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EPOS Sennheiser GSP 600 Test: Perfekt Highend?

epos sennheiser gsp 600

Sennheiser hat in Zusammenarbeit mit EPOS einige Jahre lang viele gute (wenn auch teure ) Gaming-Headsets rausgebracht. Das EPOS Sennheiser GSP 600 gilt als eines der letzten gemeinsam entwickelten Headsets und wir haben es uns näher angeschaut.

Preislich ist das GSP 600 in der oberen Kategorie angesiedelt und soll den Highend-Markt bedienen. Doch gehört es auch zu den besten Gaming Headsets? Wir denken, es hat definitiv einen Anwendungsbereich. 

Alles in allem überzeugt das EPOS Sennheiser GSP 600 in den Bereichen Tragekomfort, Verarbeitung und dem einfachen Setup. Beim Klang bekommt ihr was solides auf die Ohren, allerdings hätten wir hier gerade bei den Bässen zu dem Preis etwas mehr Feinheit erwartet. Fehlende Features wie Wireless, 7.1 oder eine Software zur Anpassung des empfindlichen Mikrofons sorgen für weitere Abzüge.

Unterm Strich ist das GSP 600 trotzdem ein gutes Gaming-Headset für PC- und Konsolenspieler.

EPOS Sennheiser GSP 600: Unsere Wertung 8,0/10


Pro

  • Solider Klang
  • Extrem bequem
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Plug and Play Setup
  • Variabler Anpressdruck

Kontra

  • Sehr teuer
  • Bass etwas schwach
  • Mikrofon mit Schwächen
  • Nur 3,5mm-Klinke
  • Wenig Features

Design & Features

Eins fällt sofort auf: Das EPOS Sennheiser GSP 600 ist kein zierliches Headset. Es gehört zu den schwereren und größeren Headsets, was jedoch nichts negatives ist. Denn der Komfort stimmt und man merkt das Gewicht kaum (dazu später mehr).

Das GSP 600 ist ein schwarzer Kunststoff-Riese mit einem Durchmesser von 19cm und einem Gewicht von knapp 370g. An der rechten Ohrmuschel befindet sich ein Lautstärkerädchen, an der linken findet ihr das leider nicht abnehmbare Mikrofon. Das generelle Audiodesign ist geschlossen, wodurch die Ohrmuscheln gut isoliert sind. 

Während die Größe und Form des Headsets das Mitnehmen erschweren, ist es mit nahezu jedem Spielesystem kompatibel. Denn das GSP 600 wird mit zwei austauschbaren 3,5-mm-Audiokabeln geliefert: Eines mit einem gemeinsamen Mikrofon- / Audioeingang für Konsolen und mobile Geräte sowie eins mit separaten Audio- und Mikrofonkabeln für PCs. Beide funktionieren gut und erfüllen ihren Dienst, das L-förmige Kabel könnte aber gerade bei Xbox-Controllern etwas fummeliger werden.

Hier noch die wichtigsten Basisdaten auf einen Blick:

  • Typ: Kabelgebunden (3,5-mm-Klinke)
  • Tonausgabe: Stereo
  • Mikrofon: Flip-to-Mute Boom-Mikrofon
  • Kompatibilität: PC, Mac, PS4, PS5, Xbox Series X, Xbox One, Switch, Mobile
  • Bedienelemente: Stummschalten, Lautstärke
  • Impedanz: 28 Ω (Ohm)
  • Frequenzgang: 10 - 30.000Hz

Die Benutzung des Headsets ist sehr einfach. Da es keine Software gibt funktioniert es mit einem einfachem Plug-and-Play - Einstöpseln und loslegen. Ihr könnt das festsitzende Boom-Mikrofon stumm schalten, indem ihr es hochklappt (was manchmal nicht so recht funktioniert hat bei unserem Test). Einen zusätzlichen Mute-Knopf für Audio oder Mikrofon gibt es hier nicht.

Neben dem großen Lautstärkeregler an der rechten Seite gibt es keine anderen Knöpfe oder Bedienelemente. Für manche ist dies Positiv, manche erwarten hier weitere Funktionen. Wir haben das ganze neutral angesehen, weil wir selten bis gar nicht an unseren Headsets rumfummeln beim Daddeln. Makroknöpfe oder sonstige Spielereien gehören für uns auf die Tastatur.


