Secretlab Titan Evo 2022 Test: Ein würdiger Nachfolger?

Bereits in der Vergangenheit hatten wir den Secretlab Titan ordentlich durchgetestet und waren mehr als zufrieden damit (Sascha saß bis vor kurzem immer noch drauf - seit guten 3 Jahren schon). Der Secretlab Titan mutierte demnach so ein bisschen zum Maßstab, an dem Sascha alle anderen Gaming-Stühle misst.

Doch jetzt gibt es den Nachfolger, den Secretlab Titan Evo 2022, welcher jede Menge Neuerungen und Verbesserungen im Vergleich zu seinem Vorgänger verspricht. Der neueste Secretlab Titan Evo 2022 erweitert die Stuhlmodelle der vorherigen Titan-Serie und lässt sich von der Omega-Serie inspirieren.

Sascha hat sich das gute Teil geschnappt und gute zwei Monate "eingesessen". Jetzt zieht er hier Fazit und verrät euch, ob sich der Secretlab Titan Evo in der 2022 Edition wirklich lohnt.

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Secretlab Titan Evo 2022: Verpackung, Lieferumfang & Aufbau

Schon beim Auspacken merkt man sofort: Hier wird Qualität geliefert. Alles ist gut gepolstert und solide verpackt, sodass keine Einzelteile beschädigt werden können beim Transport. Zudem sind alle Teile praktisch verpackt und lassen sich einfach aus dem großen Karton herausnehmen - kein Gefummel wie bei so manch anderen Verpackungen.

Im Lieferumfang enthalten sind logischerweise alle Teile des Stuhls sowie ein magnetischer Schraubendreher, welcher extrem hochwertig und zudem sau praktisch ist - nette Geste von Secretlab!

Das Zusammenbauen eines Gaming-Stuhls ist immer etwas nervig, aber Secretlab hat es dank einiger Design-Anpassungen am Titan EVO 2022 einfacher als gewöhnlich gemacht. Zum Einen hat die Rückenlehne des Stuhls Metallplatten mit Schraubenlöchern, welche mit den Scharnieren an der Unterseite des Stuhls befestigt werden. Schon das allein ist eine schöne Abwechslung zu Löchern, die unter der Polsterung des Stuhls vergraben sind, wie dies bei den meisten Gaming-Stühlen der Fall ist. Zudem ist das Anbringen der Rückenlehne jetzt sogar allein möglich, zumal die Scharniere im richtigen Winkel angeordnet sind und die Rückenlehne sehr einfach fixiert werden kann. Beim älteren Titan-Modell aus der 2020er-Reihe brauchte man schon eher zwei Personen dafür. Außerdem ist eine farbige Beschreibung mit schönen und einfach verständlichen Aufbauschritten beigelegt, mit der es sogar Sascha geschafft hat.

Die rechte Seite des Stuhls verfügt über eine Metallscharnierhalterung, die das Ausrichten der Löcher und das Eindrehen der Bolzen noch einfacher macht (immer der nervigste Teil beim Aufbau eines Gaming-Stuhls!). Die Kunststoffabdeckungen, die über diese Gelenke gehen, werden magnetisch am Stuhl befestigt, sodass ihr keine winzigen Schrauben braucht, damit die Scharniere sauber und ordentlich aussehen. Wirklich sehr schlau gelöst!

Innerhalb von 30 Minuten stand das gute Stück dann auch zusammengebaut in Sascha's Büro. Einfacher geht's nicht! Insbesondere der beigelegte magnetische Schraubendreher gefällt uns und diesen könnt ihr natürlich auch für andere Arbeiten im Haus verwenden.

Beachtet, dass der Secretlab Titan Evo 2022 in sechs verschiedenen Variationen daherkommt: Drei für die Größe und drei für die Art der Polsterung. Wir hatten hier das mittelgroße Modell ("Regular" von 170-189cm und bis zu 130kg Belastung) im Test und uns für die Stoffpolsterung Softweave in Schwarz entschieden (dazu später mehr). Es gibt zudem eine kleine sowie XL-Version, welche jeweils für leichtere/kleinere und oder größere Leute geeignet sind. Bei der Polsterung könnt ihr wie beim Vorgänger zwischen Kunstleder, Stoff und Napa-Leder wählen.

