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Wärmeleitpaste Test 2024: Beste CPU Paste im Vergleich

waermeleitpaste test
Von , aktualisiert am 14.03.2024

In unserem Test haben wir die beste Wärmeleitpaste für jeden Zweck und Preis gefunden. Im Folgenden die Kurzübersicht, darunter findet ihr dann noch Infos zu allen Einzelmodellen. Dinge wie Wärmeleitfähigkeit, Preisleistung, einfache Anwendung oder Preis pro Gramm sind in unsere Tests mit einbezogen worden.


Die Besten Wärmeleitpasten im Test und Vergleich - Übersicht

Phobya LM*

Beste günstige Metallpaste

Erwähnenswerte Alternativen:

  • Cooler Master MasterGel Pro v2*: Sehr gute Alternative zur MX-5 mit besserer Verfügbarkeit.
  • Noctua NT-H2*: Günstigere 3,5g-Packung mit sehr guter Leistung.
  • Update März 2024: Verfügbarkeit und Preise überprüft. Dies sind nach wie vor die aktuell besten Modelle für ihre jeweiligen Preisklassen.

Wer sich intensiv damit auseinandersetzt, die beste Wärmeleitpaste für seinen Computer zu finden, kommt an den oben genannten Produkten und Marken nicht vorbei. Da wir generell unvoreingenommen an jeden Test herangehen, haben wir natürlich wesentlich mehr Wärmeleitpaste unter die Lupe genommen. Man könnte uns nun ankreiden, wieso wirklich gute Pasten wie die PK-3, CoolLaboratory Liquid Pro oder BeQuiet DC1 keinen Platz unter den besten Wärmeleitpasten eingenommen haben. 

Die Antwort ist simpel – Preisklassen & Pasten-Typ. Prinzipiell haben wir drei verschiedene Preisklassen pro Gramm und drei Pasten-Typen. In jeder Kategorie gibt es einen bzw. maximal zwei Kandidaten, welche wir uns zulegen würden. Die Entscheidung hierbei liegt immer darin begründet, dass wir die beste Kühlleistung zum angemessenen Preis bei der jeweiligen Paste sehen.


Thermal Grizzly Kryonaut

Den ersten Platz in unserem Wärmeleitpaste Test belegt die Kryonaut von Thermal Grizzly, welche unter den nicht-metallischen der König ist. Die Thermal Grizzly Kryonaut ist eine sehr teure Paste, vor allem wenn man den Preis pro Gramm (teils um die 3 Euro) mit Flüssigmetall-Pasten vergleicht. Die Gute ist mal eben dreifach so teuer, wie andere nicht-metallische Produkte.

Aus diesem Grund ist dieses Produkt nur für Hardcore-Übertakter unter euch gedacht. Dennoch bekommt ihr hier was für euer Geld, wenn diese Paste ist nicht elektrisch leitend, hat eine sehr hohe thermische Wärmeleitfähigkeit von 12,5 W/mk und lieferte uns im Test bei den Silikonpasten die besten Temperaturwerte für die Kühlung gepaart mit einem Ryzen 7 2700.

Es ist auch keine "Einwirkzeit" erforderlich, was bedeutet, dass sie einfach anzuwenden ist. Zudem lässt sie sich recht einfach verstreichen und auftragen, was das Ganze wesentlich angenehmer macht. Wer eine Hochleistungs-Wärmeleitpaste sucht, die nicht metallbasiert ist, der wird hier fündig.


Arctic MX-4

Für viele von euch wohl (immer noch!) die beste Lösung, zumal die Preisleistung einfach stimmt. Die MX-4 von Arctic hat ähnliche Eigenschaften wie die Kryronaut von oben und kommt mit einer soliden Wärmeleitfähigkeit von 8.5 W/mK daher. Mit einem Preis von teils 1,00€ pro Gramm zählt sie außerdem zu den günstigsten Alternativen auf dem Markt.

