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Razer Kraken X Test und Review: Gutes Einsteiger-Headset

Günstige Gaming Headsets wie das Razer Kraken X müssen immer irgendwas opfern, um den niedrigeren Preis zu rechtfertigen. In unserem Razer Kraken X Test zeigen wir euch, in welchen Bereichen das Gaming Headset überzeugt und wo es nicht so der Bringer ist.

Razer Kraken X: Wertung 6,9/10

Das Razer Kraken X ist ein Einsteiger-Headset mit virtuellem 7.1-Klang und kann vor allem beim Tragekomfort punkten. Die Schlichtheit des Designs gefällt uns, die Verarbeitungsqualität kann sich für den Preis sehen lassen. Abzüge gibt es beim Klang für das Musikhören, welches mit dem Kraken X weniger Spaß macht. Dahingegen performt das Headset für Gaming-Zwecke gut. Der Problemfall ist eher das Mikrofon, welches leider nicht hochklappbar ist und auch klangtechnisch leichte Schwächen hat. Dennoch bekommt ihr eine ordentliche Preisleistung sowie virtuellen 7.1-Sound von der besseren Sorte. Hierdurch wird das Razer Kraken X als Budget-Wahl definitiv empfehlenswert.


Pro

  • Extrem bequem
  • Kompatibel mit Konsole & PC
  • Guter Klang fürs Gaming
  • Sehr leicht
  • Gut für Brillenträger
  • Etwas günstiger
  • Kontra

    • Ohren schwitzen schnell
    • 7.1 Surround-Sound funktioniert nur mit Win10
    • Nicht der Renner für Musik
    • Mikrofon mit Schwächen
    • Nervige Registrierung nötig für 7.1

    Anmerkung: Wenn ihr weitere Gaming Headset Tests sucht, dann schaut in unseren großen Ratgeber-Artikel rein. Dort findet ihr weitere Top Gaming Headsets als Alternative zum Razer Kraken X. Alternativ hier auch Wireless Gaming Headsets oder PS4-Headsets. Reinschauen lohnt sich.


    Design & Ausstattung


    Bevor wir auf das Design und die Features näher eingehen, hier zunächst einmal alle wichtigen Produktdaten in der Übersicht:

    Razer Kraken X Gaming Headset: Die wichtigsten Eckdaten im Überblick

    • Lautsprecher-Treiber: 40mm Dynamisch
    • Frequenzbereich Kopfhörer: 12 Hz–28 kHz
    • Impedanz: 32 Ohm
    • Empfindlichkeit: 109 dB SPL/mW
    • Mikrofon Richtcharakteristik: Unidirektional
    • Mikrofon-Typ: Boom-Mikrofon
    • Mediakontrolle: Lautstärkeregler, Stummschaltung des Mikrofons
    • Kabellänge: 1,3m 
    • Anschluss: Via 3,5mm-Klinke + Adapter für Mikrofon
    • Gesamtgewicht: 250g
    • Art: Overear, geschlossen
    • Garantie: 2 Jahre

    Das Kraken X hat ein sehr ähnliches Design wie alle anderen teureren Headsets von Razer. Es ist komplett in mattem Schwarz gehalten (ohne Farbe auf dem Headset), während der Rahmen und Ohrmuscheln aus Kunststoff bestehen. Der Verpackungsinhalt ist übrigens übersichtlich. Ihr bekommt hier lediglich ein Splitter-Kabel, eine Kurzanleitung sowie den Code zur Aktivierung des 7.1-Sounds beigelegt.

    Apropos Ohrmuscheln: Auf der Rückseite der Ohrmuscheln befindet sich das Razer-Logo, aber nicht wie erwartet in Grün, sondern auch in Schwarz. Obwohl dieser Bereich von einem Gitternetz umgeben ist, sind die Treiber des Headsets trotzdem komplett geschlossen. Daher ist das nur eine ästhetische Design-Entscheidung.

    Die Kunstleder-Ohrpolster sind im Gegensatz zu Razer’s sonst runden Kissen jetzt oval. Was uns besonders gefällt: Man kann die Ohrpolster abnehmen. Dadurch können sie leichter gereinigt oder sogar ausgetauscht werden, wenn die Memory-Schaum-Polster abgenutzt sind. Schließlich weist Razer auch darauf hin, dass die Ohrpolster „versteckte Brillenfugen“ haben. Hierdurch soll der Komfort für Brillenträger erhöht werden. Sascha hat das mit seinen Gunnars ausprobiert und kann das nur bestätigen.

