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ohrenschmerzen durch kopfhörer vermeiden: Geht das?

Kopfhörer die Ohrenschmerzen verursachen können

Ohrenschmerzen durch Kopfhörer oder Headsets können aus verschiedenen Gründen auftreten und sind mehr als unangenehm. Wäre es nicht schön, wenn ihr eure Kopfhörer beim Zocken oder Musikhören einfach stundenlang anhaben könntet - ganz ohne Druck auf den Ohren, dem Kopf oder sonst wo?

Keine Sorge, wir haben die besten Tipps für euch, mit denen ihr eure Kopfhörer oder euer Headset bequemer machen könnt. Probiert die folgenden Tricks mal aus!


Ohrenschmerzen durch Kopfhörer & Headset vermeiden: So geht's

Eins vorweg: Jedes Ohr sowie jeder Kopf ist anders und Menschen haben die verschiedensten Ohrformen. Daher gibt es meist keine Patentlösung für durch Kopfhörer schmerzende Ohren.

Allerdings sind die meisten Kopfhörer heutzutage auf der Grundlage der vorherrschenden durchschnittlichen Ohrgröße (6,3cm) und durchschnittlichen Kopfgröße (56cm) konzipiert. Im Wesentlichen folgen die meisten Kopfhörerhersteller diesen Einheitsgrößenstandard.

Dadurch wird die Problematik weiter verschärft: Sollte eure Ohr- und Kopfgröße deutlich von der vorherrschenden Durchschnittsgröße abweichen, dann werdet ihr häufiger mit Beschwerden beim Tragen von Kopfhörern zu kämpfen haben.

Deshalb müsst ihr die für euch richtige Lösung finden und viele der hier vorgestellten Tipps selbst testen.

Dehnt den Kopfhörer

Wenn ihr das Gefühl habt, dass eure Kopfhörer zu eng sind oder konstant Druck auf eure Ohren ausüben, dann liegt das an der zu starken Klemmkraft der Bügel. Dies ist eines der häufigsten Probleme, mit denen ich auch selbst schon zu kämpfen hatte.

Zwar hilft die Klemmkraft dabei, dass euer Headset oder Kopfhörer nicht dauernd vom Kopf fällt - zu viel davon führt aber auf Dauer zu Schmerzen.

Wenn eure Kopfhörer zu eng sitzen, dann sollet ihr sie dehnen. Geht dazu folgendermaßen vor:

  1. Sucht nach einem robusten Gegenstand, den ihr zwischen die Ohrmuscheln eures Geräts packen könnt. Das kann ein Stapel Bücher, eine Kiste, ein Spielzeug oder irgendetwas Stabiles und Breites sein. Der Gegenstand sollte ungefähr gleich breit oder etwas breiter als euer Kopf sein.
  2. Dehnt eure Kopfhörer vorsichtig und zieht die rechte und linke Ohrmuschel voneinander weg.
  3. Lasst sie etwa 24-48 Stunden in dieser Position ruhen. Je dicker und steifer das Kopfband der Kopfhörer ist, desto länger dauert die Anpassung.
Ein Gaming-Headset wird gedehnt

Ich habe hierfür ein Spielzeug von meinem Sohn verwendet - funktioniert gut

Wenn sich die Kopfhörer immer noch eng anfühlen, könnt ihr entweder den gleichen Vorgang wiederholen oder nach einem breiteren Gegenstand für die Dehnung suchen.

Achtung!

Bitt streckt eure Kopfhörer vorsichtig und nur langsam. Solltet ihr sie zu weit und zu lange dehnen, können sie aufgrund übermäßigen Drucks brechen.

Macht den Kopfhörer enger

Genau das Gegenteil von dem, was wir euch gerade empfohlen haben. Aber es kann in manchen Situationen Sinn machen, die Kopfhörer oder ein Headset enger zu machen.

Gerade dann, wenn ihr beim Tragen eurer Kopfhörer oder eines Headsets immer Druck auf eurem Kopf spürt. Dies kann dadurch entstehen, wenn die Klemmkraft zu niedrig ist.

Zu wenig davon kann Schmerzen auf dem Kopf verursachen und ist zudem nervig (wenn das Headset dauernd vom Kopf rutscht).

Ein zu locker sitzender Kopfhörer führt nämlich manchmal dazu, dass der Kopfbügel sehr fest auf dem Kopf aufliegt. Dadurch entsteht ein unangenehmer Druck.

