Bildwiederholfrequenz: Definition & Bedeutung 

bildwiederholfrequenz unterschiede 144 hz vs 60hz

Die Bildwiederholfrequenz (auch Bildwiederholrate) eines Monitors oder Fernsehers wird in Hertz (Hz) gemessen und gibt an, wie oft sich der Bildschirm pro Sekunde selbst aktualisiert. Im Allgemeinen führt eine höhere Bildwiederholfrequenz zu einer flüssigeren Darstellung von Bewegtbildern, da sie für die Verarbeitung letzterer wichtig ist. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.

Was genau verbirgt sich also dahinter und was bedeuten die einzelnen Angaben fürs Gaming? Wir zeigen euch in diesem Artikel den Unterschied zwischen 60, 144 oder 240 Hz und welche Auswirkungen die Bildwiederholfrequenz auf die Bildqualität hat.


Was genau ist die Bildwiederholfrequenz und wie funktioniert sie?

Zunächst müssen wir die Bildwiederholrate vom Begriff "Frames pro Sekunde" (FPS, oder Bildrate) abgrenzen. Denn dieser Wert gibt an, wie viele Bilder eine Videoquelle jede Sekunde anzeigt. Dahingegen aktualisiert sich ein Monitor oder ein TV-Gerät ständig im Sekundentakt, auch wenn wir das nicht sehen.

Eine Bildwiederholfrequenz definiert, wie oft pro Sekunde ein neues Bild auf dem Bildschirm dargestellt wird. Mit anderen Worten, wie oft und schnell der Inhalt auf dem Bildschirm aktualisiert wird.

Dementsprechend bedeutet eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz, dass sich der Bildschirm 60 Mal pro Sekunde aktualisiert, bei 144 Hz wären es analog 144 Mal pro Sekunde. Dies unterscheidet sich von der Bildrate (Framerate) da diese nur aussagt, wie oft pro Sekunde die Ausgabequelle (eure PS5 zum Beispiel) ein neues Bild sendet. 

Deshalb sollten Framerate und Bildwiederholrate immer aufeinander abgestimmt werden, um auch Dinge wie Screen-Tearing (Bildrisse) zu vermeiden. 

Solltet ihr also eine Ausgabequelle haben, die 60 Bilder pro Sekunde anzeigt, dann sollte euer Monitor mindestens 60 Hz haben, da er sich dann 60 Mal pro Sekunde aktualisiert. Dadurch würden Bildwiederholrate und die Bildrate übereinstimmen, was für eine saubere Darstellung von Bewegtbildern unerlässlich ist.


Zusammenhang zwischen Bildwiederholfrequenz und Reaktionszeit

Die Bildwiederholfrequenz beeinflusst die Verarbeitung von bewegten Bildern. Je öfter der Bildschirm (egal ob Smartphone, Monitor oder TV) ein neues Bild darstellen kann, desto besser werden sich schnell bewegende Inhalte aussehen. Obwohl moderne Monitore oft mindestens 144 Hz und TV-Geräte 120 Hz aufweisen bedeutet das nicht, dass sie auch bei der Bewegungsverarbeitung "von Natur aus" besser sind. Denn es gibt noch eine andere Konstante in diesem Zusammenhang: Die Reaktionszeit des Geräts.

Diese bestimmt nämlich, wie gut Bewegtbilder aussehen. Eine schnelle Reaktionszeit bedeutet, dass Bewegungen klar erscheinen, während ein Gerät mit langsamer Reaktionszeit zu Bewegungsunschärfe führt. Reaktionszeit und Bildwiederholfrequenz hängen indirekt zusammen, da von einem 144-Hz-Panel eine bessere Reaktionszeit als von einem 60-Hz-Panel erwartet wird, jedoch gibt es dafür keine Garantie.

Im obigen Bild seht ihr nochmal vereinfacht veranschaulicht, dass eine höhere Bildwiederholrate schneller mehr Bilder aufs Display bringt (stellt euch den Mario einfach laufend vor). Zwischen den Bildaktualisierungen kann man die Zeit in Millisekunden (eine Sekunde hat 1000 Millisekunden) umrechnen, um das Ganze noch etwas genauer zu erfassen. Im Grunde genommen ist ein 120 Hz Monitor "doppelt so schnell" wie ein 60 Hz Monitor, bei einem 240 Hz Modell liegen sogar nur 4,16 Millisekunden zwischen den Bildaktualisierungen.

