X670 vs B650 vs X670E vs B650E: Unterschiede erklärt

AMD X670 vs B650 vs X670e vs B650e

AMDs Ryzen 7000 Prozessoren laufen alle auf dem Sockel AM5, allerdings gibt es vier verschiedene Chipsätze zur Auswahl: X670E, X670, B650E und B650.

Für alle die nach dem besten Gaming-Mainboard suchen stellt sich unvermeidlich die Frage: Worin unterschieden sich all diese AM5-Chipsätze? Wir erklären euch alles zu X670E, X670, B650E und B650 Mainboards. 


X670E vs X670 vs B650E vs B650: Unterschiede in der Übersicht

Auch wenn sich all diese Chipsätze voneinander unterscheiden, haben sie auch einige Gemeinsamkeiten

  • Sie sind alle für AMDs Sockel AM5 ausgelegt, der wiederum für die Unterstützung von AMDs Prozessoren der Ryzen 7000-Serie konzipiert ist.
  • Alle unterstützen Übertaktung.
  • Alle sind lediglich mit DDR5-RAM kompatibel.

Hier kurz die wichtigsten Unterschiede im Kurzüberblick:

  • X670E (Extreme): Die teuerste Wahl für Enthusiasten, die Unterstützung für zukünftige PCI-Express 5.0-fähige Grafikkarten sowie M.2-SSDs wollen. Dieser Chipsatz ist auf allen Highend-Mainboards zu finden, welche auf PC-Enthusiasten und anspruchsvolle Workstation-Benutzer zugeschnitten sind.
  • X670: Unterstützen "nur" PCIe 4.0 Grafikkarten, jedoch eine PCIe 5.0 M.2-SSD. Dennoch bekommt ihr gleich viele schnelle USB-Ports und SATA-Laufwerksverbindungen wie bei X670E.
  • B650 Extreme: Hier gibt es dieselbe PCIe 5.0-Unterstützung wie beim X670 Extreme, nur mit einer reduzierten Anzahl von PCIe 4.0-Lanes und USB/SATA-Anschlüssen.
  • B650: Vorerst wird dies die günstigste und sinnvollste Chipsatzoption sein, die Ryzen 7000 unterstützt. Perfekt für diejenigen, die die neuesten AMD-CPUs und DDR5-Speicher wollen, sich aber keine Gedanken über die Unterstützung modernster PCIe 5.0-Geräte machen.

Warum PCIe 5.0 Unterstützung (noch) total sinnlos ist

Der Hauptunterschied zwischen den AM5-Chipsätzen ist die Unterstützung für PCIe 5.0-fähige Hardware. Doch selbst NVIDIAs RTX 4000er-Reihe läuft "nur" auf PCIe 4.0, wodurch die Extreme-Chipsätze bislang sinnlos sind.


Klar sind PCIe 5.0 M.2-SSDs ein Thema, nur bringen die fürs Gaming keine Vorteile und zudem maßlos überteuert. Wer das Budget übrig hat, kann sich natürlich für die ferne Zukunft absichern.


X670E vs X670 vs B650E vs B650: Tabelle mit technischen Details

Schauen wir uns die technischen Unterschiede in folgender Tabelle mal etwas genauer an.

Merkmal

X670E

X670

B650E

B650

RAM-Übertaktung

Ja

CPU-Übertaktung

Ja

Sockel

AM5

Unterstützte CPUs

Zen 4 Ryzen 7000 Prozessoren

RAM

DDR5, Quad Channel, 128-Bit-Bus

PCIe Lanes Gesamt

44

44

36

36

PCIe 5.0 Lanes

20

4

20

0

GPU PCIe Lanes

1 x16, 2 x8 (5.0)

1 x16, 2 x8 (4.0)

1 x16, 2 x8 (5.0)

1 x16, 2 x8 (4.0)

M.2 NVMe PCIe

1 x4 (5.0)

1 x4 (5.0)

1 x4 (5.0)

1 x4 (4.0)

20 GB/s USB-Ports

2

2

1

1

10 GB/s USB-Ports

12

12

6

6

Max. SATA-Ports

8

8

4

4

Wie man sieht, unterscheiden sich die Chipsätze nur bei den PCIe Lanes, USB- sowie SATA-Ports. Ein paar weitere Anmerkungen dazu:

  • X670E und B650E können bis zu 20 volle PCIe 5.0-Lanes unterstützen. Jedoch ist dies nur für zukünftige Grafikkarten relevant, die diese Bandbreite auch unterstützen. Und auch dann nur für professionelle Anwendungen.
  • X670E und X670 verfügen über ein Doppel-Chipsatz-Design. Dies soll die Datenübertragung mit hoher Bandbreite erleichtern. Infolgedessen verfügen sowohl X670 als auch das X670E über deutlich höhere Konnektivitätsfunktionen.
  • X670 und B650 haben optionale PCIe 5.0-Unterstützung. Aufgrund des enormen Aufschlags bei den Herstellungskosten von PCIe 5.0 ist zu erwarten, dass eine hohe Anzahl von X670- und B650-Mainboards nur sehr begrenzte oder sogar keine PCIe 5.0-Unterstützung haben werden. Ergo schaut genau in die Produktspezifikationen.
  • Das Übertakten von CPU und Speicher ist für alle AM5-Chipsätze möglich. Die Leistung jedes einzelnen Mainboard-Modells kann variieren, aber die Option ist ohne besondere Bedingungen verfügbar. X670E und X670 sind am besten für diese Funktion ausgelegt.