Verarbeitung & Komfort

In diesen beiden Kategorien räumt das EPOS Sennheiser GSP 600 fast radikal ab.

Angefangen bei der Verarbeitung lässt sich sagen, dass das Teil extrem stabil ist. Größtenteils aus hochwertigem dichtem Kunststoff gefertigt, wird das Headset an der Seite mit zwei Metallscharnieren verstärkt. Hier wackelt wirklich nichts und alle Teile sitzen bombenfest - darf man natürlich für den Preis auch erwarten. Das GSP 600 ist ein Headset, dass ihr auch öfter mal auf den Boden werfen könnt (nicht absichtlich!) - denn es hält einiges aus. Soviel Stabilität haben wir selten bei einem Gaming-Headset gesehen und gespürt.

Auch die Ohrpolster sind aus hochwertigem Kunstleder, welches sich auf der Haut sehr gut anfühlt. Zudem sind beide Polsterungen (Kopfband und Ohrmuscheln) ausreichend dicht, wodurch sich die Polster nicht leicht von der Ohrmuschel ablösen können - sehr gut umgesetzt. Einzig und allein bei den Befestigungsschrauben hätten wir uns normale Metallschrauben gewünscht.

Wo das GSP 600 wirklich einen obendrauf legt, ist der Tragekomfort. Die Weichheit des Memory-Schaumstoffs und der Einstellbereich des Riemens sind dafür die Grundlage. Zudem hilft der dünne Mesh-Bezug innerhalb der Ohrmuscheln dabei, dass eure Ohren auch bei längeren Sessions nicht zu heiß werden.

Was jedoch wirklich recht einzigartig und genial ist, ist das variable Kopfbandspannungssystem. Zwei Schieberegler auf beiden Seiten des Kopfbands können nach außen oder innen gezogen werden, um die Klemmkraft des Headsets zu ändern. Dadurch wird die Unterkante der Ohrmuscheln festgezogen, wenn ihr sie nach oben zieht, beim nach unten schieben wird die Spannung gleichmäßiger verteilt. Damit wird jeder eine bequeme Einstellung finden, unabhängig davon, wie groß euer Kopf oder eure Ohren sind.

Ein extrem tolles Feature, was wir so noch nicht kannten - das bringt ordentlich Pluspunkte. Hierdurch wird der Tragekomfort wirklich auf ein neues Level gehoben. Dennoch bleibt das hohe Gewicht, welches auf Dauer dann doch etwas ermüdend sein kann (vor allem für Leute mit schwächerem Nacken).

Trotzdem hilft dieses tolle Feature dabei, den Klang zu verbessern. Es überträgt sich quasi indirekt auf den Klang, denn durch die richtige Klemmkraft bekommt ihr eine hervorragende passive Geräuschunterdrückung. Somit werden eure Ohren gut abgeschottet und der Klang wirkt immersiver.

Beim Komfort gibt es also quasi gar nichts zu meckern und wir sind vollends überzeugt. Für viele wird das Gewicht nicht weiter auffallen und auf Grund des guten Verstellsystems gleichmäßig auf dem Kopf sitzen. Für Brillenträger sind die Kunstleder-Polster wie so oft natürlich nicht ideal. Es wäre für den Preis dann noch schön gewesen, Velour-Polster beizulegen.


EPOS Sennheiser GSP 600 Klang & Gaming Performance

Was die Gaming-Performance des GSP 600 anbelangt, können wir uns nicht beschweren. Egal welches Genre wir befeuert haben - wir waren definitiv zufrieden mit dem Klang. Ob ihr jetzt in iRacing ein paar Runden dreht, in CS:GO die Position des Gegners ausmachen müsst, oder aber in einem MMO voll eintauchen wollt - mit dem GSP 600 alles möglich.

Zocken mit dem GSP 600 ist also absolut solide, wenn auch etwas einfältig. Man bekommt wie schon erwähnt leider keine Software zur Anpassung und Dinge wie virtueller Surround-Sound fehlen auch. Gerade letzteres gibt es bei gleichpreisigen Headsets immer als Option - Schade.