Wie bequem ist der Secretlab Titan Evo 2022?

Doch genug des Vorspiels. Ihr wollt wissen, wie bequem der neue Secretlab Titan Evo 2022 wirklich ist und ob es dahingehend Verbesserungen gab im Vergleich zum Vorgänger. Eins vorweg: Der neue Titan ist definitiv bequemer als sein Vorgänger, doch schauen wir uns an warum und an welchen Stellen.

Angefangen beim Wichtigsten: Die Sitzfläche. Hier wurde eine neue Art von Schaumstoffpolsterung verwendet die sich weicher anfühlt und auch etwas mehr nachgibt, als noch beim alten Titan. Beim Vorgänger saß man noch durchaus etwas härter, beim neuen Secretlab Titan Evo 2022 merkt man sofort die weichere Polsterung. Trotz dem weicheren Sitz stimmt die Dichte des Materials, wodurch ihr genügend Halt bekommt und nicht in den Sitz einsackt (was schlecht für euren Rücken wäre). Zudem sind die Seitenwangen des Sitzes etwas niedriger, wodurch ihr leichter im Schneidersitz auf eurem Stuhl sitzen könnt. Im Vergleich zum Vorgänger wurde zudem die Sitzfläche leicht gekrümmt, um euch so in eine ergonomischere Sitzposition zu bringen.

Ergo schafft Secretlab hier einen guten Spagat zwischen ergonomischer Stütze sowie Sitzkomfort. Ich sitze nun schon gute zwei Monate auf dem Stuhl und hatte bislang keinerlei Beschwerden - auch nach langen Lost Ark Sessions.

Auch die Rückenlehne fühlt sich generell weicher an, bietet jedoch ausreichend Halt und stützt euch gut. Die neuartige Lordosenstütze trägt zum Komfort bei und ist jetzt auch einfacher einzustellen. Einziger Wermutstropfen hier: Wenn ihr euch zurücklehnt, kann sie manchmal etwas knarren. Dies ist nicht bei allen Modellen so, aber ich habe das ganze so lösen können: Geht hin und verstellt die Lordosenstütze mit den seitlichen Rädchen einfach ein paarmal und übt Gewicht darauf aus. Bei mir das Knarzen danach weg.

Einen weiteren Beitrag zum Sitzkomfort tragen die neuen magnetischen Armlehnen bei. Diese sind vom Material her etwas angenehmer auf der Haut und definitiv etwas weicher, bestehen jedoch immer noch aus einem Gummigemisch. Wer hier etwas superweiches erwartet wird enttäuscht werden, allerdings bekommt ihr sowas bei keinem normalen Gaming-Stuhl. Ich finde sie absolut in Ordnung und die neue magnetische Arretierung ist praktisch, falls ihr die Dinger mal austauschen möchtet (es gibt zum Beispiel welche mit einer Kühlgelfüllung).

Natürlich trägt auch das neue Softweave-Material zum Komfort bei, denn der verbesserte Stoffbezug ist atmungsaktiver, weicher und strapazierfähiger als noch beim Vorgängermodell. Gerade für Leute die schnell schwitzen in Stühlen ist der Stoffbezug des neuen Secretlab Titan Evo 2022 absolut genial.

Unterm Strich kommt die gesamte Konstruktion in Punkto Komfort als ein gutes Gesamtpaket daher. Der kühlende Memory-Schaum spielt jedoch eine große Rolle, denn dieser ist in Sitz, Rückenlehne, Kissen und Armlehnen verarbeitet. Die Polsterung gibt gerade genug nach, bleibt aber fest und das Kältegel verhindert unangenehmes Schwitzen, für das billigere Gaming-Stühle berüchtigt sind.

Ein großer Teil des Sitzkomforts geht auch auf die Kappe der verstellbaren Lordosenstütze, welche komplett neu gestaltet wurde. Diese funktioniert durch Aus- und Einfahren einer internen Stütze sowohl nach innen und außen, als auch nach oben und unten. Durch die Verwendung der beiden Drehknöpfe an der Seite des Stuhls lässt sich die Position und Härte der Stütze einstellen. Das funktioniert wesentlich besser und einfacher als noch beim normalen Titan, allerdings sind die Drehrädchen immer noch etwas schwer zu erreichen im Sitzen. Obwohl der Secretlab Titan Evo 2022 kein zusätzliches Rückenkissen hat, vermissen wir dies nicht. Zudem sind diese sowieso eher unbequem und die hier vorhandene Lösung passt besser.