    Die Ohrpolster sind sehr bequem, werden aber schnell "schwitzig"

    Wenn wir uns die linke Ohrmuschel näher anschauen, finden wir die beiden Bedienelemente. Es gibt eine Mikrofon-Stummschalttaste und einen Lautstärkeregler, die beide gut funktionieren. Jedoch hätte der Lautstärkeregler ruhig etwas größer und weiter oben platziert werden können. Zudem hätten wir uns gerne etwas mehr Widerstand beim Drehen gewünscht.

    Die Steuerelemente an der linken Ohrmuschel

    Oben befindet sich ein gepolstertes Kopfband und Einkerbungen, um die Passform an den Seiten zu ändern. Definitiv bequem auf dem Kopf mit der 1,5cm Polsterung und es rutscht nichts rum. 

    Schließlich verfügt das Headset selbst über ein integriertes, nicht abnehmbares 1,3 m langes Kabel, das aus einem silikonartigen Material besteht und einen 3,5-mm-Klinkenanschluss hat. Zum Glück legt Razer auch ein ca. 1,5 m langes Splitterkabel bei, welches ihr für das Mikrofon braucht. Dies bietet separate Audio- und Mikrofonbuchsen für die Verwendung am PC.

    Die Verstellweichen für das Kopfband

    Trotz des wenig inspirierten Designs gehört das Kraken X abgesehen von einem ärgerlichen Fehler (dazu später mehr) wahrscheinlich zu den schönsten Headsets, die Razer je produziert hat. Denn im Gegensatz zu dem extrem sperrigen ManO'War sowie älteren Kraken-Designs, wirkt das Kraken X viel traditioneller und weniger albern.


    Komfort & Verarbeitung


    Soviel vorweg: Razer benutzt beim Kraken X zwar nicht die hochwertigsten Materialien, aber das Headset ist sau bequem. Lasst uns aber zunächst mal ein paar Worte zur Verarbeitung verlieren.

    Verarbeitung

    Es gibt zwei Möglichkeiten, die Verarbeitungsqualität des Kraken X zu beurteilen. Einerseits ist es dank seiner Vollkunststoffkonstruktion zweifellos günstiger gefertigt. Dadurch fühlt es sich in der Hand nicht besonders hochwertig an.

    Hinzu kommt, dass die Oberseite des Headsets nicht sonderlich flexibel ist. Soll heißen: Obwohl man das Stirnband leicht drehen kann hat man definitiv das Gefühl, dass man es leicht in zwei Teile brechen könnte, wenn man etwas mehr Druck ausübt. Leider sind die Ohrmuscheln auch nur eingeschränkt drehbar, wodurch ihr beim Abnehmen und Aufsetzen des Headsets etwas vorsichtiger sein müsst.

    Das Kopfband ist schön gepolstert

    Dahingegen sind die Ohrpolster mit ihrem Kunstlederbezug durchaus ok. Wenn wir reindrücken geben sie schön nach, Geruch gibt es keinen und auch sonst sitzt alles gut ohne offene Nähte oder sonstiges. Zudem ist das Material angenehm weich und nicht rau. Leider werden die Ohrpolster trotzdem recht schnell warm, wodurch ihr eventuell leicht ins Schwitzen kommen könntet.

    Die Ohrpolster sind sehr bequem und flauschig - Kunstleder atmet aber leider nicht allzu gut

    Auch der Rest des Headsets besteht komplett aus Plastik. Dennoch ist das nicht nur negativ, denn das Headset wiegt nur 250g wiegt und ist eines der leichtesten Headsets, dass wir je getestet haben. Wie sich das auf den Tragekomfort auswirkt, lest ihr jetzt.

    Tragekomfort

    Dank seiner Größe, des Gewichts und Ohrmuscheln ist das Kraken X eines der bequemsten Headsets, die Razer jemals hergestellt hat. Sowohl das gepolsterte Kunstlederkopfband, als auch die Ohrpolster üben nur wenig Druck aus und liegen angenehm auf den Ohren. Vor allem für Brillenträger eignet sich das Kraken X hervorragend, zumal die Ohrpolster eure Brille nicht gegen die Schläfen drücken.