Obwohl das GSP 600 "solide" klingt, ist es doch eher mittenbetont. Dadurch kommt der Bass manchmal nicht so gut rüber und wirkt etwas dumpf oder gar matschig. Beim Gaming fehlt dadurch ab und an der "Wumms", beim Filmschauen oder Musikhören fehlt die Klarheit bei niedrigen Frequenzen.

Durch die Betonung der Mitten kommen jedoch Dialoge in Games sehr gut rüber. Auch Horror-Games profitieren von dem Klangprofil, genauso wie soundtracklastige Spiele.

Womit wir allerdings ein Problem hatten, war die schlechte Geräuschisolierung nach außen hin. Teilweise dringen Ingame-Sounds nach außen und werden auch direkt vom Mikrofon aufgenommen. Nicht ideal.

Klar, das Ganze kann man mit einem Equalizer anpassen, dennoch fehlt dieser leider seitens EPOS selbst. Hier hätten wir uns eine begleitende Software gewünscht, um das Frequenzprofil sowie das Mikrofon etwas anzupassen. Leider ist das GSP 600 etwas zu "unflexibel" bezüglich der Abmischung, wodurch es in manchen Musiktracks oder Spielen die nicht genau auf das EQ-Profil zugeschnitten sind, einfach nur "gut" klingt. Das ist uns für den Preis leider zu wenig, wodurch wir Punkte in der Bewertung abziehen mussten.

Als dritter Negativpunkt müssen wir die Performance bei höherer Lautstärke ankreiden. Hierbei leidet der Bass noch etwas mehr und alles klingt etwas blechern.

Unterm Strich ist der Klang dennoch sehr solide und kann im Gesamtbild sowie im Direktvergleich mit ähnlichen Headsets 7 von 10 Punkten erreichen.


Mikrofonqualität

Beim Mikrofon sind wir auch zwiegespalten. Auf der einen Seite stimmt die Aufnahmequalität absolut: Eure Stimme klingt voll, natürlich und kommt sauber rüber. In Discord und TS versteht man euch einwandfrei.

Auf der anderen Seite funktioniert die aktive Geräuschunterdrückung mehr schlecht als recht, wodurch das Mikrofon oft Nebengeräusche aus dem Raum aufnimmt. Weniger ideal, vor allem wenn wir keine Software zur Anpassung haben. Somit muss man mit OBS nachjustieren, was für den Preispunkt natürlich fraglich ist.

Zudem funktioniert das Stummschalten durch Hochklappen des Mikros manchmal nicht, was auch nervig ist. Dazu kommt ein leichtes Grundrauschen, wie ihr oben im Video bei der Sprechprobe hören könnt. Auch dies könnt ihr mit Filtern ausbessern, dennoch hätten wir uns hier ein saubereres Klangbild gewünscht. Generell wirkt das (sehr gute!) Mikrofon einfach zu empfindlich. Schade hier wäre mit passender Software mehr drin gewesen.


EPOS Sennheiser GSP 600 Test: Unser Fazit

Man muss wirklich sagen: Eine etwas schwere Geburt. Unterm Strich vergeben wir auf jeden Fall eine Kaufempfehlung für alle, die ein sehr bequemes und robustes Headset mit solidem Klang suchen.

Versteht uns nicht falsch. Das EPOS Sennheiser GSP 600 ist ein gutes Gaming-Headset, nur eben auch sehr teuer. Und in diesem Preissegment gibt es auch einiges an Konkurrenz, wodurch die Bewertung schwerer fällt. Wäre es etwas günstiger, denn würden wir hier in der Endbewertung noch höher gehen, dann der Klang ist ordentlich und das Mikrofon bis auf die Überempfindlichkeit auch.

Wo das GSP 600 mehr als überzeugt sind Tragekomfort sowie die hochwertige Verarbeitung. Hier gibt es wenige (auch teurere) Modelle, die dabei mithalten können. Ist also sein Geld wert? Wir würden sagen ja, allerdings gibt es halt auch viele gute Alternativen.


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Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.