Aber die Arctic MX 4 ist nicht nur sehr beliebt weil sie billig ist, sondern weil sie auch einfach in der Anwendung ist. Perfekte Viskosität, nicht zu zähflüssig, ohne "Einwirkzeit" und ohne Metallkomponenten ist sie für viele Szenarien geeignet.

Wenn ihr euren PC jedoch übertakten wollt, solltet ihr wahrscheinlich eine andere Thermopaste verwenden. Dennoch hält die MX-4 problemlos mit anderen Silikonpasten mit und zeigte in vielen Tests hervorragende Kühleigenschaften.


Arctic MX-5

Der Nachfolger unserer Preisleistungsempfehlung kann mit leicht besserer Kühlleistung und Wärmeleitfähigkeit glänzen, kostet dafür aber auch mehr pro Gramm (um die 1,25€).

Die Arctic MX-5 basiert auf einem neueren Gemisch und ersetzt die beliebte MX-4 nicht direkt, sondern bietet eine Alternative für den Gebrauch durch Enthusiasten. Die MX-5 besteht nun vorwiegend aus Kohlenstoffmikropartikeln anstatt noch wie vorher einer Silikonbasis.

Die leicht blaue Tönung und glatte, viskose Verbindung hat eine etwas flüssigere Konsistenz, ähnlich wie dünne Zahnpasta. Dadurch wird das Auftragen und Reinigen erleichtert sowie eine schnelle Verteilung beim Kontakt mit der Kühlfläche garantiert. Allerdings kann sie hierdurch auch zum Tropfen und Verlaufen neigen, wenn sie auf senkrechten Flächen aufgetragen wird.


Corsair XTM50

Auch wenn die Corsair XTM50 weder bei der Preisleistung, noch bei der Kühlleistung mit den anderen Pasten mithalten kann, hat sie trotzdem ihre Daseinsberechtigung in unserer Liste. Denn für Einsteiger ist sie dank eines Komplettsets sehr zu empfehlen.

Die XTM50 ist die „Hochleistungs“-Paste von Corsair, die mit einer Auftragungsschablone und einem Verteiler geliefert wird, die den gesamten Prozess erheblich vereinfachen. Es ist ein sehr kluger Schachzug, der sich an Amateure und PC-Neulinge richtet die sich nicht sicher sind, wie Wärmeleitpaste aufgetragen werden muss. 

Was die Leistung betrifft, ist es nicht die beste Wärmeleitpaste, aber für Normalanwender und nicht Übertakter immer noch absolut in Ordnung. Sie kommt mit einer Wärmeleitfähigkeit von 5 W/mk daher, was ziemlich durchschnittlich ist. Mit einem Preis von 1,99€/Gramm ist sie gesagt nicht die günstigste und leider gibt es sie auch nur in einer 5 Gramm Tube. Für alle die auf Nummer sich gehen wollen, dennoch eine gute Wahl.


Phobya LM

Falls ihr euch an Flüssigmetall ranwagen wollt, dann bietet euch die Phobya LM einen günstigen Einstieg. Für 7,40€ pro Gramm fahrt ihr hiermit um die 3 Euro günstiger als bei unserer Topmetallpaste (bei manchen Händlern manchmal sogar für unter 5€ zu haben, je nach Verfügbarkeit).

Phobyas LM bietet eine beeindruckende Leistung und übertrifft in unseren Tests oft die CoolLaboratory Liquid Pro und kann gut mit der Thermal Grizzly Conductonaut mithalten.

Die Phobya LM wird als Spritze mit Kapillarspitze geliefert, um feinste Dosierungen vorzunehmen. Das Verteilen der Verbindung sollte mit Wattestäbchen und großzügigem Druck vonstatten gehen, um eine gleichmäßige Beschichtung auf dem CPU-Wärmeverteiler zu entwickeln. Achtung: Kann Reaktionen mit Aluminium sowie anderen Metallen hervorrufen und ist elektrisch leitend - daher nicht für Anfänger zu empfehlen!


