Z790 vs H770 vs B760: Alle Unterschiede erklärt

Ein Z790, H770 und B760 Mainboard nebeneinander abgebildet im Vergleich
Von , aktualisiert am 25.01.2023

Intels Plattform der 13. Generation verfügt über drei Hauptchipsätze: Z790, H770 und B760. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen ihnen und welcher Chipsatz lohnt sich für euch am meisten?

Ich erkläre euch alles dazu, damit ihr nicht zu viel (oder zu wenig) Geld ausgebt und das richtige Mainboard für eure Bedürfnisse findet.


Z790 vs H770 und B760: Unterschiede in der Übersicht

Die Chipsätze Z790, H770 und B760 unterscheiden sich in einigen technischen Details, der Preisgestaltung und ihrem Funktionsumfang.

Im Folgenden habe ich für euch die wichtigsten Unterschiede kurz und kompakt zusammengefasst. Weiter unten findet ihr dann weitere Details und unsere Empfehlungen.

Wichtigste Fakten

  • Z790: Bietet am meisten, aber auch am teuersten. Nur für Enthusiasten und Übertakter gedacht.
  • H770: 20-30 Euro günstiger als Z790, nur ohne CPU-Übertaktungssupport. Kaum Auswahl. 
  • B760: Günstig und für die meisten Gamer perfekt, trotz geringerem Funktionsumfang.

Z790, H770, B760: Technische Unterschiede erklärt

Schauen wir uns die technischen Unterschiede in folgender Tabelle mal etwas genauer an. Dadurch wird klarer, welcher Chipsatz eher für euch geeignet ist.

Merkmal

Z790

H770

B760

CPU-Übertaktung

Ja

Nein

Nein

RAM-Übertaktung

Ja

Ja

Ja

Sockel

LGA 1700

Unterstützte CPUs

Intel-Prozessoren der 12. und 13. Generation

RAM

DDR5 5600 MT/s, DDR4 3200 MT/s

CPU PCI Express 5.0 Lanes

1x16 / 2x8

1x16 / 2x8

1x16

CPU PCI Express 4.0 Lanes

1x4

1x4

1x4

Chipsatz PCIe 4.0

20

16

10

Chipsatz PCIe 3.0

8

8

4

DMI Lanes

Gen 4.0 x8

Gen 4.0 x8

Gen 4.0 x4

20 GB/s USB-Ports

5

2

2

10 GB/s USB-Ports

10

4

4

5 GB/s USB-Ports

10

8

6

Max. USB2-Ports

14

14

12

SATA-Ports (6GB/s)

8

8

4

RAID-Support

PCIe / SATA

PCIe / SATA

SATA

Fassen wir die Ergebnisse kurz zusammen:

  • Z790 ist der teuerste Highend-Chipsatz der alles und das meiste von allem bietet. Zudem ist er auch der einzige mit Unterstützung für CPU-Übertaktung bei Intel K-CPUs wie dem 12700K, 13900K etc. Wenn ihr also eure CPU übertakten wollt, dann braucht ihr zwingend ein Z790-Board.
  • H770 ist die "Mittelklasse" und verliert gegenüber Z790 die Unterstützung für CPU-Übertaktung, 4 PCIe 3.0 Lanes sowie einige Highspeed-USB-Ports.
  • B760 ist der abgespeckteste Chipsatz, jedoch auch wesentlich günstiger im Vergleich. Der wichtigste Unterschied ist hier die Reduktion der DMI-Anbindung von x8 zu einer x4-Bandbreite. Dies ist jedoch für Gamer nicht relevant. Auch bei den maximal verfügbaren USB-Ports wird weiter reduziert und auch RAID-Support ist auf SATA eingeschränkt.
  • Einen H710 Chipsatz gibt es in dieser Generation nicht.

Zur vorherigen Generation gibt es in Punkto Funktionen und Schnittstellen nur wenig Unterschiede:

  • Der Z790 bietet euch lediglich einen USB-Port mit 20GB mehr als der Vorgänger
  • Bei den H770 und B760 Chipsätzen wurden 4 PCIe 3.0-Lanes in 4 PCIe 4.0 "umgetauscht", bei der Z-Reihe sind es 8.

Lest euch gerne genauer durch, worin sich die Chipsätze Z690, H670, B660 und H610 unterscheiden. Diese bieten nämlich eine sehr gute Preisleistung, vor allem wenn man sich die geringen Unterschiede zwischen Z790 und Z690 ansieht.


Intel 700er-Mainboards: Wann macht welches Sinn?

Wir besprechen jetzt noch kurz, für wen sich welcher Chipsatz lohnt und wann ihr welches Mainboard wählen solltet.

Intel Z790: Wann lohnt es sich?

