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EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming im Test: Starke Mittelklasse?

EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming titelbild

Endlich können wir eine RTX 3060 TI testen, denn EVGA stellte uns freundlicherweise ihre 3060 TI XC GAMING zur Verfügung. Das ganze kommt recht schlicht und ohne RGB daher, daher schauen wir mal was die kleine Karte, da nur Twin-Lüfter, zu bieten hat.

Diese Grafikkarte steigt in die Ampere-Mittelklasse ein und versucht dies mit einer sehr kompakten Form. Die EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming bedient dabei das Einsteigersegment im Produktaufgebot des Herstellers, die FTW3-Reihe ist im teureren Preisbereich angesiedelt.

Alles in allem bietet euch die EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming eine sehr solide Gaming-Performance gepaart mit recht kühlem, sowie leisem Betrieb. Für 399€ UVP wäre sie perfekt, wenn man sie denn dafür bekommen würde. Solltet ihr die Karte zu dem Preis finden sagen wir: Zuschlagen. Denn sie ist allemal wert.

Unten findet ihr noch das Testvideo.

EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming: Wertung 8,5/10


Pro

  • Top Preisleistung
  • Kompakt
  • Gute Gaming-Performance
  • Recht kühl unter Last

Kontra

  • Nicht die Leiseste
  • Keine Beleuchtung
  • Geringes OC-Potenzial

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Technik, Verarbeitung & Formfaktor

Die Karte kommt in einem sehr angenehmen, kompakten Format geliefert. Gerade Freunde von übersichtlichen PCs oder kleinen Gehäusen, werden hier ihre Freude haben. Denn mit gerade mal 11x20 Zentimetern, haben wir hier quasi einen 2-Slot Grafikzwerg liegen. Doch bevor es in die Benchmarks geht, schauen wir uns an, was die Karte befeuert.

Im Herzen dürfen wir mit bis zu einem Takt von 1710 Mhz arbeiten, welcher geboosted ist. Das gibt uns direkt Möglichkeiten, auch in QHD hohe Frameraten zu erzielen. Unterstützt wird die GPU mit GDDR 6 Speicher, welcher bis in 8 GB bis zu 14000 Mhz effektiv auf den Plan bringt. So können wir die Karte mit einer maximalen Auflösung von 7680 x 4320 Pixel ansetzen.

Für den spielerischen Betrieb ist diese Auflösung natürlich nichts, aber für die reine Office oder Photoshopanwendung kann sie ohne Probleme genutzt werden. Für das Gaming wird diese Leistung bei aktuellen Titeln in QHD an ihre Grenzen stoßen. Was aber in Ordnung ist, viel höher möchte EVGA mit dem Einstiegspreis von nur 399 Euro auch nicht zielen. Dennoch treffen sie mit dieser Karte sauber ins Schwarze.

Die EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming im Vergleich mit einer Sapphire RX 5700 XT  Nitro+

Zur Kühlung hat EVGA hier auf eine Twin-Lüfter-Lösung gesetzt, was aber hinsichtlich der Leistung und der dadurch entstehenden Temperaturen absolut ausreicht. Obendrauf gibt es bei diesem Modell eine Kupfer-Kühlplatte mit vier Heatpipes, was wir wirklich gerne sehen. Diese Backplate bietet nicht nur Stabilität und schützt die Karte für Stößen, sondern hat auch direkten Kontakt mit dem Grafikchip sowie den Speichermodulen über drei Wärmeleitpads. Dadurch wird die Kühlung maßgeblich unterstützt und optimiert.

Alles in allem fühlt sich die Karte stabil an, alles sitzt bombenfest und nichts wackelt. Wir sind zufrieden mit der Verarbeitungsqualität, insbesondere unter Berücksichtigung des Preises.

An Schnittstellen werden wir mit 3x DisplayPort und einem HDMI-Port bedient. Für aktuelle Monitore also absolut ausreichend. Auf Seiten des Stroms, genügt hier ein einzelner 8-Pin Anschluss, welcher mit maximal 200 Watt befeuert wird. Diese nimmt sich die Karte auch mal genügsam, dazu aber später mehr.

Auf eine ausufernde RGB-Beleuchtung wurde hier vollends verzichtet, wohl auch hinsichtlich des Preislevels. Denn eine Kampfansage bleibt der Preis von 399 Euro nach wie vor. Dies ist allerdings kein negativer Aspekt für uns, zumal das schwarze Design echt edel und gelungen ist. Viele von euch werden es lieben und es passt einfach in jeden Build. Wer RGB-Tennis will, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen.