Die Verhältnismäßigkeit von Bildwiederholraten

120 Hz aktualisiert viermal schneller als 30 Hz und zweimal schneller als 60 Hz, um flüssigere Bewegungen und Übergänge zu erzeugen. Schnellere Aktualisierungszeiten bedeuten auch eine geringere Latenz, da die Pixel häufiger aktualisiert werden. Die Bildwiederholfrequenz ist nicht der einzige Faktor bezüglich der Anzeigelatenz, aber einer der größten.

Da nicht alle Inhalte automatisch die gleiche Bildfrequenz wie die Bildwiederholfrequenz eures Endgeräts haben, muss eine höhere Bildwiederholrate nicht immer zu einer besseren "Bildqualität" führen. Demnach wird ein Video in 60 FPS auf einem 144-Hz-Monitor nicht besser aussehen (vorausgesetzt beide haben eine ähnliche Reaktionszeit), als auf einem 60-Hz-Modell. In einem solchen Fall passt sich das Endgerät entweder selbst an die Bildwiederholfrequenz der Quelle an, oder es verdoppelt einfach jedes Bild.


Wie wichtig ist eine hohe Bildwiederholfrequenz fürs Gaming?

Jetzt da wir wissen womit wir es zu tun haben, schauen wir uns die Thematik doch mal unter dem Gesichtspunkt Gaming an. In der heutigen Zeit wird ein Monitor mit hoher Bildwiederholfrequenz als 240 Hz und höher eingestuft.

Bei dieser Geschwindigkeit wird das Bild des Monitors 240 Mal pro Sekunde aktualisiert, was beim Spielen ein unglaublich "geschmeidiges" Bild erzeugt und vermeidet, dass der Bildschirm flackert

Trotzdem nimmt die Verbesserung der (wahrgenommenen) Bildqualität mit zunehmender Hertz-Zahl ab.

Der Unterschied ist für einen durchschnittlichen PC-Nutzer bei weitem nicht so auffällig wie für kompetitive Zocker. Für Gamer spielen jedoch schon kleine Unterschiede eine wesentliche Rolle, insbesondere bei FPS-Spielen. Die Qualität der Grafik wird jedoch nicht verbessert, sondern die Darstellung von Bewegung in schnellen Spielen.

Schauen wir uns genauer an, wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Werte liegen.

60-Hz-Monitore

60-Hz-Monitore waren einst der Standard und sind immer noch häufig zu finden. Gerade bei 4K-Monitoren sieht man diese Bildwiederholrate noch oft und sie macht bei dieser Auflösung auch Sinn.

Auf dem Papier zeigen sie 60 Bilder pro Sekunde und sind damit 30-Hz-Monitoren weit überlegen. Dies bedeutet, dass alle 16 Millisekunden ein neues Bild erzeugt wird. Im Vergleich zu wesentlich schnelleren Monitoren sind 60-Hz-Modelle mittlerweile um einiges schlechter und gerade für FPS-Spiele nicht mehr zu empfehlen.

Lest hier nach, welche Unterschiede es zwischen 60 Hz vs 144 Hz gibt.

120-Hz-Monitore oder Fernseher

120-Hz-Monitore zeigen 120 Bilder pro Sekunde und liefern im Vergleich zu einem 60-Hz-Monitor eine weitaus bessere Ausgabe, was euch sofort auffallen wird. Zeitlich gesehen ist dies ungefähr ein Bild pro 8 Millisekunden.

Allerdings ist diese Monitorkategorie nicht groß verbreitet und auch der Preisunterschied zur 144-Hz-Schwelle ist gering. Dennoch hat nicht jeder das Budget dafür, um 144 Bilder pro Sekunde aus seinen Spielen rauszuholen (zu den Hardwareanforderungen später mehr). Daher könnte eine 120-Hz-Option als guter Mittelweg angesehen werden, um ein reaktionsschnelleres Gaming-Erlebnis zu erzielen.

Relevanter sind jedoch 120-Hz-fähige Fernseher, damit ihr die 120 FPS eurer PS5 oder Xbox Series X voll ausnutzen könnt.

