.

Die Polster des Kopfbügels und der Ohrmuscheln sind in schickem schwarzem Kunstleder gehalten. Applikationen wie die rote Einfassung der Polster runden das Ganze dann ab. 

Insgesamt sieht das Headset also sehr gut aus, und macht einen tollen optischen Eindruck. Doch wie bequem ist es? 

Durch das sehr geringe Gewicht, ist es auch sehr angenehm zu tragen. Es ist fast schon etwas zu leicht auf dem Kopf. Doch dabei hält der Metallrahmen in der Kopfstütze das Headset sehr gut am Kopf. Der Druck auf die Hörer ist nicht zu stark, um als unbequem empfunden zu werden.

Allerdings ist an der Stelle auch das erste Manko: Durch das sehr günstig gewählte Material, wirkt das Kunstleder an den Ohrmuscheln etwas unangenehm. Es ist schwierig zu beschreiben. Aber stellt euch vor, ihr habt einen ganz billigen Kopfhörer und es fühlt sich sehr nach “Plastik” an. Dennoch muss man den Preis im Hinterkopf behalten, erwähnen will ich es trotzdem.

Dafür ist der Kopfbügel aber angenehm in der Passform. Auch bei größeren Köpfen werdet ihr hier keine Probleme haben. Denn die Muscheln dürft ihr bis zu 10 Grad neigen. Was auch für Brillenträger ein Plus sein wird. Diese sind auch sehr froh über die fast schon zu weichen Polster, die kaum bis gar keinen Gegendruck aufbauen. 

Die Schalterpositionen sind gut gewählt worden und einfach zu erreichen. Nach ein paarmal draufschauen habt ihr diese verinnerlicht und wisst genau wo ihr mit der Hand ranmüsst. Komfortabel ist hier natürlich, dass die Elemente nicht zu nah beieinander sind. 

Da es ein Kabel-Headset für verschiedene Systeme ist, stellt sich natürlich die Frage: “Ist es einfach anzuschließen? Habe ich viel Aufwand um das System zu wechseln?”.

Nein. Durch eine Art Bajonettverschluss am Anschluss des Kabels, sitzt alles sehr fest. Der Wechsel von USB auf Klinke (PC auf PS5 als Beispiel) ist hier in Sekundenschnelle getan. Und erfordert auch keinen großen Aufwand. Das alte Kabel ab, das neue ran...fertig.

Auch das abnehmbare Mikrofon bleibt auf seinem Drahtarm nach der ersten Justierung wo es soll. 


Ausstattung, Verarbeitung & Software

Natürlich stellt sich gerade bei einem absurd niedrigen Preis die Frage, wie stabil das Ganze ist und was überhaupt noch dabei sein kann. So sind doch viele Marken-Headsets normal drei Mal so teuer wie das E900 Pro. Doch der Reihe nach.

An Ausstattung ist alles Nötige dabei. Neben einem schicken Beutel für den Transport oder zum Verstauen, erwartet uns aber auch nicht viel mehr. Kleinigkeiten wie Kabelbinder mit Klett vermissen wir an dieser Stelle nicht, wie es zum Beispiel bei Roccat der Fall ist. EKSA hat diese direkt an seine Kabel gebunden und zwar für jedes Kabel einen. Das ist prima, denn die ca. 2 Meter langen Kabel sind nur mit dünnem Kunststoff bezogen, welcher dazu noch recht widerspenstig ist. Schnell kann hier ein Kabelgewirr entstehen. Ein zusammenlegen und dann abbinden mit dem Klett-Binder hilft hier schnell und unkompliziert weiter. 

Wo wir bei den Kabeln sind. Für alle möglichen Systeme ist hier mitgedacht worden. Einfache 3,5mm Klinke auf beiden Seiten, ein Kabel mit USB, ein Kabel mit getrennten Klinkenanschlüssen. Egal ob Switch, Konsolen der letzten oder aktuellen Generation, euren PC oder gar euer Handy mit Klinkenanschluss. Das E900 Pro lässt sich an jeder Quelle ohne Probleme anschließen. Allerdings erhaltet ihr nur am PC mit dem USB-Kabel und der mageren installierten Software ein 7.1 Gefühl. 

