Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Test

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Design & Tragekomfort des Turtle Beach Stealth 700 Gen 2

Das Turtle Beach Stealth 700 war eines der erfolgreichsten Gaming-Headsets, die der Hersteller jemals herausgebracht hat. Turtle Beach hat eine neue Version veröffentlicht, um sich auf die nächste Generation vorzubereiten. Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 bietet allgemeine Verbesserungen sowie Unterstützung für Konsolen der nächsten Generation. Schauen wir uns an, wie es in den einzelnen Testkategorien bei uns abschneidet.

Optisch hat Headset viel mit der beliebten Recon-Reihe sowie seinem Vorgänger gemeinsam, was nicht unbedingt eine schlechte Sache ist. Was ihr hier bekommt, ist ein ziemlich konservatives und dezentes Design für ein Gaming-Headset, insbesondere im Vergleich zum vorherigen Turtle Beach Stealth 700 Wireless. Es dominiert ein dunkles Farbschema, die hauptsächlich schwarze Kunststoffkonstruktion ist nur mit Metallstreifen akzentuiert.

Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 ist ein sehr bequemes Gaming-Headset mit hohem Tragekomfort. Einer der großen Vorteile des Stealth 700 Gen 2 - sowohl gegenüber seinem Vorgänger als auch gegenüber dem Stealth 600 Gen 2 - ist der Komfort. Das gesamte Headset ist etwas größer als das günstigere Gegenstück, aber gerade bei den Ohrmuscheln wurde auf ein geräumigeres Design gesetzt. Dadurch fühlen sich letztere so an, als würden sie sich der Form eurer Ohren anpassen.

Der Kopfbügel ist gut gepolstert und die Ohrmuscheln bieten genügend Raum, wodurch das Headset angenehm auf dem Kopf sitzt - ohne zu viel Druck. Die Ohrpolster bestehen aus Memory-Schaumstoff mit einer kühlenden Gelschicht, die mit Kunstleder und Stoff überzogen ist. Dadurch bleiben eure Ohren auch bei längeren Sessions kühler als bei anderen Headsets - nette Sache, sowas wünschen wir uns häufiger. Insgesamt bedeutet das, dass die meisten Kopfformen kein Problem damit haben werden, mit diesem Headset eine bequeme Passform zu finden. Und das schließt Brillenträger ein, denn in den Ohrpolstern befinden sich Aussparungen, die den Druck leicht verringern.

Was uns auch gut gefällt sind die drehbaren Ohrmuscheln, zumal ihr dadurch das Headset hinlegen könnt, falls ihr es gerade nicht benutzt.

Allerdings ist der Kopfbügel in der Rasterung recht starr und das Headset mag für manche etwas zu schwer sein. Dadurch könnte der Anpressdruck für manche doch etwas stärker empfunden werden.

Jedoch ist das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 ziemlich einfach zu bedienen. Das angeschlossene Mikrofon lässt sich aus dem linken Kopfhörer herausklappen und schaltet die Stummschaltung aus, wenn ihr es nach unten ziehen. Der linke Kopfhörer verfügt außerdem über einige integrierte Steuerelemente: Einschaltknopf, Audiovoreinstellungsmodi, Bluetooth-Kopplung sowie Drehregler für Kopfhörerlautstärke und sowie das Mikrofonmonitoring. Dieses Layout funktioniert gut, obwohl Audiomodus- und Bluetooth-Tasten die gleiche Größe und Form haben wie die beiden Lautstärkeregler. Dennoch kann man sie leicht verwechseln, was manchmal nervig sein kann.

Verarbeitung 

Das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 ist sehr gut verarbeitet. Trotz viel Plastik bekommt ihr hier eine stoßfeste, robuste und hochwertige Kunststoffkonstruktion mit soliden Metall-Ohrmuschelscharnieren auf den Tisch. Auch die mit Kunstleder überzogene Polsterung am Bügel sowie den Ohrpolstern ist hochwertig und ausreichend rissfest. Zudem wurde für die Rasterung ein Metallbügel verbaut, welcher ausreichend stabil ist und das Headset stützt.