60 hz vs. 240 hz

Überspitzt dargestellt: Der Unterschied zwischen niedrigen und hohen Hertz-Werten kann beim Gaming enorm sein

144-Hz-Monitore

Bei einem 144-Hz-Monitor wird etwa alle 7 Millisekunden ein neues Bild erzeugt. Im Vergleich zu einem 60-Hz-Modell werdet ihr hier Unterschiede wie Tag und Nacht erkennen, zumal das gesamte Bild einfach viel geschmeidiger wirkt.

144Hz hat sich schnell zum neuen Maßstab für flüssiges Gameplay entwickelt, wobei es auf dem Markt eine Vielzahl von Modellen für jegliche Anforderungen gibt. Dieser Monitortyp bietet eine Vielzahl von Auflösungen und Hersteller, weshalb wir einen ausführlichen Artikel über die besten 144 Hz Monitore verfasst haben.

240-Hz-Monitore

Bei dieser Kategorie scheiden sich die Geister schon, denn viele sagen, man sieht den Unterschied zu 144-Hz nicht so deutlich. Dennoch ist ein Gaming-Monitor mit einer 240-Hz Bildwiederholfrequenz für Highend-PCs definitiv lohnenswert. Letzteres ist aber zwingend notwendig, zumal euer System Spiele mit mindestens 200 FPS ausführen sollte, insbesondere wenn ihr G-Sync nutzen wollt.

Für mehr Infos und Empfehlungen, schaut doch mal in unsere Kaufberatung zum Thema beste 240-Hz-Monitore.

360-Hz-Monitore

Ja, diese Kategorie gibt es auch noch und ob diese Monitore so sinnvoll sind, sei mal dahingestellt. Denn bereits die vorherige Kategorie erfordert einen sehr starken PC, diese ist noch anspruchsvoller. Und dann wäre da noch der abnehmende Nutzen, den ihr im Vergleich zu einem 240er-Modell bekommt. Unserer Meinung nach lohnen sich diese Teile noch nicht. Denn ob ihr jetzt ein neues Bild alle 4,1 oder alle 2,7 Millisekunden bekommt, macht keinen wirklichen Unterschied. Zudem könnt ihr Bildraten über 300 FPS mit eurem PC nur sehr selten erreichen.

Wenn ihr euch die Unterschiede von verschiedenen Bildwiederholraten mal in Bewegtbildern ansehen wollt, dann empfehlen wir euch die Seite Testufo. Dort könnt ihr in Abhängigkeit eurer nativen Bildwiederholfrequenz sehen, wie sich Bewegtbilder verändern.


Wann lohnt sich ein Monitor mit hoher Hertz-Zahl für mich?

Als Faustregel gilt: Um die Bildwiederholrate deines Monitors maximal ausnutzen zu können, sollten deine Hardware-Komponenten diese 1:1 in der Bildrate (deine in Spielen erzielte FPS) spiegeln. Dementsprechend sollte dein System dazu imstande sein, konstant in all den von dir gezockten Spielen 144 FPS zu bringen, falls du beispielsweise einen 144-Hz-Monitor einsetzen willst.

Ergo muss eine sinnvolle Kombination aller Systemkomponenten (vor allem Grafikkarte sowie CPU) und Monitor zum Einsatz kommen, um die von deinem System maximal unterstützte Bildwiederholfrequenz zu nutzen. Denn dein Monitor kann lediglich die Bildrate anzeigen, welche von deinem Rechner bereitgestellt wird.

Wichtig!

Ist dein PC zu langsam und generiert nicht ausreichend hohe FPS-Werte in deinen Lieblingsspielen, dann lohnt sich ein Monitor mit hoher Bildwiederholfrequenz nicht für dich. Sollte dein System beispielsweise nur 60 FPS in den meisten Spielen erreichen, dann wäre ein Monitor mit 240 Hertz totale Verschwendung.

Daher ist es extrem wichtig zu testen, wie viele Frames dein PC in verschiedenen Games erzeugen kann. Und das Ganze natürlich BEVOR du dir einen Gaming-Monitor mit hoher Bildwiederholrate kaufst.

Um deine Frameraten zu testen, nutze am Besten eines der folgenden Tools:

Woher weiß ich, welche Hardware ich für meinen Monitor mit hoher Bildwiederholrate brauche?