Die besten Mainboards der Z790-Serie sind für alle geeignet die vorhaben, eine übertaktbare Intel K-CPU zu kaufen. Nur dieser Chipsatz unterstützt die Übertaktung eurer CPU. Zudem bekommt ihr hier die beste Ausstattung.

Falls ihr also mit dem Gedanken spielt, einen Prozessor wie den 13600K, 13700K oder 13900K in euren Gaming-PC einzubauen, dann macht nur ein Mainboard der Z790-Serie Sinn.

Auch wenn Z790er-Boards mit der älteren 12. Generation kompatibel sind macht es wenig Sinn, hierfür einen Aufpreis zu zahlen. Soll es ein Prozessor aus der 12er-Reihe sein (wie ein 12700K), dann schaut euch die besten Z690-Mainboards an.

Daneben bietet der Z790-Chipsatz eine Vielzahl an USB-Ports und PCIe-Lanes. Perfekt für alle, die viele Erweiterungskarten wie Soundkarten, Ethernet-Karten, Capture-Karten und Raid-Controller brauchen. 

Wenn du jedoch nicht vor hast, diese zusätzlichen Lanes zu nutzen oder deine CPU zu übertakten, könnte ein anderer Chipsatz besser geeignet sein.

Kurz gesagt, wenn du auf der Suche nach dem besten Mainboard für deinen 13900K bist und mindestens 220+ Euro dafür ausgeben kannst, dann könnte der Z790-Chipsatz die richtige Wahl für dich sein.

Intel H770: Die komische Mittelklasse

H770-Mainboards sind in einer komischen Position, da es nur ein kleineres Angebot davon gibt. Dennoch können sie eine gute Option für euch sein, wenn ihr den Funktionsumfang von Z790 wollt, aber nicht übertaktet. Ideal also für einen i7-13700 oder i5-13600.

Gegenüber Z790 verliert ihr hier 4 PCIe 4.0-Lanes sowie 11 Hochgeschwindigkeits-USB-Ports. Zudem könnt ihr mit einem H770-Board eure CPU nicht mehr übertakten.

Preislich gesehen könnt ihr oft 20-30 Euro sparen gegenüber der Z790-Premiumwahl, allerdings ist die Auswahl an Boards recht gering. Zudem solltet ihr unter einem Preis von 220 Euro bleiben, da ihr dafür bereits Z790 mit allen Funktionen bekommt.

Intel B760: Einsteiger- und Preisleistungsklasse

Auch wenn der B760 Chipsatz die Plattform für günstigere Mainboards darstellt, ist er wie ich finde ideal für die meisten von uns. Gerade Gamer werden trotz der reduzierten Features nichts vermissen und keinen Leistungsunterschied bemerken.

Perfekt für jeden Nicht-K-Prozessor geeignet, könnt ihr B760er-Boards problemlos mit einem i9-13900 oder i7-13700 kombinieren. Die Preisspanne fällt hier groß aus: Die günstigsten Bretter starten bei um die 100 Euro hoch bis auf die 300 Euro. Schaut euch hier direkt die besten B760 Mainboards an.

Je nach dem welche Ausstattung ihr wollt, kann sich ein teureres B760-Board lohnen. Allerdings würde ich auch hier nicht über die 200 Euro hinausgehen, da ihr für 30-50 Euro bereits Z790er kaufen könnt.

Denn bei B760 werdet ihr bei den Anschlüssen und dem Funktionsumfang definitiv mehr eingeschränkt. Der wichtigste Unterschied ist die Halbierung der DMI-Lanes, also die Verbindung zwischen CPU und Chipsatz. Das klingt jetzt erstmal schlimm, ist es aber nicht.

Denn die einzigen Leute, die möglicherweise Probleme mit DMI 4.0x4 haben sind diejenigen, die vier NVMe 4.0 SSDs in RAID 0/1/10 ausführen.

Normale Anwender und Gamer werden selbst von DMI 3.0x4 wahrscheinlich keine bedeutenden Leistungseinbußen bemerken. Insbesondere wenn sich alle häufig verwendeten Dinge auf dem CPU-angeschlossenen NVMe-Steckplatz bei 4.0/5.0x4 befinden.

Dennoch werdet ihr beim B760 weniger PCIe-Lanes und nochmal weniger maximale USB-Ports zur Verfügung haben. Schaut also genau was und wie viel ihr anhängen wollt, damit ihr genügend Bandbreite habt. Für Normalanwender ist das aber vollkommen irrelevant.

Bei B760-Modellen könnt ihr sparen, ohne wirklich viel zu verlieren. Gerade für den Core i5-13400 oder 13500 sind die günstigen B760-Boards perfekt. 

Für weitere Empfehlungen, schaut gerne mal in unsere Kaufberatung zu den besten Gaming-Mainboards rein.