    Auch nach einigen Stunden Dauerzocken hatten wir keinerlei Druckbeschwerden, nur eben etwas schwitzige Ohren. Alles in allem ist das Kraken X sehr bequem und hat einen hohen Tragekomfort. Davon könnten sich einige teurere Headsets gerne was abschauen!


    Kopfhörer Klang & Gaming Performance


    Wir haben das Razer Kraken X über mehrere Tage beim Gaming und Musikhören getestet, um uns so ein gutes Bild zur Klangperformance zu machen. Eins vorweg: Das Kraken X hatte an Sascha's Desktop ein ziemlich hörbares Rauschen, auch bei relativ niedriger Lautstärke, an seinem Asus Laptop war das aber kein Problem.

    Was taugt das Razer Kraken X fürs Gaming?

    Da es sich beim Kraken X in erster Linie um ein Gaming-Headset handelt, wollen wir uns zuerst die Gaming-Performance anschauen, bevor wir uns mit der allgemeinen Musikwiedergabe befassen.

    Sascha und seine Freundin haben das Kraken X an PC, Win-Laptop sowie der PS4 in verschiedenen Spielen getestet. Wir müssen sagen, es klingt viel besser, als erwartet.

    Hauptsächlich in Overwatch und Path of Exile getestet muss man sagen, das Kraken X macht echt einen guten Job beim Ingame-Klang. In Path of Exile hören wir die vielen Umgebungsgeräusche im Hintergrund sehr schön, in Overwatch wissen wir genau, von welcher Richtung aus wir beschossen werden und woher die Gegner kommen. Die Breite des Klangs ist jetzt aber auch nicht massiv, weshalb ihr im Vergleich zu vergleichbaren Headsets keinen besseren direktionalen Klang bekommt.

    Auch super: Der Bass ist nicht überladen oder aufgebläht, was man bei vielen Einsteiger-Headsets gerne vorfindet. Dadurch wirken Explosionen, Schüsse und andere Geräusche wie Sprache oder Schritte im Spiel nicht trüb oder matschig. Außerdem bekommt der Klang eine gewisse Schlagkraft, um euch dieses Gefühl von „mittendrin statt nur dabei“ zu geben.

    Ebenfalls gut ist die allgemeine Klarheit, da der Klang für ein Headset dieses Kalibers ziemlich ausgewogen ist (zumindest beim Gaming).

    Zocken mit 7.1 Surround-Sound

    Wenn ihr die virtuelle 7.1-Einstellung in Synapse aktiviert, wird die Klangbühne (der Klangraum) breiter. Dadurch tritt der Effekt auf, dass der Ton jetzt “um euch herum”ausgegeben wird. Virtueller Surround-Sound ist nie das gelbe vom Ei aber wir können hierzu sagen, dass das wahrscheinlich einer der besseren 7.1-Simulatoren ist, den wir bislang ausprobiert haben.

    Normalerweise bekommt ihr bei den meisten Headsets mit virtuellem Surround-Sound oft viel zu viel Hall. Obwohl das Kraken X ein bisschen davon hat, wird der Klang nicht matschig. Ergo für alle die virtuellen 7.1-Sound mal testen wollen, ist es hier einen Versuch wert.

    Positiv ist, dass der Surround-Sound auch mit älteren Games gut funktioniert und Windows das Headset als dediziertes 7.1-Gerät erkennt.

    Negativ fällt auf, dass die Software den Klang verändert, der nicht jedem gefallen wird. Insbesondere der Bass wird ein wenig angehoben, wodurch ein Subwoofer simuliert werden soll. Hier hätten wir uns gewünscht, Anpassungen in der Software beim Equalizer vorzunehmen.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass das Kraken X eine gute Gaming-Performance liefert, aber wie sieht es mit Musikhören aus?

    Musikhören mit dem Kraken X

    Man muss hier ehrlich sein: Musikhören ist keine Stärke des Kraken X. Hauptprobleme sind eine Überbetonung der Mitten und eine sehr schwache Höhenwiedergabe.

    Zunächst einmal ist ein Fokus auf Mitten gut für Spiele (wie wir oben gesehen haben), für das Musikhören jedoch weniger geeignet. Während Gesang klar genug rüberkommt, fehlt der Bass oft komplett (beim Gaming war das noch ok). Insbesondere bei Punk oder auch Klassik merkt man das drastisch. Sobald mehrere Instrumente gleichzeitig erklingen, werden die Probleme im Höhenbereich klar deutlich, da die nötige Klarheit fehlt.