Benchmarks, Gaming-Performance & Übertaktung

Die Benchmarks sind in verschiedensten Anwendungen genutzt worden. Zum einen aktuelle Spiele (bzw, deren Engines), zum anderen auch bekannte Programme wie FurMark und der 3DMark in der "Time Spy" Demo. Unser Testsystem sah wie folgt aus:

  • Prozessor: AMD RYZEN 5 3600
  • CPU Kühler: Alpenföhn Gletscherwasser 280 AiO
  • Arbeitsspeicher: 16 GB Crucial Ballistix Sport LT
  • Grafikkarte: EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming
  • Netzteil: Be Quiet Power 11 600W
  • Lüfter: 3x 120mm Arctis
  • Gehäuse: Antec P120 Crystal
  • Mainboard: MSI Gaming PLUS B450
  • Speicher: 1TB HDD 1TB M.2 SSD, 1TB SSD

Folgende Werte konnten wir dort zum Vergleich erzielen:

Spiel / Benchmark

FPS (FHD)

FPS (QHD)

Strom (FHD/QHD)

Temperatur

CSGO

210

190

111/170 W

60° C

Cyberpunk 2077

58

46

180/190 W

63° C

Hitman 

101

86

195/202 W

60° C

3dMark Timespy

65

46

195/202 W

65° C

Der Punktestand im 3dMark Timespy Benchmark betrug 13.891 in FHD sowie 9.341 in QHD-Auflösung. Damit kann die 3060 Ti XC Gaming von EVGA gute Ergebnisse abliefern. 

Gerade gemessen an aktuellen Kartenrivalen, zeigt die 3060 TI XC GAMING hier hervorragende Werte. Rechnet man diese im Schnitt runter auf Frames pro Watt, erhält man vorläufig kein besseres Verhältnis. Gerade in aktuellen Spielen die auch DLSS und Raytracing supporten, kann hier noch was gezaubert werden. Doch dazu später mehr.

Auffallend ist auch die sehr gute Auslastung unter FHD, welche bei Spielen wie Hitman und CSGO bei gerade mal 59% liegt. Bei QHD ist irgendwann Schluss, allerdings will die RTX 3060 Ti auch nicht unbedingt eine QHD-Karte sein.

Noch kurz ein paar Worte zum Thema Übertakten. Die RTX 3060 Ti XC Gaming von EVGA versucht in ihrer Größe und mit ihrer Kühlungslösung nicht, eine übertaktungsfreudige Karte sein. Wer das hier aufwartet, ist auf dem falschen Dampfer.

Dennoch haben wir etwas in Afterburner rumgespielt und konnten die Karte in Cyberpunk auf 1440p mit maximalen Einstellungen stabil bei etwas über 1.800 MHz betreiben. Dies entspricht einer Leistungssteigerung von um die 5%, was für eine Karte dieser Größenordnung definitiv gut ist. Sehr viel höher als 1.890 MHz wollten wir nicht gehen, zumal die Temperatur dann doch deutlich auf über 70° C anstieg und der Lärmpegel in die Höhe schnellte.

Lasst die Karte locker bei 1.800 MHz laufen, dann seid ihr auf der sicheren Seite.


Raytracing und DLSS Performance

Natürlich sind die Technologien RTX und DLSS ein Kernfeature, die auch für Nvidia sprechen. Doch wie stark ist der Nutzen von diesen Features bei einer Einstiegskarte für Titel wie Cyberpunk, der die Karte auch ohne beides an die Grenze treibt? Schauen wir es uns genau an:

In unserem Benchmark mit aktiviertem Raytracing und DLSS kommen wir auf eine Framelast von ca 50 Frames. Diese sind dann gemessen im Ultra Preset in einer QHD Auflösung.

Bei einer vollen Auslastung der Karte bleibt diese trotzdem auf einer soliden Temperatur von ca. 65 Grad. Schalten wir die DLSS-Technik allerdings aus, bricht teils mehr als die Hälfte der Frames weg. Mit so einem Ergebnis haben wir aber hinsichtlich der Frames gerechnet.

DLSS rendert die gezeigten Bilder differenziert, dadurch der Framesboost. Muss die Karte wieder das volle Bild berechnen, fehlt die Leistung. Allerdings ist die Leistungsumsetzung in Cyberpunk und auch im getesteten Control sehr gut. Schnell und gut kommt man (mit leichten Einbußen in der Optik) auf das doppelte der normalen Frames.

