Gaming-Stuhl quietscht und knarrt - Ursachen & Lösungen

Wenn euer Gaming-Stuhl quietscht, kann das mehrere Ursachen haben. Aber mal ehrlich, euren Stuhl dauernd quietschen zu hören ist eines der nervigsten Geräusche, besonders wenn man den ganzen Tag draufsitzt und den Lärm nicht mehr ertragen kann.

Wenn ihr das Quietschen eures Gaming-Stuhls satt habt, dann müsst ihr nicht immer gleich einen neuen anschaffen. Denn in den meisten Fällen sind quietschende Gaming-Stühle neu und noch in einem guten Zustand.

Falls es bei jeder Bewegung Knarz- oder Quietschgeräusche gibt möchte man schnell herausfinden, warum der Gaming-Stuhl quietscht und wie man das lästige Geräusch endlich los wird. Und genau das zeigen wir euch hier.

Wenn der Stuhl beim Bewegen Geräusche macht liegt es oft daran, dass mechanisch bewegliche Teile aneinander reiben oder eine Schraubverbindung locker ist. Letzteres verursacht einen Spalt zwischen den Teilen, wodurch der Stuhl wackelt und knirschende und quietschende Geräusche macht.

Bevor wir die Schritte auflisten, die zur Reparatur eures quietschenden Stuhls erforderlich sind, müsst ihr erst die tatsächliche Geräuschquelle finden. Erst danach macht es Sinn nach einer Lösung für das Quietschen zu suchen.

In den meisten Fällen kommt das Geräusch bei eurem Gaming-Stuhl von:

• der Gasdruckfeder
• dem Bereich rund um die Wippfunktion
• den Rollen
• Bolzen und Schrauben
• dem Rückenlehnenbereich
• oder der Lordosenstütze (gerade bei neuen Modellen ist diese oft ausfahrbar)

Nachfolgend listen wir unseren Schritt-für-Schritt-Plan auf, wie ihr einen quietschenden Gaming-Stuhl endlich zum Schweigen bringen könnt.

Gaming-Stuhl quietscht - Das könnt ihr dagegen tun

Bevor wir loslegen, hier noch eine Liste von Dingen die ihr braucht:

• Karton oder Malerfolie als Unterlage
• Plastikfolie zum Abdecken der Sitzfläche und anderer Bereiche
• Schmiermittel wie WD 40* oder ähnliches Silikonfett
• Werkzeuge zum Lösen von Verbindungen, um Öl besser auftragen zu können
• Lappen oder Küchentuch, um überschüssiges Schmiermittel aufzuwischen

Schritt 1: Schrauben, Muttern, Bolzen überprüfen

Das erste und wichtigste was ihr tun müsst ist, euren Gaming-Stuhl umzudrehen und euch alle Schraubverbindungen ansehen. Wenn ihr euren Stuhl selbst zusammengebaut habt wisst ihr wahrscheinlich, was die kritischsten (und verbindenden) Teile daran sind.

Holt euch einen passenden Schraubendreher oder Schraubenschlüssel und zieht alle losen Muttern, Bolzen und Schrauben fest an. Am Besten zieht ihr alle Schrauben nochmal etwas nach, wenn ihr schon dabei seid. Denn oft sieht man lockere Teile nicht mit bloßem Auge.

Zudem übt ihr durch das Sitzen in eurem Stuhl viel Druck auf kleine Einzelteile aus, weshalb das Nachziehen der Schrauben nach einer Weile immer Sinn macht. Wenn ihr fertig seid, dreht euren Gaming-Stuhl in seine normale Position und setzt euch hin.

Ist das Geräusch immer noch da? Wenn ja, fahrt mit dem nächsten Schritt fort.

Schritt 2: Quietschenden Gaming-Stuhl ölen - erst die großen Verbindungsteile

Schmiermittel wie WD-40 oder Silikonspray das auf mechanisch beanspruchte Teile aufgetragen wird, können Wunder wirken. Um die Gelenke eures Gaming-Stuhls zu lockern, tragt Schmieröl auf die großen Verbindungsteile eures Stuhls auf. Dreht dazu den Stuhl am Besten wieder um, damit sich das Schmiermittel ordentlich verteilen kann. Nehmt folgende Bereiche ins Visier:

• Fangt am Besten unter dem Stuhl an und sprüht ein bisschen in die Mechanik rund um den Wippmechanismus.
• Sprüht etwas WD40 in alle Gelenke und sich bewegende Teile des Stuhls.
• Vergesst nicht die Stellhebel unter dem Stuhl für die Höhen- und Arretiereinstellung.
• Zuletzt sprüht ihr etwas Schmieröl in den seitlichen Hebelmechanismus zum Zurückstellen der Rückenlehne. Auch dieser Teil quietscht gerne.

Tragt das Öl direkt auf alle Gelenke, Achsen und dort auf, wo sich bewegliche Teile berühren. Zur feineren Dosierung könnt ihr auch eine Düse verwenden, die der Spraydose oft beiliegt. Für schwer zugängliche Stellen bietet sich auch eine Spritze oder eben Feinmechaniköl wie dieses* an, um das Öl präziser aufzutragen.

Achtet darauf, nicht zu viel Öl zu verwenden - oft reicht ein Tropfen oder ein kurzer Sprühstoß aus. Habt zudem immer Küchenrolle parat, um überschüssiges Fett aufzufangen.

Dreht den Stuhl wieder um und lasst das Schmierfett einwirken. Durch die Schwerkraft und den Kapillareffekt wird der Schmierstoff in alle Zwischenräume und kleine Spalten fließen. Testet danach ob ihr Erfolg hattet, indem ihr den Stuhl selbst herumbewegt, euch reinsetzt und in alle Richtungen bewegt. Das Quietschen eures Gaming-Stuhls sollte jetzt weg sein.