Thermal Grizzly Conductonaut

Wer maximale Wärmeleitfähigkeit (73 W/mK) für extreme Anwendungen braucht und sich eine Wärmeleitpaste auf Flüssigmetallbasis zutraut, der sollte sich die Thermal Grizzly Condctonaut näher anschauen.

In den meisten Tests räumt diese Wärmeleitpaste immer ab und auch in unserem Test spielt sie ganz oben mit bei der Kühlleistung. Aber wie schon erwähnt: Die Anwendung von Flüssigmetall ist extrem anstrengend und den ganzen Stress oft nicht wert. 

Das Auftragen ist hier sehr schwierig, weshalb wir das Ganze nur erfahrenen PC-Schraubern empfehlen. Denn die Thermal Grizzly Conductonaut hat eine sehr dünne, flüssige Konsistenz und wird mit einer Spritzen und einer Kapillarnadel-Spitze auf den CPU-integrierten Wärmeverteiler aufgetragen. Überschüssiges Material kann mit einer speziellen Extraktionsspitze abgesaugt werden. Ihr solltet hier also ganz genau wissen, was ihr tut.


Was ist Wärmeleitpaste überhaupt genau?

Wärmeleitpaste ist ein Gemisch, das zwischen einem Kühlkörper und dem Gerät, das gekühlt werden soll, platziert wird. Vorwiegend zur Kühlung von CPU und GPU genutzt, trägt Wärmeleitpaste zu einer besseren Wärmeübertragung bei. Kühlkörper, CPUs und Kühler weisen winzige, nicht wahrnehmbare Mängel auf, die möglicherweise Luft einschließen und die allgemeine Leistung des Kühlkörpers beeinträchtigen können.

Wärmeleitpaste glättet diese Oberflächen und sorgt dafür, dass sie so effizient wie möglich arbeiten. Luft ist nicht gut für die Wärmeleitung und Wärmeleitung ist das, wofür der Kühlkörper gemacht ist.


Warum ist Wärmeleitpaste so wichtig?

Der eine oder andere von Euch wird sich sicherlich fragen, warum eine gute Wärmeleitpaste überhaupt notwendig ist. Denn die Oberflächen einer CPU oder einer GPU sind flach wie eine Flunder und auch der teuer erstandene Kühler ist glatt wie ein Baby Popo – ja sogar derart auf Hochglanz poliert, dass man für seine Morgenrasur nicht mehr zum Spiegel wanken müsste. Ihr merkt schon worauf wir hinaus wollen – denn das ist auf mikroskopischem Level weit gefehlt. Zum Einen setzt nicht jeder Kühler 100%ig auf jeden Chip auf und zum Anderen weisen sowohl Kühlaggregat als auch Chip mikroskopische Lücken auf. Und genau hier liegt das Problem, denn Luft ist ein denkbar schlechter Wärmeleiter.

Abbildung: Visualisierung von Abständen zwischen Kühler und Chip auf mikroskopischer Ebene

Hier kommt die Wärmeleitpaste ins Spiel, da ohne das Auftragen einer solchen die kleinen „Luftschichten" zwischen Kühler und CPU / GPU dafür sorgen, dass die Wärmeableitung nicht optimal funktionieren kann. Das Resultat sind höhere Temperaturen, welche sich sowohl schlecht auf die Lebensdauer Eurer Komponenten auswirken können aber auch Auswirkungen auf den Geräuschpegel Eures Rechners haben. Da sich gute Kühler heutzutage dynamisch an die jeweilig vorherrschende Temperatur anpassen, können ein paar Grad Temperaturunterschied hier einen merklichen Unterschied machen.


Wärmeleitpaste – Welche Arten gibt es?

Zu Zeiten, in denen ich meinen ersten PC selbst zusammengebastelt habe (das war ein Intel Celeron 233, welchen ich damals stabil auf 416 MHz übertakten konnte - ja ich bin schon alt), war das Angebot an Wärmeleitpasten überschaubar. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich nicht mehr den blassesten Schimmer habe, was ich damals verwendet habe. Heutzutage sieht die Welt etwas anders aus, denn Wärmeleitpasten gibt es in verschiedensten Ausführungen von einer Vielzahl verschiedener Hersteller. Viel wichtiger hierbei sind jedoch die verschiedenen Materialien, welche in den Pasten zum Einsatz kommen.