Zusammen mit dem tollen Kaltschaum-Nackenkissen (welches flauschiger und zugleich stützender ist als beim Vorgänger) bekommt ihr eine bequeme und stützende Kombination, die mich bislang in den guten zwei Monaten Nutzung vollends überzeugt hat.

Secretlab Titan Evo 2022: Verarbeitung, Material & Funktionen

Verarbeitung & Material

Auch in der Kategorie Verarbeitungsqualität räumt der Secretlab Titan Evo 2022 erneut komplett ab. Er knüpft nicht nur nahtlos an die Qualität seines Vorgängers an, er verbessert sie sogar mit hochwertigeren Materialien.

Hier ist wirklich jede Naht sauber gestickt, es gibt keine Kanten und abstehenden Teile, die Polsterung ist widerstandsfähig und bietet genügend Unterstützung, das Fußkreuz ist aus massivem Hochglanzstahl und die Rollen gleiten butterweich über euren Boden. Zudem sitzt der Titan Evo auf einem Stahlrahmen, den ihr durch die Polsterung und den Schaumstoff natürlich nicht spürt. Auch die Hydraulik wurde leicht verbessert und der Stuhl lässt sich ohne Probleme in der Höhe verstellen.

Sowohl der Sitz als auch die Stuhllehne verwenden den gleichen Kaltschaum, den Secretlab seit Jahren in seine Stühle einsetzt. Das Material ist fest, ohne zu hart zu sein, und füllt den Stuhl gut aus, ohne dass eine merkliche dünne Polsterung über dem Rahmen hängt. Jede Oberfläche auf der ihr sitzt ist fester Schaumstoff. Einziger Kritikpunkt ist die verbaute Lordosenstütze, die bei meinem Modell wie bereits erwähnt leider (manchmal) knarzt, wenn man sich zurücklehnt. Dies konnte ich aber mittels Verstellen eben dieser einfach beheben. Oft muss das Material erst "warm" werden, ergo verstellt das Teil mal etwas.

Die Verarbeitungsqualität von Secretlab bleibt auch beim Titan EVO konkurrenzlos, wenn es um Gaming-Stühle geht. Die Kombination aus Aluminium, hochwertigen Kunststoffen und in meinem Fall SoftWeave-Stoff macht diesen Stuhl zu einem echten Unikat. Alle Teile des Stuhls sind robust und gut verarbeitet.

Bei den Bezügen gibt es wie erwähnt die Auswahl zwischen Kunstleder, Stoff und Napa-Leder, wobei diese der Reihe nach im Preis steigen. Für einen Aufpreis von 20€ bekommt ihr wie ich den Stoffbezug, welcher etwas bequemer ist als das Kunstleder. Außerdem ist der Stoffbezug widerstandsfähiger gegen Kratzer von Haustieren als Kunstleder, allerdings könnt ihr hier natürlich Flecken drauf bekommen. Es ist ein enges Gewebe und nichts kann sich hier verfangen. Maschinengestickte Logos in Schwarz auf der Vorder- und Rückseite der Kopfstütze heben sich unauffällig von dem dunklen Stoff ab und begleiten das Design stilvoll. Letztendlich hat die SoftWeave Plus-Polsterung genau die richtige Menge an Textur, damit sich der Stuhl langlebig, aber nicht kratzig anfühlt.

Die Luxusoption ist echtes Napa-Leder welches langlebiger und bequemer als die Kunstleder-Variante ist. Allerdings steigt hierfür der Preis mal eben um 400€.

Funktionen

Eine der größten Änderungen, die Secretlab beim Titan Evo 22 eingeführt hat, ist das Lendenwirbelstützsystem. Dies ist zwar ähnlich angelegt wie beim alten Titan, wurde jedoch verbessert und verfeinert. So könnt ihr hier nun die Härte und Position der Stütze mittels zwei Drehrädchen einfach anpassen.

