Schalldämmung im (Gaming-) Zimmer: Die besten Tipps

Eure Nachbarn beschweren sich andauernd über Lärm und ihr wollt endlich eine ordentliche Schalldämmung für euer Zimmer? Dann haben wir hier die besten Tipps für euch, wie ihr euer Zimmer schallisolieren könnt. Und nein, es muss nicht immer gleich ein Vermögen kosten, denn es geht teilweise auch ohne Schaumstoff. Wir ziehen hier wirklich alle Register, egal ob für euer Streaming-Zimmer oder PC-Setup. Lest jetzt, wie ihr die beste Schallisolierung in eurem Zimmer erreichen könnt. Kombiniert alle Tipps für den maximalen Effekt - sodass möglichst wenig Lärm euer Zimmer verlässt und niemanden mehr nervt.

Grundlagen: Wie bewegt sich Schall überhaupt?

Bevor wir mit den einzelnen Tipps für die Schallisolierung eures Zimmers loslegen, sollten wir erst noch ein paar Grundlagen klären. Diese helfen uns dabei zu verstehen, warum und wie wir bestimmte Dinge umsetzen.

Zu wissen, wie sich Schall ausbreitet und wie ihr ihn blockieren könnt, wird alles leichter machen.

Sowohl Luftschall (Klang, der durch die Luft transportiert wird) als auch Trittschall (Tiefere Geräusche durch einen Aufprall oder von Subwoofern) breiten sich in alle Richtungen aus, sofern ihre Medien sie transportieren. 

• Bei Luftschall breitet sich Schall in alle Richtungen aus und zerstreut sich, je weiter er sich von der Quelle entfernt.
• Aufprallgeräusche und tiefere Frequenzen lösen sich auch auf, wenn sie sich von der Quelle entfernen. Obendrein verstummen sie, wenn es keine Objekte in der Umgebung gibt, die sie "aufnehmen". Bedeutet, es gibt keine Vibration, wenn diese auf nichts übertragen werden kann.

Es gibt auch verschiedene Wege für die Schallübertragung innerhalb eines Raums.

Wenn ein Raum leer ist, kann sich Schall frei ausbreiten und ein Echo verursachen. Bezüglich der Schalldämmung ist es daher am besten, in eurem Gaming-Zimmer die Dekoration voll aufzudrehen. Je mehr weiche Materialien es im Raum gibt, desto mehr Geräusche werden absorbiert, bevor sie abprallen oder durch die Wände dringen können.

Andererseits könnt ihr Schall auch blockieren, anstatt ihn zu absorbieren. Wir zeigen euch mit den folgenden Tipps, wie ihr all das tun könnt.

Schallisolierung fürs Zimmer: Die besten Tipps

Einfach ausgedrückt: Je schallisolierter euer Raum ist, desto mehr externe Geräusche werden ausgeblendet und desto sauberer werden eure Tonaufnahmen.

Zudem wird durch eine gute Schalldämmung weniger Schall aus eurem Zimmer entweichen. So können Nachbarn, Eltern und eure Partner in Ruhe Fernseher schauen, während ihr ordentlich zockt oder für eure Zuschauer streamt.

Wir fangen mit relativ einfachen Ideen an und gehen dann zu den schwierigeren Dingen über. Wenn ihr alle Vorschläge umsetzt, dann kann die Schalldämmung eures Zimmers fast mit einem professionell schallisolierten Raum mithalten.

1. Weiche Haushaltsgegenstände im Raum verteilen

Fangen wir kostengünstig an, denn ihr könnt euer Gaming-Zimmer auch ohne Schaummatten schon etwas dämmen beziehungsweise schallisolieren.