Metall Wärmeleitpaste

Nicht weiter verwunderlich zählen Wärmeleitpasten auf Metallbasis zu den Pasten, welche die Temperatur am besten vom Chip zum Kühler übertragen. Hierbei kommt in der Regel eine Kombination verschiedener Metalle zum Einsatz, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.

Die Coolaboratory Liquid Ultra ist eine Paste, welche aus sechs Metallkomponenten, nämlich Gallium, Indium, Rhodium, Silber, Zinn und Mismut, gefertigt ist und somit unbestreitbar als reine Metallpaste klassifiziert wird. Da die Paste leitfähig ist, ist beim Auftragen höchste Sorgfalt geboten. Wer mit der Paste herum schmiert, riskiert, dass der Rechner einen Abgang macht. Darüber hinaus müssen Verwender der Liquid Ultra auf Aluminium basierte Kühler verzichten, denn dieses reagiert mit dem Hauptbestandteil Gallium.

Achtung!

Wärmeleitpaste mit Flüssigmetall ist nur was für Profis und Enthusiasten. Flüssigmetall ist zudem elektrisch leitend, wodurch ihr bei der Anwendung extrem vorsichtig sein müsst. Ansonsten riskiert ihr Defekte in eurem Computer. Zudem solltet ihr bei Flüssigmetall Wärmeleitpaste über das Anrauen eures Heatspreaders nachdenken, damit euch die teils sehr flüssigen Tropfen nicht davon laufen. Wir denken: Oft ist die höhere Wärmeleitfähigkeit von Flüssigmetall das Risiko nicht wert. 

Keramik Wärmeleitpasten

Die Arctic Silver 5, eine der wohl meistverkauften und klassischen Wärmeleitpasten, besteht zwar primär aus Silber, beinhaltet aber ebenfalls weitere Stoffe wie Zinkoxid, Aluminiumoxid, Bornitrid und Polyolester (wie Ihr seht nicht alles Metalle). Die Frage, wieso eine Paste aus 99,9% Silber als Kermikpaste geführt wird, ist leicht erklärt. Die Bestandteile Zinkoxid, Aluminiumoxid und Bornitrid werden vom Hersteller als „Keramikpartikel“ definiert und spielen trotz der niedrigen Konzentration eine wesentliche Rolle in der Funktionsweise der Wärmeleitpaste.

Die Arctic Silver 5 ist dennoch eine der wenigen metallhaltigen Pasten, welche nicht elektrisch leitend ist. Eine Eigenschaft, die insbesondere bei ersten Gehversuchen beim Auftragen von Paste, nicht zu vernachlässigen ist.

Etwas verwirrend: Die Arctic Silver 5 ist keine Paste aus dem Hause „Arctic“ (bekannt für die MX4 und MX2, welche auch in unserem Wärmeleitpasten Vergleich eine Rolle spielen), sondern wird von der Firma „Arctic Silver, Inc.“ gefertigt. Üble Verwechslungsgefahr 😀

o4g.de Fakt des Tages

Silikon Wärmeleitpasten

Kommen wir zur letzten Kategorie – den Silikon Wärmeleitpasten. Ein Beispiel für eine gute Silikon Wärmeleitpaste ist die Thermal Grizzly Kryonaut. Die Paste beinhaltet zwar auch metallische Komponenten, z.B. Aluminium und Zinnoxid, hat aufgrund der silkonbasierten Fertigung jedoch einige sehr gute Eigenschaften. Zum Einen ist die Paste relativ weich und lässt sich prima auftragen, zum Anderen trocknet die Paste selbst bei hohen Belastungen nicht einmal in Ansätzen aus.

Metall-, Keramik-, oder Silikonpaste – Welche ist die richtige für mich?

