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Roccat Elo 7.1 Air Test: Gutes Wireless für 100€?

Roccat Elo Air 7.1 Headset

Das Roccat Elo 7.1 Air Wireless Headset ist das Topmodell der Elo-Serie. Roccat wurde 2019 von Turtle Beach übernommen und ist nun die offizielle Marke für PC-Gaming-Zubehör des Unternehmens.

Die Elo Airs versuchen für um die 100 Euro wirklich ein Alleskönner zu sein: 7.1-Sound, RGB UND Wireless. Zudem bieten sie die patentierte "Superhuman Hearing-Toneinstellung" von Turtle Beach. Doch wie viel taugt der simulierte 7.1-Klang wirklich und kann man für diesen Preis ein gutes Wireless-Headset erwarten?

Unser Test ergab, dass das Roccat Elo 7.1 Air eher ein ziemlich durchschnittliches Gaming-Headset ist. Es bietet eine gute Auswahl an Funktionen und der Preis von "nur" 99€ ist für ein kabelloses Headset bemerkenswert. Das Mikrofon ist gut und auch der Komfort stimmt.

Nur leider schwächelt es beim Klang - ergo, wenn ihr keinen Wert auf Wireless legt, gibt es bessere Optionen.

Roccat Elo Air 7.1 - unsere Wertung: 6,6/10


Pro

  • Solides Mikrofon
  • Gute Akkudauer
  • Solide Verarbeitung
  • Guter Tragekomfort

Kontra

  • Klangqualität nur Durchschnitt
  • Software fummelig
  • Schwammige Bedienung

Ihr sucht Alternativen zum Roccat Elo Air 7.1? Vielleicht doch lieber was mit Kabel? Dann schaut mal in unsere großen Tests rein:


Roccat Elo Air 7.1: Design, Verarbeitung & Komfort

Die neue Elo-Reihe von Roccat bietet euch drei verschiedene Modelle an, wobei das Elo 7.1 Air derzeit das High-End-Produkt der Serie ist und mit kabellosem Sound, RGB-Beleuchtung sowie Surround-Sound wirbt. Mit dem mitgelieferten USB-Dongle lässt sich das Headset problemlos an euren PC oder eure Konsole anschließen und ihr könnt auch direkt loslegen. Nur seid gewarnt, dass der "Out-of-the-Box"-Klang nicht der Bringer ist (dazu weiter unten mehr).

Optisch ist dies eindeutig ein Gaming-Headset. Auf beiden Kopfhörern befindet sich ein großes farbiges LED-Roccat-Logo, was definitiv was hermacht. Allerdings seht ihr diese Beleuchtung natürlich während dem Zocken nicht - nett, aber so richtig verstanden haben wir Beleuchtung bei Headsets noch nie.

Das verstellbare Kopfband passt auf alle Kopfgrößen und lässt sich leicht dehnen, eine Rasterung findet man hier nicht. Aufgrund dieses Designs sitzt das Headset aber fest auf eurem Kopf und bietet eine bequeme Passform. Wir hatten keine Probleme mit einem Verrutschen, Runterfallen oder Ähnlichem - es sitzt satt, aber nicht zu eng.

Das Kunstleder-Stirnband und die Ohrmuscheln sind weich und atmungsaktiv. Trotz seiner Leichtigkeit fühlt sich das Roccat Elo 7.1 Air stabil und langlebig an. Auch wenn wir hier viel Plastik vorfinden (was für diesen Preis vollkommen normal und vertretbar ist), ist der Kunststoff hochwertig und auch die Metallstreben am Kopfteil geben eine gute Stabilität. 

Die Ohrmuscheln sind an Scharnieren befestigt und drehen sich vollständig, um eine relativ flexible Passform zu erzielen. Man muss klar sagen: Das Roccat Elo 7.1 Air ist ein sehr bequemes kabelloses Gaming-Headset. Das Aufhängungsband sitzt mit gerade genug Spannung, ohne zu eng zu sein. Die Ohrpolster bestehen aus Memory-Schaumstoff, der mit Kunstleder überzogen ist.