Verwendet alle weichen Haushaltsgegenstände die ihr so rumliegen habt und verteilt sie in eurem Zimmer. Denn ein leerer Raum voller harter Oberflächen ist der Feind einer guten Akustik, also versucht ihn so gut wie möglich zu füllen. Die Verwendung von weichen Materialien trägt dazu bei, dass der Schall im Zimmer absorbiert wird, anstatt von den Wänden abzuprallen und dabei lauter zu werden. Hier ein paar Ideen:

• Bedeckt so viel Boden wie möglich mit weichen und dicken Teppichen.
• Verwendet alte Decken, um harte Oberflächen abzudecken.
• Hängt Wandteppiche, Bilder oder Gemälde auf.
• Verteilt ein paar Kissen im Zimmer an den Wänden.

2. Möbel zu eurem Vorteil nutzen

Wir erinnern uns: Ein leerer Raum ist schlecht für die Schalldämmung. Daher solltet ihr ein paar Möbelstücke in eurem Zimmer platzieren.

Gerade Bücherregale, vorzugsweise solche, die mit Büchern vollgepackt sind und eine geschlossene Rückseite haben, können hier Wunder wirken. Indem ihr diese an der Wand positioniert können sie teilweise verhindern, dass Geräusche durch die Wände dringen.

Ihr könnt auch Schränke, Sofas, Sessel oder andere große Wandmöbel verwenden, um der Wand mehr Dichte zu verleihen. Denkt jedoch daran, dass harte Oberflächen nie eine gute Idee für die Klangqualität in einem Raum sind . Wenn ihr diesen Tipp also befolgt, dann solltet ihr ihn tunlichst mit Tipp Nummer 4 kombinieren! Alternativ könnt ihr auch Gardinenschienen an der Decke anbringen und Vorhänge rund um die Möbel aufhängen. Dadurch hättet ihr eine weitere Schicht Schallabsorption.

3. Vorhänge 

Insbesondere wenn eure Fenster nicht doppelverglast sind, dann wird euch dieser Tipp enorm helfen. Aber auch alle anderen - Ohren auf.

Es gibt eine einfache Möglichkeit, eure Fenster schalldicht zu machen: Holt euch dicke Vorhänge. Dicke Vorhänge helfen, alle Geräusche zu absorbieren, die durch das Fenster kommen oder den Raum durch das Fenster verlassen.

Besonders gut geeignet und die günstige Variante sind dicke Verdunkelungsvorhänge. Eventuell absorbieren sie nicht ganz so viel Schall, wie unsere zweite Lösung. Doch sie helfen definitiv dabei die Klangqualität in eurem Zimmer sofort zu verbessern, indem nachhallende Geräusche auffangen. Außerdem helfen Verdunkelungsvorhänge durch ihre Dicke dabei alle Geräusche zu dämpfen, die den Raum betreten oder verlassen.

Ihr könnt auch zusätzliche Vorhänge darüber hängen, um den Effekt zu verstärken. Denn eine goldene Schallschutzregel lautet: Je mehr Schichten, desto besser.

Als Alternative könnt ihr mehr Geld ausgeben und spezielle Vorhänge für den Lärmschutz zur Hand nehmen. Diese sind nochmal etwas dichter und absorbieren somit den Schall effektiver. Zudem schützen sie besser vor Licht und Kälte, leider sind sie enorm teuer.

Falls ihr gar keine Kohle ausgeben wollt, könnt ihr auch einfach alte Decken vor eure Fenster hängen.

4. Schallabsorbierende Decken oder laken

Wenn ihr etwas mehr in die Schalldämmung eures Gaming-Zimmers investieren möchtet, könnt ihr auch Möbelpackdecken oder schalldämpfende Decken verwenden.

Umzugsdecken sind dicke und schwere Decken, die nicht nur für Möbel verwendet werden können. Denn sie taugen auch als günstigere Alternative an den Wänden, um den Schall zu blockieren und die Akustik zu verbessern.

Wer mehr ausgeben will und eine schönere Optik will, der kann sich auch große Akustikdecken anschauen. Diese sind nochmals etwas dicker und speziell darauf ausgelegt, Geräusche zu dämpfen.