Im Prinzip ist es natürlich wie so oft etwas Geschmackssache. Wer versiert im Umgang mit Wärmeleitpaste ist und die maximale Performance raus kitzeln will, muss zur Metallpaste greifen. Für sattes Overclocken und trotzdem stabil niedrige Temperaturen reichen jedoch auch gute Keramik- oder Silikonpasten aus und haben den entscheidenden Vorteil, dass sie schlichtweg einfacher zu Verwenden sind.

Um Euch eine kleine Einschätzung zur Leistungsfähigkeit der Pastentypen zu geben: Die Liquid Ultra (Metall) performt mit 38.4 W/mK, die Thermal Grizzly Kryonaut (Silikon) mit 12.5 W/mK und die Arctic Silver 5 (Keramik) mit 9.0 W/mK. Das klingt krass, jedoch ist 9.0 W/mK bereits ein äußerst anständiger Wert (doch dazu später mehr).


Wie trage ich Wärmeleitpaste richtig auf?

Wie so oft führen mehrere Wege nach Rom aber dennoch wollen wir mit Euch einen Blick auf einige der gängigsten Methoden werfen, welche beim Auftragen der Wärmeleitpaste angewendet werden. Für alle Methoden gilt, dass Ihr sowohl die CPU als auch den Kühler vorab entweder mit einer speziellen Reinigungsflüssigkeit oder mit reinem Alkohol vollständig säubern solltet. Oftmals wird auch empfohlen beide Oberflächen vor der Reinigung abzuschleifen, selbstverständlich nur mit extrem feinem Schleifpapier (guten Pasten liegen manchmal entsprechende Schleifpapiere bzw. Metallschwämme bei).

Auch interessant: Unser ausführlicher Beitrag zum Thema Wärmeleitpaste auftragen und entfernen

Punkt-Methode

Bei der Punktmethode wird ein Klecks Wärmeleitpaste auf die Mitte des Chips (auch nachfolgend verwende ich den Wortlaut obwohl es im Grunde, abgesehen von geköpften CPUs, natürlich der Heatspreader ist) aufgetragen und mit einer Plexiglas Scheibe angepresst. Hierbei entsteht ein großer, kreisrunder Fleck, welcher Großteile der CPU abdecken wird. Der Nachteil ist, dass die Ecken in der Regel weiterhin freiliegen. Hier muss im Nachgang seicht nachgetragen und erneut angepresst werden.

5-Punkt-Methode

Wie auf einem Würfel mit der Anzahl 5, werden bei dieser Methode 5 kleine Kleckse Wärmeleitpaste (einen in der Mitte und jeweils einen in den vier Ecken) auf die Oberfläche des Chips aufgetragen. Im Anschluss entsteht durch das Andrücken mit der Plexiglas Scheibe ein nahezu lückenloser Film. Eine gute Methode, bei der oftmals jedoch auch noch etwas Nacharbeit notwendig ist.

X-Methode

Bei dieser Methode tragt Ihr ein X, welches alle vier Ecken des Chips miteinander verbindet, auf. Da hier relativ lange Striche gezogen werden müssen, ist die richtige Dosierung ausschlaggebend. Je dünner Ihr das X auf den Chip zaubert, umso besser. Durch das Andrücken mit der Plexiglas Scheibe dürfte bei richtiger Anwendung ein eigentlich lückenloser Film entstehen.

Spachtel Methode

Bei einigen Pasten werden kleine Aufsätze oder Plastikspachtel mitgeliefert, um ein lückenloses Auftragen zu erleichtern. Auch könnt Ihr Euch einen Spachtel aus einer der vielen Verpackungen (z.B. CPU oder Arbeitsspeicher) schneiden, da diese meist aus etwas kräftigerer und beschichteter Pappe bestehen. Einfach sehr wenig Paste auf den Chip auftragen und mit dem Spachtel gleichmäßig verteilen. Im Anschluss auch hier mit der Scheibe andrücken, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Metall Wärmeleitpaste – Nicht ohne mein Wattestäbchen