Das hängt von drei Faktoren ab. Schauen wir uns im Detail an, welche das sind:

  1. Die Spiele, die du vorwiegend daddelst.
  2. Deine Grafikeinstellungen im jeweiligen Spiel.
  3. Deine angestrebte Bildwiederholfrequenz.

Zuallererst gilt zu beachten, dass verschiedene Spiele eure Hardware unterschiedlich beanspruchen. Gerade neuere AAA-Titel werden wesentlich höhere Anforderungen an CPU und Grafikkarte haben, als ein Oldschool-Titel wie Counterstrike. Logischerweise wird euer System in älteren und grafisch weniger anspruchsvollen Titeln viel leichter hohe FPS-Werte erreichen, als in einem Farcry 6. Deshalb werdet ihr bei anspruchslosen Titeln auch mit schwächerer Hardware hohe Bildwiederholraten erreichen können.

Danach solltet ihr eure Grafikeinstellungen überprüfen. Dazu gehören sowohl Auflösung, als auch Grafikdetails. Beides kann eure Frameraten erheblich beeinflussen, weshalb ihr hiermit viel selbst steuern könnt. Ergo schraubt für höhere Frameraten (respektive dann auch Bildwiederholraten) die Grafikdetails runter, unnötige Dinge aus und dreht die Auflösung runter. Durch niedrigere Auflösungen werdet ihr einfacher höhere Bildwiederholraten erreichen.

Schlussendlich kann man sagen: Je höher die Bildwiederholfrequenz deines Monitors, desto stärker muss deine Hardware sein.

Welche Kombinationen aus Monitor und Hardware sind zu empfehlen?

Abschließend sei noch gesagt, dass die unterstützte Bildwiederholfrequenz eures Monitors nicht unbedingt so hoch sein muss, wie die durchschnittliche Framerate eures Rechners. Andersrum gilt genauso: Auch wenn euer System nicht ganz die verfügbare Bildwiederholrate eures Monitors erreicht, könnt ihr "Teile" davon immer noch nutzen. Wenn euer Rechner also "nur" 100 FPS bringt, ist das Zocken mit 110 Hz immer noch besser, als mit 60. Aufrüsten könnt ihr später immer noch.

Schauen wir uns im Folgenden trotzdem mal ein paar sinnvolle Konfigurationen für verschiedene Ansprüche an:

  • Gaming mit 1080p-Auflösung bei 144 Hz: Hierfür reicht euch für die meisten Spiele schon ein aktueller Ryzen 5 3600 oder ein i5 der aktuellen 600er-Serie (zum Beispiel ein i5-11600 oder ein 12600) in Kombi mit einer RTX 3060. Für weniger anspruchsvolle Spiele wie CS:GO geht natürlich noch weniger.
  • Gaming auf 1080p und 240 Hz: Hierbei solltet ihr mindestens einen aktuellen und starken i7 (11700KF) oder Ryzen 7 (5800X) anpeilen. Bei der GPU solltet ihr auf jeden Fall mindestens auf eine RTX 3070 setzen.
  • Gaming auf 1080p mit 360 Hz: Hier müsst ihr schon auf die stärksten Desktop-CPUs (i9 und Ryzen 9) in Kombination mit mindestens einer RTX 3080 (oder sogar 3080 Ti) oder RX 6800 XT setzen. In vielen Spielen werdet ihr jedoch kaum auf die 360 FPS kommen, schon gar nicht auf hohen Details.

Wenn ihr einen 60-Hz-Monitor habt und ein Upgrade sucht, dann ist ein 144er eure Wahl. Damit macht ihr nichts falsch und das Upgrade lohnt sich immer. Habt ihr schon einen 144-Hz-Monitor und zieht ein Upgrade auf 240 Hz in Betracht, checkt eure PC-Leistung um die höheren Hertz auch nutzen zu können. Alles darüber hinaus ist für die meisten von uns sowieso nicht nutzbar (wie ihr bei den System-Anforderungen an eine 360 Hz Bildwiederholfrequenz erkennen könnt). Denn bereits auf einer 1080p-Auflösung hat eure Hardware Schwierigkeiten, mit hohen Bildwiederholraten mitzuhalten.


Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.