Es gibt viele Möglichkeiten beide Varianten in eurem Zimmer einzusetzen. So könnt ihr sie einfach an die Wand nageln (oder hängen), oder eure Türen, Fenster oder die Zimmerdecke damit auskleiden (sehr anstrengend - dafür sind Akustikschaumplatten die einfachere Lösung). Zudem könnt ihr beide dazu nutzen, eure Möbel damit abzudecken, wodurch nochmals etwas Schall reduziert wird.

5. Schallmatten für das Gaming-Zimmer

Der Klassiker den man überall sieht. Sieht nicht nur geil aus, sondern bringt auch was. Eine der besten Möglichkeiten, den ein- und ausgehenden Schall zu dämpfen besteht darin, die Wände mit Akustikplatten auszukleiden. Jedoch ist dieser Tipp oft teuer in der Umsetzung. Bei Schallmatten gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Typen. 

Es gibt Schaumstoffplatten, die ihr einfach an eure Wände und Decken kleben könnt. Diese sorgen dafür, dass der Schall nicht auf die harte Oberfläche (Wand) trifft und im Schaumstoff "eingefangen" wird. Hierbei gibt es verschiedene Formen und Dichtheitsgrade.

Zudem gibt es Stoffplatten, bei denen es sich um stoffumwickelte Paneele mit einem Holzrahmen handelt (auch Akustikfilz genannt). Teilweise wird hier auch Polyester als Material verwendet, durch die hölzerne Rückseite sind diese jedoch sehr einfach aufzuhängen.

Sobald ihr euch für einen Typ entschieden habt solltet ihr vor dem Anbringen bestimmen, in welche Richtung der größte Teil des Schalls in den Raum eintritt oder diesen verlässt. Auch hier gilt: Viel hilft viel - je mehr Wandfläche abgedeckt wird, desto effektiver.

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6. Fenster und Türen schalldicht machen

Gerade wenn ihr noch alte Holzfenster bei euch zuhause verbaut habt, dann könnt ihr hier definitiv was rausholen. Auch bei geschlossenen Fenstern kann es vorkommen, dass der Rahmen selbst nicht bündig mit dem Fenster abschließt. Oder es könnte sein, dass das Glas selbst zu dünn ist, um wirksam zu sein.

Glücklicherweise gibt es für all diese Probleme eine einfache Lösung: Wetterschutzband, oder auch Dichtungsband genannt. Damit werdet super fahren, egal ob ihr über Schallschutz für eure Fenster oder eure Türen nachdenkt. Der dünne Gummistreifen hilft dabei, die Lücke zwischen Fenster und Fensterrahmen zu schließen. Die meisten dieser Produkte sind auch selbstklebend, sodass ihr sie problemlos anbringen könnt.

Als nächstes empfehlen wir noch Zugstopper, welche ihr falls nötig sowohl unter der Tür als auch den Fenstern anwenden könnt (hier gibt es viele verschiedene Ausführungen). Normalerweise gibt es mehr Lücken zwischen der Unterseite einer Tür und dem Boden, als an der Unterseite von Fenstern. Wenn ihr jedoch eine große Lücke unter einem Fenster habt die nicht durch Dichtungsband geschlossen wird, dann gibt es auch dafür passende Zugluftstopper.

7. Schalldämmung für die Zimmerdecke

Für die meisten von euch ist eine zusätzliche Schalldämmung an Decke oft nicht nötig, außer ihr wollt wirklich alles rausholen und schalldicht haben (oder ihr habt laute Nachbarn, wohnt im Keller oder wollt professionelle Tonaufnahmen machen).

In diesem Fall empfehlen wir wieder die Schaumstoffmatten von oben an der Decke anzubringen, je dicker desto besser. Der Gedanke dabei ist zu versuchen, den Schall im Schaum einzuschließen, damit er sich auflösen kann. Euer Ziel sollte es sein, so viel wie möglich von der Decke mit dem Schaumstoff abzudecken. Je mehr ihr abdeckt, desto effektiver wird der Raum schallisoliert.