Etwas anders als bei den Keramik- und Silikonpasten ist bei Metallwärmeleitpasten vorzugehen. Da diese eine wesentlich geringere Viskosität aufweisen, reicht es, einen wirklich kleinen Tropfen auf die Mitte des Chips zu geben. Diesen gilt es im Anschluss fein säuberlich mit einem Wattestäbchen auf der Oberfläche zu verteilen. Stellt Euch darauf ein, dass dieser Vorgang etwas länger dauern wird, da das Verteilen nicht ganz so einfach ist, und wie bereits mehrfach erwähnt, absolut vorsichtig vorgegangen werden muss.

Videoanleitung für Silikon- und Keramikpasten

Videoanleitung für Metallpasten

Wärmeleitpaste FAQ - Darauf müsst Ihr achten

Was ist die richtige Menge?

Viel hilft viel? Weit gefehlt! Ganz im Gegenteil ist es essentiell, dass Ihr niemals zu viel Paste auftragt, schließlich liegt der Zweck der Paste, wie eingangs erläutert, darin, mikroskopisch kleine Unebenheiten zwischen Chip und Kühler zu füllen. Tragt Ihr zu viel Paste auf, schafft Ihr zum einen mehr Abstand und zum anderen wird die Paste schlichtweg an den Seiten heraus quellen. Auch wenn Ihr hier mit einer Keramik- oder Silikonpaste arbeitet und diese zumindest Eurer Hardware keinen Schaden zufügen dürfte, habt Ihr dennoch eine große Sauerei. Bei Metallpasten ist es dahingehend noch wichtiger, ganz dünn aufzutragen.

Natürlich ist zu wenig Paste ebenfalls ein Problem, denn Ihr werdet nicht das optimale Ergebnis erzielen. Achtet beim Auftragen wirklich darauf, dass der gesamte Chip bzw. Heatspreader mit Paste abgedeckt ist und keine Freistellen existieren.

Tastet Euch hierbei auch einfach ein bisschen heran. Habt Ihr Euer System fertig zusammen gebaut, ist es gerade beim Overclocken notwendig, dass Ihr die Temperaturen im Auge behaltet. Wir verwenden hierzu HWMonitor und GPU-Z, welche wir Euch unten auch noch einmal zum Download verlinkt haben.

Wie sorgfältig muss ich vorgehen?

Man kann es nicht oft genug sagen aber Sorgfalt ist gerade hier der ausschlaggebende Faktor. Dies betrifft nicht nur das vollständige und gleichmäßige Auftragen der Paste, welches wir nun wirklich oft genug gepredigt haben. Bereitet das Auftragen richtig gut vor, indem Ihr den Chip und den Kühler mit seichtem Schleifpapier oder Metallschwamm absolut eben schleift. Reinigt alle Oberflächen vor dem Auftragen mit einer entsprechenden Lösung oder Isopropyl Alkohol – hierzu einfach ein Papiertuch mit der Flüssigkeit befeuchten und ordentlich drüber wischen! Seid Ihr fertig mit Reinigung und Applikation der Wärmeleitpaste, setzt den Kühler perfekt auf und achtet darauf, dass der Anpressdruck des Kühlers bombensicher ist.

Muss ich meine Wärmeleitpaste erneuern?

Auf jeden Fall! Natürlich nicht alle paar Wochen aber in geregelten Abständen. Es gibt hier keine wirkliche Faustregel, wobei man immer wieder über die Aussage stolpert, dass die meisten Zocker Ihre Paste zumindest alle 2 Jahre neu auftragen. Im Prinzip sind wir der Meinung, dass Ihr das ganz einfach selbst bestimmen könnt, indem Ihr immer mal wieder in die Software schaut und die Temperaturen prüft. Sind es ein paar mehr Grad geworden als in der Anfangszeit, als Ihr die Paste aufgetragen habt und empfindet Ihr im schlimmsten Fall, dass die Kühler mehr pumpen müssen, um die Temperatur unten zu halten, einfach aufschrauben und neu auftragen. Alle in unserem Wärmeleitpasten Test genannten Produkte sind mit Papiertuch und Alkohol super einfach und restlos zu entfernen und alle Pasten kommen in einer Verpackungsgröße, welche das mehrfache Auftragen ermöglichen. Also, immer schön aufbewahren, die Augen aufhalten und in geregelten Abständen neu auftragen.