Die Schalter sind gut verarbeitet. Der Mute Knopf ist hier auf Federbasis, statt Tippschalter. Heißt: Ihr drückt nicht nur drauf und er bleibt in Position, muted das Mikrofon aber, sondern hat in aktivierter Stellung eine tiefere Stellung im Rahmen. Prima, denn es gibt keine akustische Rückmeldung, ob das Mikrofon an bzw. aus ist wie das Piepen der Logitech-Headsets zum Beispiel. 

Der Lautstärkeregler ist stufenlos und reagiert in gut portionierten Stellungen. Angenehm und einfach lässt sich hier die Lautstärke justieren. Leider bietet das Headset keine Möglichkeit, den Sprachchat und das Spiel unabhängig voneinander zu regulieren. Das dürfte gerade für Konsolenspieler ein kleines Ärgernis sein. Diese müssen dann auf die Software bzw. das System ihrer Wahl setzen, und dort diese Trennung manuell regulieren. 

Diese müssen dann auch auf die Klinkenkabel zurückgreifen und das Headset an ihrem Gamepad anschließen. Eine Verbindung per USB erlaubt das Headset nicht, bzw. wird auch nicht damit von der PS5 oder der Xbox Series X erkannt. Für PC-User ist das USB Kabel, welches mit USB-C am Headset angesetzt ist. 

Bei genauer Betrachtung wird aber klarer, warum wir hier so einen günstigen Kandidaten haben. Gerade die weichen Polster, die wie erwähnt auch ein Vorteil sind, zeigen hier den Preisdruck an. Der Kopfbügel trifft es dabei noch am besten. Wird gut abgedämpft, fühlt sich angenehm an und das fast schon zu leichte Headset wird gut gehalten durch den sehr leichten Druck. 

Der Metallrahmen im Kopfbügel ist stabil genug und gibt genügend Widerstand. Leider sind es die Ohrpolster nicht. Schon beim Auspacken fällt auf, wie dünn der Schaumguss darin sein muss. Druckstellen machen sich bemerkbar und auch nach einer langen Session, bleiben diese gerne erstmal in angepresster Form, bis sie sich wieder “aufgepumpt” haben. Hier wurde also definitiv beim Material gespart. Auch wirkt der Korpus der Ohrmuscheln sehr dünn bei genauer Betrachtung. Ein “vom Tisch fallen” würden wir hier nicht unbedingt riskieren wollen. Auch werden eure Ohren bei längeren Sessions wohl eher heiß. Denn das Kunstleder ist nicht wirklich angenehm zu tragen bei einer warmen Umgebung und könnte für schwitzige Momente sorgen. 

Die Verbindung mit dem offen liegenden Draht ist bei Headsets nichts neues. Und auch wenn der geringelte Anschlussdraht nett aussieht, befürchten wir hier die ersten ernsteren Probleme. Er wirkt recht kurz und ist nicht selten auf Spannung, wenn man das Headset anlegt. Hoffen wir, dass es dort nicht zu ernsthaften Problemen wie einem Riss oder Bruch kommt. 

Der PC erkennt das Headset nicht direkt automatisch. Erst das Installieren der Software verhilft hier zum “7.1 Gaming Erlebnis”. Und die Software ist direkt ein Problem. Denn auch diese wird, natürlich bei so einem brutal niedrigen Preis, eher spartanisch ausgeliefert. Mit einer Optik, die uns schon fast an eine Windows 95 Oberfläche erinnert, dürfen wir uns begnügen. 

Hier habt ihr auch Möglichkeiten für die Einstellung von Höhen und Co. Allerdings ist alles sehr simpel gehalten. Man sollte also keine aufwändigen Möglichkeiten erwarten, sich den Klang perfekt anzupassen. 

Der Schwanenhals des Mikrofons ist aber dafür sehr stabil ausgelegt. Nur mit etwas Widerwillen verstellt sich die Position. Was toll ist, denn so ist ein “kurzes Ablegen” des Headsets nicht immer direkt damit gepaart, das Mikro dauernd neu zu positionieren. 


Der Klang des EKSA E900 Pro

Essentiell wird es dann beim Klang. Grundlegend wichtig: Am PC haben wir nur den 7.1 Support, welcher emuliert ist und nicht hardwareseitig generiert wird. Andere Endgeräte wie Konsolen müssen sich mit Stereo begnügen. 

Die 50mm Treiber befeuern eure Ohren dabei zuverlässig. In niedrigen und mittleren Lautstärken habt ihr einen gut platzierten Bass, der nun nicht der Wahnsinn ist, aber im Klangbild stimmig wirkt. 