Das Einzige was uns weniger gefällt, sind die Befestigungsknöpfe für die abnehmbaren Ohrpolster. Diese bestehen nämlich leider auch aus Plastik und wirken etwas zerbrechlich. Dementsprechend sind wir da etwas besorgt, wie lange die denn halten. Außerdem ist das Entfernen der Ohrpolster echt fummelig und geht sehr schwer von der Hand (anfangs dachten wir, es ginge nicht). Allerdings wechselt man die Ohrpolster ja jetzt nicht andauernd, wodurch das weniger ins Gewicht fällt.

Alles in allem kann sich die Verarbeitungsqualität aber sehen lassen zu dem Preis. Bei anderen (teils teureren) Headsets bekommt man oft weniger Stabilität bei gleicher Materialwahl.

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Features & Software

In Punkto Gimmicks und Extras ist das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 ein Wechselbad der Gefühle. Die Bluetooth-Funktionalität steht hier im Mittelpunkt, da sie bei kabellosen Gaming-Headsets in dieser Preisklasse eher ungewöhnlich ist. Zum größten Teil funktioniert das Bluetooth hervorragend, dennoch wird kein NFC oder Multi-Pairing unterstützt. Zudem ist die Verzögerung bei der Kopplung mit einem PC etwas hoch, bei der Nutzung mit Smartphones jedoch unbedenklich.

Abseits der Bluetooth-Konnektivität gibt es leider keine Extras wie Tragetasche, Ersatzohrpolster oder Ähnliches. Klar, zu dem Preis sieht man das selten, dennoch wäre es nett gewesen.

Und dann ist da noch die Software. Oder eher gesagt zwei Softwares, die beide als Turtle Beach Audio Hub bezeichnet werden. Die Audio Hub-App auf eurem Gaming-PC kommuniziert nur mit dem Stealth 700 Gen 2, um die Firmware zu aktualisieren. Wird also gebraucht, aber dann quasi nicht genutzt.

Die Turtle Beach Audio Hub-App für iOS- und Android-Smartphones ist eine bescheidene, aber nützliche Konfigurations-App. Ihr könnt hier zwischen vier Audio-Presets wechseln oder eine benutzerdefinierte Balance zwischen Bässen und Höhen einstellen. Es gibt leider keine vollständige Steuerung des EQ-Pegels, ergo seid ihr da etwas eingeschränkt falls ihr es am PC nutzen wollt. Aber es ist mehr als bei vielen anderen Konsolen-Headsets.

Mit dem TB Audio Hub könnt ihr zudem das Lautstärkerad und die Modustaste des Headsets verwalten. Dazu kommt ein Mikrofonmonitor und ihr könnt die Superhuman-Hörfunktion hier aktivieren. Diese Funktionen sind nicht bahnbrechend, aber auf Konsolen auch nicht selbstverständlich. Und im Gegensatz zum Stealth 600 Gen 2 könnt ihr diese im Handumdrehen mit eurem Handy direkt anpassen und ändern. Viel praktischer als das das Headset an den PC anzuhängen, wenn man Änderungen vornehmen will.

Die App funktioniert, ist aber doch recht umständlich in der Nutzung und teils auch sehr verwirrend. Hier muss Turtle Beach noch etwas nacharbeiten und Verbesserungen nachliefern.

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Klang & Gaming-Performance

Im Groben und Ganzen ist Klang des Stealth 700 Gen 2 für ein Gaming-Headset passabel, aber mehr eben auch nicht. Obwohl die Bässe und Höhen definitiv gut sind, hat das gute Stück im Mitteltonbereich bei Musik und Dialogen leichte Probleme. Gerade im unteren Mitten- und unteren Höhenbereich kommen manche Klänge wie Instrumente oder Gesang recht scharf rüber. Hinzu kommen die überbetonten mittleren Mitten, wodurch manche Dialoge etwas dumpf klingen können.