Ich bin kein Overclocker – brauche ich trotzdem eine High Performance Wärmeleitpaste?

Um ehrlich zu sein – nicht wirklich! Andererseits kosten die Produkte nicht die Welt und im Verhältnis zum Geld, welches Ihr in Eure Komponenten steckt, fallen die Kosten für eine Wärmeleitpaste vermutlich nicht ins Gewicht. Da die mitgelieferte Wärmeleitpaste meist nicht wirklich grandios ist und zumindest unserer Ansicht nach nicht verwendet werden sollte, haben wir einen kleinen Tipp für absolute Sparfüchse, die noch den einen oder anderen Euro umdrehen möchten. Die Arctic MX-2 ist in der 4 Gramm Tube mehr als bezahlbar und liefert eine solide Wärmeleitfähigkeit von 5.6 W/mK. Das ist absolut ausreichend für „Non Overclocker“ und die 4 Gramm Tube wird auch sicherlich einige Zeit reichen. Für uns die empfehlenswerteste Otto-Normal Paste!

Kann ich Wärmeleitpaste nur auf der CPU anwenden?

Nein. Wärmeleitpaste kann prinzipiell überall dort aufgetragen werden, wo die Kühlleistung zwischen einer Komponente und einem Kühlaggregat (aktive Kühler, passive Kühler, Wasserkühler etc.) verbessert werden sollen. Für uns Zocker ist dies jedoch im Grunde nur für zwei Computer-Komponenten von Bedeutung, der CPU und der Grafikkarte. Bei der CPU ist das Auftragen obligatorisch, weil CPU und Lüfter getrennt im Rechner verbaut werden. Bei der Grafikkarte muss eine sehr kostspielige Komponente zunächst einmal „zerlegt“ werden, was sich verständlicherweise nicht unbedingt jedermann wagt. Auch für Konsolenzocker ist das Thema interessant, da sowohl die PS4 als auch die Xbox One durchaus heiß werden im Betrieb. Wer die Muse und ggf. eh keine Garantie mehr auf der Next Gen hat, kann hier sicherlich ein paar Grad rausholen und die Lüfter (auf meiner 1. Gen PS4 sind die ätzend laut) etwas entlasten.

Entfaltet die Wärmeleitpaste direkt nach dem Auftragen ihre volle Kapazität?

Diese Frage hört man immer wieder jedoch ist die Zeitverzögerung in der Effektivität wohl eher ein Mysterium. Einige sprechen von wenigen Stunden, andere von 2-3 Tagen, welche die Paste benötigen würde, um die volle Kapazität zu erreichen. Betrachtet man die Sache rein logisch, macht das jedoch nicht wirklich Sinn.

Denn die Wärmeleitpasten sind darauf ausgelegt, ihre Konsistenz über die Zeit so gut es geht nicht zu verändern. Von daher sollte man davon ausgehen können, dass die Ausgangskonsistenz in der Tube, die beste Performance bietet. Wirklich geklärt ist es jedoch nicht, ob es die als „Burn-In“ Zeit bezeichnete Verzögerung gibt. Hängt ggf. vielleicht auch etwas von der jeweiligen Paste bzw. den verwendeten Materialien ab. Bei unseren 5 besten Wärmeleitpasten ließen sich hierzu jedoch keinerlei Informationen ausmachen!