Leider gibt es hier auch Negativbeispiele, wie zum Beispiel die Battlefield Reihe. Hier gewinnen wir zwar auch den erhöhten Frames-Wert, verlieren aber viel stärker in der Optik. Trotzdem bleibt gerade DLSS in Low bis Midrange-Karten für uns ein Bonus, der nicht unattraktiv ist.


Lautstärke, Temperatur & Strom

Das Szenario, dass eine Karte den abendlichen Spielspaß durch Lärm trübt, kennt man. Doch wie laut wird die RTX 3060 TI XC GAMING von EVGA? Unter normalen Bedingungen (ohne OC) leisten die Twin-Lüfter saubere Arbeit und regeln die Drehzahlen hervorragend.

Im Silent-Modus bewegt sich die Karte in einer einfachen Wohnung mit einer Raumtemperatur von 21°C bei 38 Grad und liegt bei 38 dbA Lautstärke. Damit ist die Karte quasi nicht hörbar. Für die Ruhephasen ohne Spiel und die einfache Büroarbeit, ist der Silent-Modus der 3060 TI XC GAMING sehr praktisch. Die Lüfter stoppen dann und der Kühlkörper hält trotzdem alles passiv auf Temperatur. Das ist grob nichts neues, aber funktioniert hier gut.

Unter Last gehen wir dann auf 49 dbA Lautstärke, was hörbar aber nicht störend ist. Verglichen mit einer gleichstarken Karte (wie zum Beispiel der 5700 XT Nitro + von Sapphire die Sebastian gerade nutzt), ist hier kein Unterschied zu bemerken. Beide Karten arbeiten ähnlich leise, allerdings hat die XC Gaming nur zwei Lüfter, was natürlich für die Karte von EVGA spricht. Denn die Kühlleistung in Relation zur Lautstärke ist sehr gut. Klar gibt es leisere Karten, aber diese sind auch wesentlich teurer.

Erfreulich ist dabei auch die Wärmeentwicklung. Selbst bei kaum hörbaren Lautstärken entwickeln wir unter voller Last im Furmark-Bench nicht mehr als 65 Grad. Auch der Spielbetrieb über 2 Stunden bleibt hier genügsam und die Karte kühl.

Was den Stromverbrauch betrifft, sind wir erstaunt von der Effizienz. Die 3060TI ist aktuell die effektivste Karte, wenn wir den Wert "Strom auf Frames" quer rechnen. Zum Vergleich: Eine 3060 TI kommt mit einer Effizienz von 1,37 durchschnittlichen Watt pro Frames daher. Verglichen mit der RTX 2070 SUPER (welche auf 1,62 kommt) ein starker Wert. Als weiteres Beispiel kommt unsere 5700 XT auf einen Wert von 1,99 und liegt nochmal deutlich darüber.

Auf den Frame gerechnet sparen wir mit der 3060 Ti XC Gaming von EVGA (bei gleicher oder besserer Gaming-Leistung wie eine 5700XT) ungefähr 60 Cent pro Watt. Hervorragend! Auch wenn wir Raytracing einschalten ändert sich der Wert nicht maßgeblich. Sicher, der Durchschnittswert steigt (aufgrund der Mehrleistung) auf 3,68. Eine RTX 2070 SUPER hingegen pendelt bei 4,09 herum, daher haben wir auch hier die bessere Kosteneffizienz.


Unser Fazit

Abschließend muss man sagen, wer jetzt eine Grafikkarte für den FHD und QHD-Betrieb braucht, wird um eine 3060 TI nicht herum kommen. Vorausgesetzt ihr wollt preisbewusst kaufen und die Karte ist überhaupt lieferbar. Sicher, wir hätten uns auch für die Licht-Freunde etwas RGB gewünscht, doch verhält es sich zum Preis wie immer: Wer viel Geblinke möchte, legt nur dafür ordentlich drauf.

Abstriche sind in der Leistung absolut nicht zu erkennen, insbesondere unter Berücksichtigung der kompakten Bauweise und der abgespeckten Kühlung ein großer Pluspunkt. Vor allem die Kühlleistung sowie Stromeffizienz sind hervorragend, die Lautstärke absolut im Rahmen. Das fehlende OC-Potenzial ist bei so einer Karte nicht verwunderlich, dennoch lassen sich ein paar MHz rausholen.

Wir empfehlen diese Karte gerade den platzbewussten Sparfüchsen, die auf FHD und auch gelegentlich QHD daddeln möchten. Denn für den regulären Preis von 399 Euro findet ihr wenig Alternativen. Von uns eine klare Kaufempfehlung!


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Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.