Genau wie das Stealth 600 Gen 2 unterstützt der Nachfolger virtuellen 7.1-Surround-Sound über Windows Sonic und bietet ein funktionierendes, aber nicht besonders gutes virtuelles Surround-Sound-Erlebnis. Gerade in Shooter-Spielen könnt ihr die Richtung von Schritten, Schüssen und sonstigem gut hören, jedoch sind Geräusche von der Seite oder hinten manchmal unverhältnismäßig laut. Speziell beim Stealth 700 Gen 2 gibt es mit Windows-Sonic teils Komprimierungsprobleme die dazu führen, dass kleine Pieps-Töne aus dem Nichts ertönen. Einfach ausgedrückt, die meisten Spiele klingen ohne Surround-Sound besser.

Gleiches gilt für den "Superhuman Hearing" Modus. In Kombination mit Surround-Sound werden spielrelevante Töne wie Schritte gegenüber dem allgemeinen Gameplay-Sound hervorgehoben. Seltsamerweise erhöht sich auch die Gesamtlautstärke, so dass alles sehr laut ist. Ja, technisch gesehen funktioniert es, da manche Klänge deutlicher durchkommen als andere, aber der Unterschied ist nicht so gravierend. Das Problem ist dabei eher das aggressive Lautstärkenprofil, welches mit dieser Funktion einhergeht.

Wenn ihr diese beiden Funktionen jedoch nicht nutzt, ist der Gaming-Sound definitiv ok. Gerade die Bässe kommen bei Shootern richtig schön rüber. Behaltet nur die recht schwache Schallisolierung nach außen im Hinterkopf, damit ihr niemanden nervt.

Angenehm überrascht hat uns der gute Akku, welcher bei uns gute 30 Stunden gehalten hat (von Turtle Beach werden hier 20 Stunden angegeben).

Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 Mikrofon

Das Stealth 700 Gen 2 verfügt über eine schlankere Version des üblichen eingebauten Mikrofons von Turtle Beach. Das Hartplastikmikrofon ist in das Gehäuse der linken Ohrmuschel eingebaut, sodass es bündig sitzt, wenn es in die Stummschaltposition gebracht wird. Das Klappmikrofon ist sehr praktisch und einfach zu bedienen, kann aber nicht wirklich neu positioniert werden. Es hat ein kleines Scharniergelenk, mit dem ihr es etwas näher an den Mund bringen könnt, aber das war es auch. Hier hätten wir uns etwas mehr Flexibilität gewünscht, die Hochklappfunktion zum Stummschalten funktioniert jedoch gut.

Das Boom-Mikrofon liefert unter Anbetracht des Preises eine hervorragende Aufnahmequalität. Eure Stimme kommt klar, natürlich und vollmundig mit wenig Verzerrung rüber.  Zudem kommt sie laut und deutlich rüber, auch ohne Einstellungen vorzunehmen. Leider neigt das Mikrofon dazu, Außen- oder Hintergrundgeräusche wie Fernseher, einen Ventilator, Klimaanlage oder euren lauten Nachbarn aufzunehmen. Demnach ist das Ganze weniger für laute Umgebungen geeignet, die Aufnahmequalität stimmt aber.

Unser Fazit

Für uns stellt das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 eines der besten Gaming-Headsets in der Mitteklasse dar. Um die 130 Euro müsst ihr berappen, allerdings ist euer Geld sinnvoll angelegt.

Zudem ist das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 eine große Verbesserung gegenüber dem Vorgänger und bietet viele gute Funktionen, die man von einem guten Konsolen-Headset erwartet. Es ist bequem, sieht gut aus und es taugt zum Daddeln (zumindest ohne Surround-Funktionen). Die Audioqualität ist solide, wenn auch nicht einwandfrei, das Mikrofon kann jedoch überzeugen.  Für alle die also ein sau bequemes kabelloses Gaming-Headset für ihre PS4 oder PS5 suchen, können wir das Turtle Beach Stealth 700 Gen 2 nur empfehlen. Solltet ihr nur am PC spielen oder falls euch Wireless-Gaming nicht so wichtig ist, gibt es sicherlich besser klingende Headsets (auch in dieser Preisregion). Dennoch kann es mit Konsorten wie einem Logitech G935 oder einem HyperX Cloud Flight im Wireless-Bereich mithalten.

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