Alternative & Ergänzung zur Paste – Wärmeleitpads

Zugegebenermaßen kann das richtige Auftragen von Wärmeleitpaste bei dem einen oder anderen Schweißperlen auf die Stirn treiben. Wer sich nicht sicher ist, bzw. das Hantieren mit Spritze und Spachtel an den kostspieligen Komponente vermeiden möchte, kann auf sogenannte Wärmeleitpads zurückgreifen. Diese sind zwar längst nicht so effektiv wie eine richtig gute Paste, jedoch haben wir zwei Varianten für Euch ausgemacht, die auch zur Verwendung auf einer CPU (eingeschränkt) empfehlenswert sind.


Gutes Wärmeleitpad

Thermal Grizzly Minus Pad 8


Gutes Wärmeleitpad

ARCTIC Thermal Pad


Ihr könnt Euch die Pads gerne einmal anschauen und wer wirklich auf Paste verzichten möchte und ein paar Euro Spielgeld zur Verfügung hat, findet in den Wärmeleitpads eine recht passable Alternative. Für Overclocker ist gerade auf der CPU und dem Grafikchip eine ordentliche Wärmeleitpaste verpflichtend!

Einsatz von Wärmeleitpads für andere Komponenten wie Grafikkarte, Chipsatz und Ram

Wir sind immer wieder über Szenarien gestoßen, in denen Wärmeleitpads für andere Komponenten wie Grafikkarten, Chipsatz auf dem MoBo oder den Arbeitsspeichern verwendet werden.

Die Vermutung liegt hier nahe, dass manch einer die Pads falsch einsetzt und daher möchten wir an dieser Stelle kurz aufklären. Die Pads funktionieren ausschließlich in einer Kombination von Kühlkörper und elektronischer Komponente und helfen äquivalent zur Wärmeleitpaste dabei, Abstände zwischen eben diesen beiden zu eliminieren. Wer die Pads einfach auf Chips oder Hitze erzeugenden Oberflächen anbringt, wird keinen wärmeableitenden Effekt erzielen.

Beim Einsatz auf einer Grafikkarte können die Pads jedoch durchaus Sinn machen, denn üblicherweise sind die Speicherbausteine flach neben dem Grafikchip angeordnet und geben ordentlich Wärme ab.

Da nahezu jede Grafikplatine auf der Rückseite mit einer Metallverkleidung versehen ist, kann hier angesetzt werden (oftmals mit Folie bedeckt, welche natürlich entfernt werden muss).

  • Die Pads in die richtige Größe schneiden und auf die Rückseite der Platine auf Höhe der Speicherbausteine anbringen.
  • Im Anschluss die Metallverkleidung wieder fixieren, so dass diese Kontakt mit den Pads bekommt.
  • Auf dem Grafikchip selbst solltet Ihr wie bei der CPU natürlich eine richtig gute Wärmeleitpaste auftragen.

Wir haben für Euch ein Video gefunden, wo die Sache ganz gut vorgemacht wird (der Typ benutzt übrigens das Arctic Thermal Pad und auch die Kryonaut von Thermal Grizzly … liegen wir scheinbar nicht so falsch mit unserem Wärmeleitpasten Test :D).

Die beste Wärmeleitpaste – Software, Spec-Sheets und Anleitungen

Um die Sache am Ende für Euch noch einmal abzurunden, haben wir eine kleine Sammlung an Downloads zusammengestellt, damit Ihr alle notwendigen Specs zu den Pasten noch einmal vom Hersteller überprüfen könnt. Auch haben wir sowohl eine Anleitung für Metallpasten (hier am Beispiel der Conductonaut), als auch für „dickflüssigere“ Wärmeleitpasten (hier am Beispiel der Kryonaut) mit im Gepäck. Zu guter Letzt solltet Ihr Euch sowohl den HWmonitor als auch GPU-Z herunterladen (falls nicht schon längst geschehen), damit Ihr Euer Ergebnis prüfen, und Eure Temperaturen immer im Auge behalten könnt.

Anleitungen

Beispiel Metallwärmeleitpaste: Thermal Grizzly Conductonaut

Beispiel Silikon/Keramik Wärmeleitpaste: Thermal Grizzly Kryonaut




Monitoring Software

* Leider steht für die Phobya LM kein Spec Sheet zur Verfügung


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