Mitten kristallisieren sich auch klar und deutlich heraus, nur bei den Hochtönen fehlt das Volumen in der Klangbühne - dadurch wirken gerade Instrumente sehr blass. Insgesamt haben wir ein warmes Klangbild, welches aber nicht zu dumpf wird. 

Umgebungsgeräusche nehmt ihr zwar wahr, lassen sich aber gut aussortieren zum Spielklang. Der Vorteil eines geschlossenen Headsets, wenn man es denn ganz so möchte, von einer kompletten Abriegelung ist hier aber nicht geboten. So gut schottet euch das E900 Pro dann doch nicht ab. 

Dafür machte es keinen Unterschied, egal auf welcher Plattform, wie klar Klänge rüber kommen. Richtungsgeräusche, Dialoge und auch Musik waren sehr gut zu hören. Wir wussten in Spielen immer, wo sich unsere Gegner befinden, laute und leise Töne mischen sich nicht zu einem Klangbrei, sondern geben eine gute Ortung weiter.

Bei hohen Lautstärken wird der Ton allerdings etwas matschig und überlagernd. Schnell sind Vorteile wie die klaren Mitten verloren und ergeben sich einem fast schon schludrigen Bass der alles überwiegen möchte. Das ist schade. Zudem kann es auf dem PC bei höheren Lautstärken vorkommen, dass eure Mitspieler euren Ton mitbekommen. 

Wer also eher auf niedrigen und mittleren Lautstärken spielt und eher einen warmen Klang bevorzugt, der sollte hiermit trotzdem keine Probleme haben. Denn das kann dieses Schnäppchen auf jeden Fall und braucht sich da auch nicht zu sehr vor "den Großen" verstecken.


EKSA E900 Pro Mikrofonleistung

Das Mikrofon macht einen guten Job. Mit einer für diese Preislage guten Qualität versteht man euch hier im Voice-Chat gut. Durchaus ist hier Luft nach oben, doch sind wir mal ehrlich: Erwartet man das für diesen Preis von 40€? Klar, gerade wenn wir lauter werden kommt das Mikrofon an seine Grenzen. Aber wie auch die Hörer schon, ist das Modell für niedrige und mittlere Lautstärken ausgelegt und dort performt es. 

Der Noise-Filter funktioniert dafür erstaunlich gut. Hintergrundgeräusche wie vorbeifahrende Autos filtert das Mikrofon heraus. Auch ein Hintergrundrauschen bei Stille oder ähnliches konnten wir nicht feststellen. 

Das omnidirektionale Mikrofon macht also eine gute Figur. Und solltet ihr es nicht haben wollen, könnt ihr es einfach abnehmen. Die Verbindung dazu ist sehr stabil und wir hatten nicht das Gefühl, dass es zu locker sitzt oder billig produziert ist. 


Preisleistung & Fazit

Rein von der Preisleistung ist das E900 Pro ein guter Fang. Sicher, Punkte wie die zu weichen Ohrmuscheln oder das sehr einfach produzierte Gehäuse sind erstmal unangenehm. Doch gerade Gelegenheitsspieler oder Freunde von sehr leichten Headsets sind hier gut bedient. Im breiten Segment sehen wir wenige Headsets, die hier von der Preisleistung wirklich attraktiv sind. Doch der einfache Spieler bekommt hier gut was geliefert für seine 40 Euro. 

Auch die ausreichend langen Kabel, der Lagerbeutel, die Stoffkabelbinder sprechen zum Beispiel dafür. Leider fehlt an den Kabeln eine Kleinigkeit: Ein Lautstärkeregler wäre hier noch was gewesen, um den Klang unabhängig regulieren oder das Mikrofon muten zu können.

Na klar, die einfach aufgesetzte Software, der Telefondraht an den Muscheln - das sind Punkte die man sich vor Augen halten muss und auch sollte, trotz des günstigen Preises.

Aber gerade wer etwas Geld sparen möchte, oder keine Ansprüche an sehr hohe Lautstärken hat, wird hier fündig. Auch wenn alles sehr einfach gehalten ist, die Ohrmuscheln nicht gut gepolstert sind und es wenig Zusatzfunktionen gibt. Doch grundlegend bekommt man ein gutes Headset, für wenig Geld. Was sich in seinem Preisbereich auf keinen Fall verstecken sollte und muss.


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Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.