Schritt 3: Nehmt die Rückenlehne und die Lordosenstütze ins Visier

Falls euer Gaming-Stuhl immer noch quietscht, dann könnte das Geräusch von der Rückenlehne kommen.

Testet ob der Stuhl nur dann quietscht, wenn ihr euch darin zurücklehnt. Das Quietschgeräusch wird in solchen Fällen meist durch zu viel Spannung im hinteren Bereich verursacht – oder dort, wo das Federende die Gehäuseenden berührt.

Dazu nehmt ihr wieder euer Schmieröl zur Hand und tragt es auf die Sitzspannfeder auf, die sich im Inneren des Drehknopfgehäuses an der Unterseite eures Gaming-Stuhls befindet. Löst dazu einfach den Drehknopf für die Sitzspannung oder Wippfunktion, entfernt ihn und sprüht etwas WD40 direkt in das Gehäuse.

Außerdem kann es bei manchen Gaming-Stühlen mit verstellbarer Lordosenstütze vorkommen, dass der Stuhl beim Zurücklehnen knarrt, knarzt oder ächzt. Dies war zum Beispiel bei meinem neuen Secretlab Titan Evo 2022 der Fall.

Sollte euer Gaming-Stuhl über einen Drehknopf an der Seite zur Verstellung der integrierten Lendenwirbelunterstützung verfügen, dreht diesen einmal komplett auf und dann wieder komplett zurück. Führt dies 2-3 Mal durch. Oft hilft das sofort, das knarrende Geräusch loszuwerden!

Wenn das Geräusch immer noch da ist, dann müsst ihr zu härteren Mitteln greifen.

Schritt 4: Alle Schrauben rausnehmen und einfetten

Möglicherweise müsst ihr den Stuhl nochmal zerlegen und alle Bolzen sowie Schrauben vollständig entfernen, bevor ihr erneut Schmiermittel verwendet. Um auf Nummer sicher zu gehen, nehmt alle Schrauben raus und schmiert diese mit einem leichten Maschinenöl, bevor ihr sie wieder in euren Stuhl einsetzt.

Das ist zeitaufwändig und nervig, kann aber definitiv bei einem Gaming-Stuhl der quietscht helfen.

Schritt 5: Überprüft eure Rollen auf ein Quietschen

Auch die Rollen eures Stuhls können nervige Quietschgeräusche verursachen. Um dies zu beheben, solltet ihr den Stuhl nochmal umdrehen und etwas Schmiermittel auf jedes Rädchen sprühen. Zudem könnt ihr auch jede Rolle kurz herausziehen und etwas WD40 ins Innere der Öffnung sprühen.

Danach dreht ihr den Stuhl zurück in seine normale Position und bewegt ihn herum, damit sich das Schmiermittel über das gesamte Rad verteilt.

Schritt 6: Gasdruckfeder prüfen

Hört ihr immer noch dieses lästige Quietschen bei eurem Gaming-Stuhl? Wenn ihr alle oben genannten Schritte durchlaufen habt und immer noch dieses lästige Quietschgeräusch hört, dann wird dies wohl aus dem Inneren des Gasdruckfederkolbens kommen. 

Versucht zuerst, die Sitzfläche von der Gasdruckfeder zu entfernen und sprüht dann etwas WD40 auf die metallische Spitze davon. Verstellt den Sitz dann ein paar mal in der Höhe, damit sich das Schmiermittel überall gut verteilen kann.

Lasst aber die Finger von der Gasdruckfeder selbst - das ist gefährlich das Teil. Bitte niemals versuchen, das Ding zu zerlegen oder ähnliches. 

In den meisten Fällen funktionieren Schmiermittel ziemlich gut und sind eine großartige Möglichkeit, euren Gaming-Stuhl regelmäßig zu pflegen.

Wie man einen quietschenden Gaming-Stuhl vermeidet

Um das Quietschen in Zukunft zu reduzieren, achtet auf einen schonenden Umgang mit eurem Gaming-Stuhl:

• Setzt euch sanft drauf.
• Vermeidet es ihn unnötig zu belasten, indem ihr euch beispielsweise in euren Stuhl fallen lasst oder darauf rumspringt.
• Zudem solltet ihr die Maximallast nicht überschreiten beziehungsweise nicht mal in die Nähe davon kommen. 
• Ölt die beweglichen Teile regelmäßig wie oben beschrieben ein, damit ihr zukünftigem Quietschen verbeugt.
• Von Zeit zu Zeit solltet ihr den Stuhl auf Verschleiß kontrollieren und auch die Schrauben auf festen Sitz prüfen.
• Holt euch einen hochwertigeren Gaming-Stuhl, der auf bessere Materialien setzt.

Falls ihr das Quietschen oder Knarren aus eurem Bürostuhl oder Gaming-Stuhl einfach nicht loswerdet, schaut unbedingt mal in unsere aktuelle Übersicht zu den besten Gaming-Stühlen - dort findet ihr hochwertige Modelle die ohne Geräuschkulisse auskommen. Vielleicht ist ja auch ein Gaming-Stuhl mit Fußstütze was für euch, oder ihr schaut euch hier die besten Gaming-Stühle unter 100 € an.

Denn eins ist klar: Kein Gaming-Stuhl ewig. Auch wenn es einige Teile gibt die ausgetauscht werden können, um die Lebensdauer zu verlängern. Spätestens nach 3-4 Jahren ist es an der Zeit, ihn durch einen neuen und besseren zu ersetzen. Auch interessant: In dieser Übersicht zeigen wir euch alle wichtigen Gaming-Stuhl Marken.