AM5-Chipsätze im Detail

Warum solltet ihr den jeweiligen Chipsatz wählen und welcher ist für euch der Richtige? Ich empfehle euch auch einen Blick auf die besten AM5 Mainboards zu werfen, dort bekommt ihr Empfehlungen.

X670E: Für wen lohnt er sich?

X670 und X670E Mainboards

X670E ist für diejenigen, die das Beste vom Besten wollen - ohne sich Gedanken über Kosten oder irgendwas anderes zu machen. Der Chipsatz bietet das höchste Maß an Konnektivität mit der höchsten Anzahl von Verbindungen - für die höchsten Leistungsanforderungen.

Hauptsächlich stellt die kombinierte Anzahl von PCIe 5.0- und PCIe 4.0-Verbindungen sicher, dass Datenübertragungen zwischen jedem Medium schnell und quasi verzögerungsfrei bleiben. Insofern ihr diese Bandbreite mit PCIe 5.0 Hardware überhaupt nutzen könnt.

Abgesehen davon unterscheidet er sich nicht vom X670-Chipsatz. Erwartet abseits von extremen Szenarien wie Übertakten mit Flüssigstickstoff die gleichen Ergebnisse wie bei X670.

X670: Warum sollte ich ein solches Mainboard wählen?

Die X670-Plattform ist in einer etwas komischen Position gegenüber höherpreisigen B650E- oder B650-Mainboards. Um die Sache noch verwirrender zu machen, hat X670 nicht die gleiche PCIe 5.0-Konnektivität wie B650E.

Auf der anderen Seite hat X670 definitiv eine größere Übertaktungstoleranz im Vergleich zu B650E. Dazu kommt die höhere Gesamtzahl allgemeiner PCIe-Lanes (44 gegenüber 36). Höherpreisige X670-Modelle bieten auch deutlich mehr Port-Verbindungen und zusätzliche BIOS-Features.

X670-Mainboards bieten euch die besten Allround-Eigenschaften, wenn ihr einfach nur nach einem hochwertigen Modell zur Kombination mit einem Highend Ryzen 7000 Prozessor sucht.

B650E: Für wen geeignet?

AMD B650E und B650

Wenn ihr einfach nur PCIe 5.0 Lanes braucht, dann könnte B650E der Chipsatz für euch sein. Denn im Aufbau und funktionsmäßig unterscheidet sich dieser Chipsatz im Wesentlichen nicht vom B650.

Die Ähnlichkeiten werden noch deutlicher, wenn B650E-Mainboards fürs Gaming anstatt für schwergewichtige Anwendungen oder Datentransfers genutzt werden. Beim Gaming werdet ihr keinen Unterschied merken.

Wenn ihr aber vorhabt, jeden Tag kontinuierlich Terabytes an Daten auf eurem System zu übertragen, dann könnte der B650E Chipsatz was für euch sein.

Oder ihr wollt einfach eine zukunftssichere Plattform für PCIe 5.0 Grafikkarten bauen. Denn AM5 wird laut AMD bis mindestens 2025 unterstützt.

Warum ein B650 Mainboard?

Ich denke, B650-Mainboards sind für die meisten von euch die beste Wahl. Sie bieten die beste Preisleistung, ohne auf viel zu verzichten.

Holt euch ein B650-Mainboard, wenn ihr einfach nur die Vorteile der Zen 4-Architektur in den Ryzen 7000 CPUs nutzen wollt. Achtet natürlich auf die Preise. Es macht wenig Sinn ein Vermögen für ein B650-Board auszugeben, wenn ihr die gleichen Funktionen bei einem X670er haben könntet.

Dinge wie PCIe 5.0 und die übrigen Konnektivitätsfunktionen sollten als Bonus betrachtet werden. Die meisten von euch werden diese entweder nicht nutzen oder nicht brauchen.

Zudem ist die PCIe 5.0 Unterstützung für NVME-Laufwerke laut AMD optional. Ergo gibt es einige Modelle, die PCIe 5.0 für schnellen M.2-Speicher unterstützen.

Beim Übertakten werdet ihr hiermit bei manchen Modellen aber sicherlich eingeschränkt sein. 


Fazit: X670E, X670, B650E oder B650 - Was ist besser?

Schlussendlich machen die E-Varianten nur dann Sinn, wenn ihr die PCIe 5.0 Bandbreite auch nutzen könnt. Für die meisten von euch werden die normalen X670 und B650 Mainboards vollkommen ausreichen.

Bitte bedenkt, dass dies nur ein Vergleich der Chipsätze ist und ein Mainboard aus mehr als nur dem Chipsatz besteht.

  • Je nach Preis werdet ihr bei unterschiedlichen Mainboards mit dem gleichen Chipsatz verschiedene Ausstattungen finden (Netzwerk, Audiochip, USB-Ports etc.).
  • Andere Faktoren wie das VRM-Design und die Qualität wirken sich auf die Übertaktungsfähigkeit aus.
  • Die Größe des Mainboards entscheidet über Dinge wie die Anzahl der PCI Express Steckplätze
  • Die Fertigungsqualität wirkt sich auf die langfristige Zuverlässigkeit aus.

Wenn ihr also über den Chipsatz für einen neuen AMD-PC nachdenkt, entscheidet ihr euch am Ende für ein Mainboard und nicht nur für einen Chipsatz. Schaut nach dem Preis und den Funktionen, die ihr für eure Zwecke braucht.

Hat euch die Unterscheidung zwischen X670E, X670, B650E und B650 eher abgeschreckt? Dann schaut euch hier die aktuell besten Intel Mainboards an.

Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.