8. Schalldämmung für den Zimmerboden

Der Fußboden ist einer der größten Schallüberträger. Aber es ist tatsächlich überraschend einfach, den Fußboden zu dämmen. Die Lösung ist simpel: Deckt euren Boden in zusätzlichen Schichten ab.

Unabhängig davon, was sich auf dem Boden eures Gaming Zimmers befindet - je mehr Schichten, desto mehr Schalldämmung im Zimmer.

• Wenn ihr einen Holzboden habt, deckt ihn zuerst mit einer Schicht Schaumstoff-Fliesen ab.
• Legt dann noch einen Teppich darüber, um noch mehr Schalldämmung zu erreichen. 
• Holzlaminatboden oder harte Untergründe sind weniger zu empfehlen.
• Wenn euer Fußboden bereits mit Teppich ausgelegt ist, könnt ihr trotzdem weitere Teppiche darüber legen.
• Außerdem gilt: Je dicker der Teppich, desto besser.
• Zum Abschluss könnt ihr auch noch eine Bodenschutzmatte drüberlegen, um noch mehr Schall zu absorbieren.

9. Fugen, Löcher und Risse abdichten

Insbesondere Luftschall sucht nur nach einem winzigen Riss, durch den er hindurchschlüpfen kann. Bevor ihr aber jetzt überall Dichtungsmittel draufschmiert, solltet ihr euch auf einige Bereiche konzentrieren:

• Holt euch ein Akustikdichtmittel und knallt es in eine Kartuschenpistole. Selbst wenn ihr sowas noch nie benutzt habt, sind sie ziemlich einfach zu verwenden, also keine Angst davor.
• Konzentriert euch zuerst auf Türen und Fenster. Dichtet einfach den gesamten Bereich ab, an dem Fenster- oder Türrahmen auf die Wand treffen.
• Widmet euch jetzt den Ecken des Zimmers. Hier könnt ihr nach Rissen suchen, auch wenn diese schwer zu finden sind. Konzentriert euch auf die Ecken des Raums und dort, wo die Wände auf Decke und den Boden treffen.
• Schließlich dichtet ihr alle offensichtlichen Risse und Löcher in der Mitte der Wände ab.

10. Wand verstärken oder isolieren

Wenn alles nichts hilft oder ihr es wirklich wissen wollt, dann könnt ihr jederzeit auf professionelle Schalldämmungstechniken zurückgreifen. Dabei könnt ihr natürlich mit allerlei großen Geschützen auffahren:

• Schwerfolie aus Vinyl* oder Schalldämmmatten aus Polymer*
• Dämmwolle*und Schallschutzisolierung in der Wand selbst
• Aluminium-Winkel* (entkoppelt Trockenbauschicht von der tragenden Ständerkonstruktion, um die Schallübertragung durch Wände zu reduzieren)
• Schalldichte Trockenbauwände in Kombination mit Dichtmasse

Diese ganzen Dinge und Prozesse zu beschreiben, würde den Umfang des Artikels natürlich sprengen. Doch der Vollständigkeit halber wollte ich es noch erwähnen. Wenn eure Wände zu dünn sind, dann hilft wirklich nur noch Trockenbau mit Gipsplatten und Dichtungsmasse dazwischen. 

Selbstverständlich ist das nur was für Heimwerker oder Profis, die ihr Zimmer wirklich bis ans Maximum dämmen möchten. Für den Großteil von euch werden schon die ersten fünf Tipps reichen, um eine sehr gute Schalldämmung für euer Gaming-Zimmer zu erreichen.

Fazit: Die Schalldämmung fürs Zimmer ist machbar

Abschließend bleibt nur zu sagen: Wir hoffen, wir konnten euch mit unserem Artikel dabei helfen, euer Zimmer gut zu dämmen. Insbesondere die Schaummatten sollten enorm bei der Schalldämmung helfen.

Um das Ganze noch weiter zu entschärfen, könnt ihr natürlich immer eines der besten Gaming-Headsets, eine leise PC-Maus oder eine leise Tastatur verwenden. Viel Spaß beim Tüfteln!

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