Um das zu vermeiden könnt ihr versuchen, lockersitzende Kopfhörer enger zu stellen:

  1. Sucht nach etwas das stabil genug ist, um eure Kopfhörer daran aufzuhängen. Wählt etwas, dessen Breite schmaler ist als eure Kopfgröße.
  2. Zieht eine Ohrmuschel vorsichtig von der anderen weg. Platziert die Kopfhörer über den Gegenstand eurer Wahl.
  3. Fixiert das Ganze nun mit Gummibändern, Seilen, einem starken Faden oder Kabeln. Falls ihr etwas drumwickelt, bindet die Ohrmuscheln zusammen. Gummis üben von sich aus schon Kraft aus.
  4. Lasst die Kopfhörer mindestens 24 Stunden in dieser Position. Wenn sich die Kopfhörer danach immer noch locker anfühlen, wiederholt den gleichen Vorgang bis die gewünschte Straffheit erreicht wurde.
Headset auf einer Tasse mit Gummi umwickelt

Gummibänder funktionieren sehr gut dafür, eine Tasse tut es als Ablage

Seid auch hierbei wieder vorsichtig und strapaziert euer Gerät nicht zu stark und nicht zu lange.

Wählt ein Modell mit guter Verstellbarkeit und Passform

Falls ihr beim Tragen eures derzeitigen Headsets oder euren Kopfhörern generell Schmerzen habt und diese auch schon nach kurzer Zeit auftreten, dann solltet ihr euch nach einem Modell umsehen, das besser einstellbar ist.

Stellt sicher, dass ihr eure Kopfhörer nach und nach anpasst oder verstellt. Dadurch testet ihr verschiedene Passformen und könnt prüfen, ob sich der Tragekomfort ändert.

Hierbei sind zwei Dinge wichtig für einen höheren Tragekomfort:

  • Ein verstellbares Kopfband
  • Drehbare Ohrmuscheln

Verstellbare Kopfbänder funktionieren normalerweise durch Gleitscharniere, die die Kopfbügel verlängern oder verkürzen. Dadurch kann das Gerät entsprechend eurer Kopf- und Ohrenform positioniert werden.

Hierbei sollte die Rasterung groß genug sein, um viele verschiedene Kopfgrößen abzudecken. Bei guten Wireless-Headsets habt ihr zudem etwas mehr Spielraum durch das fehlende Kabel.

Sennheiser GSP 302 Bügelverstellung

Eine gute Rasterung ist beim Kopfbügel entscheidend

Drehbare Ohrmuscheln verbessern den Komfort der Kopfhörer, da diese dadurch besser an die einzigartigen Konturen eurer Gesichter und Ohrenformen angepasst sind.

Ein Razer-Headset mit drehbaren Ohrmuscheln

Ein Headset mit drehbaren Ohrmuscheln ist immer angenehmer zu tragen

Extrem starre Ohrmuscheln können manchmal in unnatürlichen Winkeln anliegen, was zu Ohrenschmerzen führen kann. Der freiere Drehbereich seitlicher und vertikaler Bewegungen trägt auch dazu bei, die Klemmkraft des Kopfhörers besser zu verteilen. Dadurch solltet ihr weniger Druck beim Tragen verspüren.

Tipp zur Passform: Wählt Geräte mit tiefen Ohrmuscheln

Für den optimalen Tragekomfort von Over-Ear-Kopfhörern empfehle ich euch Ohrmuscheln, die nicht zu flach auf den Ohren sitzen. Tiefe Ohrmuscheln bieten mehr Stabilität und verhindern, dass die Treiber der Kopfhörer die Ohren irritieren. Je größer die Ohren, desto größer sollten auch die Ohrmuscheln sein.

Dickere Ohrpolsterung nutzen

Etwas was euch garantiert gegen Ohrenschmerzen durch Kopfhörer hilft, ist eine dickere Polsterung. Dabei gilt die einfache Regel: Viel hilft viel.

Eine zu flache Ohrmuschelpolsterung führt vor allem bei leicht abstehenden Ohren zu Druckgefühlen und Schmerzen. Dies liegt daran, dass dann die Kopfhörertreiber gegen eure Ohren drücken.

stealth 700 abnehmbare ohrpolster

Bei zu dünnen Ohrpolstern drücken die inneren Lautsprecher auf die Ohren

Im Idealfall holt ihr euch eines der besten Gaming-Headsets oder einen guten Gaming-Kopfhörer, die euch bereits gute Polsterung bieten. Andernfalls könnt ihr diese aber auch "upgraden" indem ihr:

  • für mehr Polsterung an den Ohrmuscheln sorgt
  • für mehr Polsterung am Kopfbügel sorgt.