Härteanpassungen ergeben einen spürbaren Unterschied beim Sitzen auf dem Stuhl. Man kann beim Drehen deutlich sehen, wie sich die Beule der Rückenlehne mit jeder Drehung ändert. Auf der härtesten Stufe ist die Unterstützung sehr fest, ist aber dennoch nicht unangenehm oder drückend. Die Höhenverstellung hingegen ist etwas schwerer zu bemerken, hilft euch aber vor allem dann, wenn ihr den Winkel des Sitzes verstellt. Alles in allem eine gelungene Umsetzung!

Das Kopfpolster könnte tatsächlich meine Lieblings-Verbesserung beim Titan Evo 2022 sein, denn dieses ist jetzt magnetisch. Ja, richtig gelesen. Um das Kopfkissen zu befestigen, ploppt ihr es einfach an die Oberseite des Stuhls und es haftet dort durch die geheimnisvolle Kraft von Magneten. Es ist eine clevere Lösung und viel besser als umständliche Gurte bei anderen Stühlen oder dem Vorgänger. Zudem ist der Schaumstoff hier nochmals verbessert worden, wodurch das Nackenkissen dichter und gleichzeitiger bequemer wirkt.

Magnetisch sind übrigens auch die Armauflagen und Abdeckungen für die Scharniere an der Seite des Titan Evo. Das bedeutet, dass alles leicht austauschbar ist und eine einfache Installation ermöglicht.

Bei den Armlehnen liefert Secretlab mit dem Titan Evo volle 4D-Verstellbarkeit. Somit lassen sich die Armlehnen nach oben, unten, vorwärts, rückwärts, von einer Seite zur anderen bewegen und seitlich drehen. Ergo wird hier jeder seine perfekte Einstellung finden und ihr dürftet bei keinem Schreibtisch irgendwelche Platzprobleme bekommen. Zudem fühlt sich die Bewegung der Armlehnen außergewöhnlich hochwertig und knackig an.

Der TITAN Evo 2022 lässt euch natürlich auch die Höhe (um 7,5cm) sowie die Rückenlehne verstellen. Die Rückenlehne liegt mit einer Neigung von 165 Grad fast flach auf und ihr könnt auch den gesamten Stuhl für entspanntere Gaming-Sessions zurücklehnen. Außerdem kann die Rückenlehne in einem 85-Grad-Winkel zum Sitz stehen was bedeutet, dass ihr euch näher an den Bildschirm "reinlehnen" könnt und trotzdem Rücken und Schultern stützt. Eine altbekannte Wippfunktion gibt es natürlich auch wieder. Die Hebel hierfür fühlen sich viel robuster und effektiver an als beim alten Modell - egal wie ihr den Stuhl verstellen möchtet.

Zudem hat Secretlab auch die Hydraulik verkürzt, sodass die kleineren Versionen seines Stuhls für mehr Leute geeignet sind. Erstere sorgt für eine reibungslose Bewegung bis ganz nach unten und die Neigung funktioniert mit wenig Aufwand so wie sie sollte. Es gibt auch eine Spannungseinstellung für die Lehnenfunktion, mit der ihr die Rückenlehne noch weiter anpassen könnt.

Secretlab Titan Evo 2022 Testfazit

Der Secretlab Titan Evo 2022 bietet gegenüber seinem Vorgänger gute und sinnvolle Upgrades, welche den leichten Preisanstieg unserer Meinung nach rechtfertigen. Für einen Gaming-Stuhl in dieser Preislage bietet er quasi alles, was man sich wünschen kann - und das in einem gut aussehenden Gesamtpaket. Zudem sind die neuen Materialien nicht nur langlebiger, sondern auch bequemer.

Es wird echt schwer einen vergleichbaren Kandidaten zu finden, der sich so gut anfühlt und so gut aussieht. Auch wenn der Stuhl für manche immer noch etwas zu "hart" sein mag (dennoch sind alle Stühle dieser Art so), bietet er eine gute Ergonomie sowie einen stabilen Halt. Klar kann man hier noch Dinge verbessern, allerdings müsst ihr auch immer den Preis berücksichtigen. Der Secretlab Titan Evo 2022 ist nicht perfekt, aber gehört definitiv zu den besten Gaming-Stühlen auf dem Markt. Von uns eine klare Kaufempfehlung für alle die einen vielseitigen, hochwertigen und stylishen Gaming-Stuhl suchen.