Auch für Brillenträger ist das Elo Air überdurchschnittlich bequem, trotzdem werdet ihr nach ein paar Stunden trotz des "ProSpecs Glasses Relief System"  etwas seitlichen Druck spüren. Aber man muss hier ganz klar sagen, dass das Elo Air bequemer als viele andere Over-Ear-Headsets ist. Dennoch ist das Kunstleder etwas zu steif, um eine Brille gut abzudichten. Und dem Headset fehlt die Spannung, um das Problem wirklich zu lösen.

Leider sind die Bedienelemente des Roccat Elo 7.1 Air-Headsets etwas seltsam platziert und zudem recht schwammig beim Drücken. Wir haben oft versucht, die Lautstärke im Spiel anzupassen und stattdessen versehentlich die Lautstärke des Voice-Chats erhöht. Zudem ist der Ein- / Ausschalter eher klein, während der Mikrofon-Stummschaltknopf im Vergleich sehr groß ist. Was bedeutet, dass man den letzteren aus Versehen drückt.

Die Reichweite des Headsets beträgt übrigens rund 10 Meter und brach zu keiner Zeit ab.  Hierbei gibt es nichts zu Beanstanden.

Was uns etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist die offene Kabelführung an den Seiten des Kopfbands. Wie auf dem Bild zu sehen, liegen die Kabel frei und sind quasi direkt am flexiblen Kopfband sowie den Kopfhörern befestigt. Zwar gab es während unseres Tests keine Probleme, jedoch sind solche Konstruktionen immer etwas fraglich - das Stichwort Kabelbruch kommt einem da direkt in den Sinn. 

Bleibt im Langzeittest abzuwarten, wie gut sich das Ganze schlägt. Behaltet es einfach mal im Hinterkopf - falls ihr jemand seid, der sich gerne mal im Headset verheddert oder es öfter mal runterwirft. Dennoch sind die Kabel stoffummantelt, was einen hochwertigen Eindruck gibt. Außerdem verwendet Sascha privat beispielsweise einen Kopfhörer mit ähnlicher Konstruktion und hatte dort auch ohne Ummantelung bislang noch keinen Kabelbruch.


Klangqualität, Software & Akkulaufzeit des Roccat Elo Air 7.1

Die Frage die euch brennend interessiert. Taugt der virtuelle 7.1-Klang überhaupt was, oder kann man den in die Tonne kloppen? Wir empfehlen euch das Teil in Stereo zu nutzen, aber wozu dann ein 7.1er kaufen? Ihr seht schon das Problem. Denn der Klang des Elo Air ist im Stereo-Modus OHNE Software definitiv brauchbarer, als mit jeglichen EQ-Anpassungen oder dem 7.1-Gelöt.

Versteht uns nicht falsch. Die Klangqualität im Stereobetrieb ist definitiv brauchbar, nur ist das ja irgendwie nicht Sinn und Zweck der Übung. Aber auch im Stereobetrieb sind die Bässe eher schwach und der Klang ist einfach dünn. Klar könnt ihr hier mithilfe der Swarm-Software etwas mehr aus den 50mm-Treibern rausholen, aber das ist alles eher schlecht als recht. 

Die Swarm-Software bietet euch Zugriff auf zusätzliche Funktionen wie den virtuellen 7.1 Surround Sound sowie detailliertere Steuerelemente für den Kopfhörer-Equalizer, die Anpassung der RGB-Lichtfarbe, Mikrofoneinstellungen und vieles mehr. Sie funktioniert, aber ehrlich gesagt ist die App sehr schlecht aufgebaut und selbst Grundlegendes wie den Akkustand prüfen erfordert ein Rumsuchen. Doch zurück zum Klang.

Durch die 7.1 Emulation gehen Unterschiede in Höhen und Mitten total verloren. Das normale Stereo klingt gerade beim Zocken viel sauberer. Zudem bieten euch die Voreinstellungen für bestimmte Spiele über den Equalizer zwar ein paar Optimierungen, jedoch wird der Klang hierdurch oft sehr verzerrt und sorgt dafür, dass bestimmte Geräusche teilweise fast übersteuern. So werden Schritte in Shootern zwar besser hörbar, aber übertönen manchmal andere Nebengeräusche ungewollt. 

Natürlich ist die Roccat Swarm Software nicht notwendig. Und ehrlich gesagt empfehlen wir euch, diesen Kram ganz weg zu lassen.