Um eure Ohrmuschelpolster austauschen zu können, müssen diese natürlich abnehmbar sein. Dennoch bekommt ihr die meisten mit einer Pinzette losgelöst, selbst bei sehr billigen Modellen. Bei manchen ist es jedoch unmöglich die Ohrpolster zu entfernen, ohne das gesamte Kopfhörertreibergehäuse aufhebeln zu müssen.

Die Ersatzpolster müssen auf eure Kopfhörer/Headset passen. Stellt sicher, dass sie mit der Größe und Form eures aktuellen Modells kompatibel sind. Teilweise könnt ihr passende Ersatzpolster direkt online bestellen, oder ihr macht sie euch einfach selbst wie in diesem Video gezeigt.

Logitech G Pro X Test ohrpolster

Dicke und bequeme Ohrpolster sowie geräumige Ohrmuscheln sind ein Muss

Dickere Kopfbandpolsterung nutzen

Bei zu dünner Kopfbandpolsterung werdet ihr mehr Druck auf der Mitte eures Kopfs feststellen, was sehr schnell unangenehm werden kann.

turtle beach recon 70 kopfpolster

Eine zu dünne Bügelpolsterung kann schnell zu Druckentwicklung führen

Auch hier habt die Möglichkeit selbst aktiv zu werden und eure eigene Kopfbandpolsterung mit Schaumstoff oder ähnlichem zu machen. Das gestaltet sich je nach Headset- oder Kopfhörermodell jedoch schwierig.

Besser sind da Kopfbandpolster wie dieses hier von Geekria*, die ihr einfach drüberstülpen und mit Reißverschluss befestigen könnt.

Geekria Kopfbandpolster (1)

Achtet auch hier wieder auf die Kompatibilität zu eurem Modell, damit das neue Polster auch richtig sitzt.

Zieht ohrumschließende Modelle vor

Man liest und hört es überall: Over-Ear-Kopfhörer (ohrumschließend) sind im Vergleich zu On-Ear-Kopfhörern (ohraufliegend) tendenziell bequemer, insbesondere für Brillenträger. Ich kann das nach jahrelanger Nutzung beider Typen auch so bestätigen.

Dieses Phänomen ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass die Ohrpolster von Over-Ear-Kopfhörer den Umfang der Ohren umfassen, anstatt gegen die Ohren zu drücken.

Somit wird ein verringerter Druck auf das Schläfenbein und den Ohrknorpel ausgeübt.

Over-Ear und On-Ear Kopfhörer

Die beiden Kopfhörer-Typen (Bild in Anlehnung an: Rtings)

Bedenkt jedoch, dass ohrumschließende Kopfhörer meist eine etwas stärkere Klemmkraft haben. Behaltet das im Hinterkopf bei der Wahl eures Modells und wendet eventuell unseren ersten Trick von oben an.

In-Ears richtig verwenden

Auch bei der Verwendung von In-Ear-Kopfhörern kommt es öfter zu Ohrenschmerzen. Beachtet folgende Tipps, um bei der Verwendung weniger Beschwerden zu haben:

  • Nicht zu tief ins Ohr drücken: Wenn In-Ears zu tief in die Ohren eingeführt werden, können erzeugte Vibrationen Schmerzen im Innenohr verursachen - insbesondere wenn das Gerät etwas zu nahe am Trommelfell platziert wird
  • Richtige Größe nutzen: Zu große In-Ears können Spannungen in den Innenohren hervorrufen, was schließlich zu Innenohrschmerzen führen kann.
  • Nicht zu lange verwenden: Nutzt In-Ear-Kopfhörer generell nicht über einen längeren Zeitraum und gönnt euren Ohren nach der Nutzung etwas Ruhe (Minimum 10 Stunden).
  • Richtiges Material nutzen: Obwohl Silikon-Ohrstöpsel die beliebtesten sind, sind Ohrstöpsel aus Memory-Schaum auf Dauer die bequemste Wahl.
In-Ear-Kopfhörer

Gerade fürs Gaming empfehle ich euch nicht, In-Ears zu verwenden. Denn unsere Ohren sind nicht darauf ausgelegt, Earbuds/Ohrstöpsel für längere Zeit zu ertragen.