    Außerdem fühlt sich das Klangbild flach und unausgeglichen an, wodurch die Musik leicht leblos wirkt. Zusätzlich klingen manche Gesangpassagen teilweise so, als kämen sie von etwas weiter weg, ergo nicht optimal.

    Unterm Strich ist das Kraken X eine Notlösung fürs Musikhören. Es funktioniert, aber es ist nicht großartig. Sollte das also eure Priorität sein, empfehlen wir euch ein anderes Headset, oder natürlich gute Kopfhörer.

    Razer Kraken X Mikrofon Test


    Dann ist da noch das Mikrofon. Dies ist nicht einziehbar, nicht hochklappbar und nicht abnehmbar ist (wohl eine der kostensparenden Maßnahmen für das Kraken X). Aber zum Glück ist es immer noch sehr flexibel und kann bei Nichtgebrauch hochgebogen werden.

    Aber egal wie ihr es verbiegt: Irgendwo in eurer peripheren Sicht wird es sein - im Augenwinkel stört es einfach. Das kann natürlich ziemlich ablenkend sein und irritieren. Hier hätten wir uns wirklich ein hochklappbares Mikrofon gewünscht.

    Beim Klang kann das Mikrofon mittelmäßige Ergebnisse liefern. Wie ihr in der folgenden abspielbaren Audio-Datei hört, kommen zwar alle Worte ziemlich klar durch, aber das Mikrofon übersteuert etwas bei einigen Lauten. Zudem gibt es ein kleines Kratzen im Hintergrund. 

    Klickt auf Play um zu hören, wie das Kraken X klingt.

    Wie ihr hört: Für Voice-Comms in Skype und Discord sicherlich OK, für alles andere aber unbrauchbar. Anmerkung: Die Aufnahme wurde „roh“ gemacht, also OHNE irgendwelche Anpassungen für Mikrofonlautstärke etc. Ihr solltet wohl die Lautstärke des Mikrofons leicht runterstellen und etwas rumspielen mit den Einstellungen.

    Zudem kommen aber auch eine Menge Hintergrundgeräusche durch, einschließlich Gespräche hinter euch. Für den Clanwar oder WoW-Raid weniger optimal, in ruhigen Räumen aber ok. Wenn ihr genau hinhört, könnt ihr auch einen leichten Hall von Sascha’s Stimme hören.

    Daher ist dieses Mikrofon in Ordnung für Gelegenheitszocker, für mehr aber wohl nicht.


    Software & Anpassung


    Mehr gibt es hier nicht - an und aus mit dem 7.1-Sound

    Hierzu gibt es nicht viel mehr zu sagen als das obere Bild. Ja, ihr könnt in Synapse 2.0 lediglich den 7.1-Klang aktivieren. Mehr nicht - kein Equalizer, keine Anpassungen oder sonstiges. Die ganzen fortgeschritteneren Optionen bleiben den teureren Razer-Headsets vorbehalten, schade.

    Ernsthaft, ihr könnt hier nur auswählen, welches Ausgabegerät ihr verwenden möchtet und den 7.1-Effekt ein- oder ausschalten.


    Fazit: Wer wen eignet sich das Razer Kraken X?


    Das Razer Kraken X-Headset ist für preisbewusste Gamer gedacht, eignet sich aber auch genau so gut für alle, die einfach ein integriertes Boom-Mikrofon brauchen. Durch die plattformübergreifende Kompatibilität ist das Kraken X auch perfekt für Konsoleros mit Xbox, PlayStation, Nintendo Switch oder Mobilgeräten verwendbar.

    Holt euch das Razer Kraken X, wenn ihr nur um die 60€ für ein Gaming-Headset ausgeben und etwas Kleines und Bequemes wollt. Falls ihr allerdings ein Headset wollt, dass auch gut fürs Musikhören ist, vermeidet es.

    Das Razer Kraken X ist aufgrund seiner unscheinbaren Musikleistung und des nicht abnehmbaren Mikrofons weit weg von Perfektion. Allerdings ist es für rund 60€ ein extrem solides Headset mit guter Gaming-Performance und Tragekomfort für lange Zockernächte.


    Weitere Gaming Headsets bei uns im Test

    Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.