Da sind Konsorten wie das Logitech G935 und Steelseries Arctis 7 weiter, da sie ein wesentlich differenziertes sowie klareres Klangbild bieten. Logisch, die Dinger kosten teilweise 30-50€ mehr, allerdings funktioniert das Ganze dann auch so wie es soll.

Roccat behauptet, dass der Akku des Elo 7.1 Air bis zu 24 Stunden halten kann. In unserem Test konnten wir das bestätigen. Bei einer konstanten mittleren Lautstärke hielt der Akku mit einer einzigen Aufladung bei ausgeschalteter Beleuchtung etwas mehr als 23 Stunden. Mit Beleuchtung hielt der Akku deutlich kürzer und gab nach knapp 16 Stunden den Geist auf. Definitiv sehr ordentlich!

Bei längeren Pausen oder Ruhephasen hat sich das Headset selbst ausgeschaltet, um den Akku zu schonen. Dies ist jedoch eine gute Sache wie wir finden, allerdings könnte das einige von euch nerven.

Kurzum: Leider enttäuscht das Roccat Elo Air 7.1 beim Klang ein wenig, zumal nur wirklich der Stereomodus brauchbar ist. Aber Bassliebhaber werden hier definitiv nicht auf ihre Kosten kommen und auch für Musik gibt es vergleichbare Headsets mit besserem Klang.


Wie gut ist das Mikrofon?

Obwohl wir vom Klang enttäuscht wurden, sind wir vom Mikrofon angenehm überrascht. Eine Hörprobe gibt es oben im Video.

Das Mikrofon ist ein hochempfindliches TrueSpeak-Mikrofon mit variabler Mikrofonüberwachung, sodass ihr eure eigene Stimme im Headset hören könnt. Zudem bietet es eine Geräuschunterdrückung, wodurch Hintergrundgeräusche schön ausgeblendet werden.

Es ist zwar nicht hochklappbar, allerdings abnehmbar. Wie bei vielen Gaming-Headsets üblich, bietet auch dieses Mikrofon einen stark unterbetonten Bass- und Mitteltonbereich. Dadurch alle mit tieferen Stimmen etwas verzerrt rüber, da die Bass-Teile der Sprache nicht mit der gleichen Lautstärke wie andere gleich laute Aspekte ausgegeben werden. Dennoch gibt es bei diesem Preispunkt beim Mikrofon wenig zu meckern und die Klangqualität ist absolut passabel fürs Gaming sowie Voicechats. Für Aufnahmen oder Podcasts aber wie die meisten Headsets eher weniger geeignet.

Zu den Mikrofonoptionen gehört eine Einstellung namens Magic Voice welche nicht darauf abzielt, die Mikrofonleistung zu verbessern, sondern eure Stimme ziemlich stark zu verzerren. Eine nette Spielerei, aber eher unbrauchbar.


Roccat Elo Air 7.1 Test: Unser Fazit

Würden wir euch das Roccat Elo 7.1 Air empfehlen? Es fällt uns etwas schwer. Wenn unbedingt ein kabelloses Headset für unter 100€ sucht, dann ist es vielleicht eine Option für euch. Ihr bekommt hier eine gute Reichweite, einen Top-Akku, solide Verarbeitung sowie ein passables Mikrofon.

Allerdings sind viele Gaming-Headsets in dieser Preisregion besser.

Wenn ihr wirklich bei 100 Euro bleiben wollt und unbedingt drahtloses Gaming-Vergnügen wollt, dann bietet das SteelSeries Arctis 1 Wireless* zum gleichen Preis einfach mehr - vor allem einen besseren Klang.

Wenn ihr nach einer kabelgebundenen Alternative sucht, dann ist das Razer BlackShark V2* zum gleichen Preis mit mehr Funktionen und besserem Klang klar vorne. Eine weitere tolle Option im gleichen Preisbereich könnt ihr in unserem HyperX Cloud Alpha S Test finden.

Das Roccat Elo 7.1 Air ist ein solides Gaming-Headset, aber im Vergleich zu den zahlreichen guten Optionen zum gleichen Preis, hat es einen schweren Stand auf dem Markt.


Weitere Wireless-Headsets im Test:

Ein Artikel von Sebastian. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.