Das richtige Gewicht finden

Zwar sitzen leichtere Headsets und Kopfhörer nicht ganz so satt auf eurem Kopf, dadurch könntet ihr jedoch auch eure Ohrenschmerzen beim Tragen verringern.

Leichtere Modelle haben tendenziell eine geringere Klemmkraft, wodurch der Druck auf und um eure Ohren herum reduziert wird.

Zudem ist bei leichtgewichtigen Kopfhörern der Druck auf den Kopf reduziert, sowie das Gesamtgewicht meist besser verteilt.

Natürlich macht es wenig Sinn, wenn euch das Headset dauernd vom Kopf fällt. Daher müsst ihr einen gesunden Mittelweg zwischen Klemmkraft und Gewicht finden.

Spezialtipps für Brillenträger

Gerade Brillenträger leiden oft unter Ohrenschmerzen beim Tragen von Kopfhörern.

Generell empfehle ich für Brillenträger:

  • Dehnt eure Kopfhörer aus, um die Klemmkraft zu reduzieren.
  • Wählt Over-Ear-Kopfhörer
  • Je dickere Ohrpolster, desto besser.

Natürlich gelten alle obigen Tipps genauso, aber es gibt noch ein paar speziellere Dinge, die man austesten kann.

Brillen mit dünneren Rahmen ausprobieren

Das Design der Brille beeinflusst das Tragegefühl. Heutzutage werden Brillen aus einer Vielzahl von Materialien wie Metall, Kunststoff und Gummi hergestellt. Zudem sind sie in verschiedenen Dicken und Rahmenhöhen erhältlich.

Das Tragen von Kopfhörern ist mit dünneren Brillen im Allgemeinen bequemer als mit dickeren.

Headset tragen mit Gaming-Brille

Ein dünner und leichter Rahmen hilft dabei, Ohrenschmerzen mit Headsets zu lindern

Bei dünneren Rahmen ist die Oberfläche die gegen die Kopfhaut gedrückt wird kleiner. Dies reduziert wiederum den Druck, der auf das Schläfenbein und den Ohrknorpel ausgeübt wird.

Eine dicke Ohrpolsterung hilft hierbei natürlich einiges.

Lücken ins Ohrpolster bringen

Vor allem wenn das Dehnen der Kopfhörer eurer Overears noch nicht genügend Druck wegnimmt oder wenn ihr eine Brille mit dickem Rahmen habt, kann sich dieser Tipp lohnen.

Whitson Gordon kam auf die Idee, seine Kopfhörer einfach an sich anzupassen statt andersrum.

Er hat im Grunde ein Loch in seine Ohrpolster geschnitten - dort wo der Rahmen seiner Brille sitzt. Dadurch hat er einen "Kanal" für die Brille geschaffen, wodurch der Druck des Rahmens reduziert wird. Doch seht selbst im Bild unten.

Warnung!

Bitte nur machen, wenn eure Ohrpolster austauschbar sind. Wieder ankleben wird schwierig.

Headset mit Brille tragen

Wer es nicht ganz so rabiat will, kann auch folgendes versuchen:

Nehmt euch einen Haargummi zur Hand (am besten einen dickeren). Zieht diesen nun um die Ohrmuschel herum, um damit etwas "Platz" für eure Brille zu schaffen. Dadurch vermeidet ihr dauerhafte Schäden an der Polsterung, es ist jedoch etwas ungenauer und fummeliger.

Haargummi um Ohrmuschel gewickelt für Brille

Auch mit einem Haargummi könnt ihr einen Kanal für eure Brille schaffen


Fazit

Mit den obigen Tipps könnt ihr zumindest versuchen, Ohrenschmerzen durch Kopfhörer oder das Tragen von Headsets zu vermeiden. Aber ein Pauschalrezept gibt es dafür nicht.

Generell werdet ihr für bequemere Modelle immer etwas mehr auf den Tisch legen müssen, die hochwertigere Polsterung ist es aber meist wert. Ich kann euch nur empfehlen vor dem Kauf immer Testberichte durchzulesen, auch wenn die Bewertung des Tragekomforts oft subjektiv ist.

Schaut doch auch mal in unsere Kaufberatungen zu den besten PS5-Headsets, den besten Xbox-Headsets oder Nintendo Switch Headsets rein - dort empfehlen wir viele bequeme Modelle.

Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.