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B660 vs Z690, H670 & H610: Unterschiede erklärt

Intel 12. Generation Chipsätze H670, Z690, B660 und H610 Mainboards
Von , aktualisiert am 04.11.2022

Die Chipsätze Z690, H670, B660 und H610 sind allesamt kompatibel mit Intels CPUs der 12ten und 13ten Generation (welche zu den schnellsten Gaming-CPUs gehören). Doch welcher davon ist der Beste für euch, wo liegen die Unterschiede und was lohnt sich wirklich?

Ich erkläre euch alles dazu, damit ihr nicht zu viel (oder zu wenig) Geld ausgebt.


Z690 vs H670 vs B660 vs H610: Unterschiede in der Übersicht

Alle Mainboard-Chipsätze dieser Generation unterscheiden sich in vielen Punkten voneinander. Hauptsächlich jedoch beim Preis und im Funktionsumfang.

Im Folgenden habe ich kurz alle wichtigen Unterschiede zusammengefasst. Weiter unten gehen wir dann etwas genauer auf die technischen Details ein und was das alles bedeutet.

Wichtigste Fakten

  • Z690 hat die meisten Features und ist für Übertakter die einzige Option.
  • Viele der besten Gaming-Mainboards sind Z690.
  • H670 ist quasi wie Z690, nur ohne Übertaktungssupport für die CPU - jedoch kaum günstiger.
  • B660 hat weniger Funktionen als H670, ist aber ideal für viele Builds.
  • H610-Mainboards solltet ihr vermeiden.

Unterm Strich gilt: Schaut genau auf die Preise der Boards.

  • Oft könnt ihr für nur 20-30 Euro mehr anstatt eines H670 ein Z690-Mainboard kaufen. 
  • Wenn ihr Geld sparen wollt, schaut nach B660-Mainboards.
  • H670 lohnt sich nur manchmal, da ihr für einen geringen Aufpreis eher direkt zu Z690 greifen solltet.
  • Geht nach dem Preis und schaut, welche Funktionen ihr bei eurem Mainboard wollt.
  • Ein teureres Mainboard hat keinen direkten Einfluss auf die Gaming-Leistung.

Z690, H670, B660 & H610: Technische Unterschiede erklärt

Schauen wir uns die technischen Unterschiede in folgender Tabelle mal etwas genauer an. Dadurch wird klarer, warum ihr H610 vermeiden solltet und warum sich H670 oft nicht lohnt.

Merkmal

Z690

H670

B660

H610

CPU-Übertaktung

Ja

Nein

Nein

Nein

RAM-Übertaktung

Ja

Ja

Ja

Nein

Sockel

LGA 1700

Unterstützte CPUs

Intel-Prozessoren der 12. und 13. Generation

RAM

DDR5 4800 MT/s, DDR4 3200 MT/s

CPU PCI Express 5.0 Lanes

1x16 / 2x8

1x16 / 2x8

1x16

1x16

CPU PCI Express 4.0 Lanes

1x4

1x4

1x4

0

Chipsatz PCIe 4.0

12

12

6

0

Chipsatz PCIe 3.0

16

12

8

12

DMI

4.0 x8

4.0 x8

4.0 x4

4.0 x4

20 GB/s USB-Ports

4

2

2

0

10 GB/s USB-Ports

10

4

4

2

5 GB/s USB-Ports

10

8

6

4

SATA-Ports (6GB/s)

8

8

4

4

RAID-Support

PCIe / SATA

PCIe / SATA

SATA

Nein

Fassen wir die Ergebnisse kurz zusammen:

  • Z690 ist der teuerste Highend-Chipsatz der alles und das meiste von allem bietet. Zudem ist er auch der einzige mit Unterstützung für CPU-Übertaktung bei Intel K-CPUs wie dem 12700K, 13900K etc. Wenn ihr also eure CPU übertakten wollt, dann braucht ihr zwingend ein Z690-Board.
  • H670 ist die "Mittelklasse" und verliert gegenüber Z690 die Unterstützung für CPU-Übertaktung, 4 PCIe 3.0 Lanes sowie einige USB-Ports.
  • B660 reduziert noch mehr Funktionen, Mainboards sind jedoch auch günstiger. Der wichtigste Unterschied ist hier die klare Reduktion der DMI-Anbindung von x8 zu einer x4-Bandbreite. Dies ist jedoch für die meisten Gamer nicht relevant. Auch bei den maximal verfügbaren USB-Ports wird weiter reduziert und auch RAID-Support ist eingeschränkt.
  • H610 ist der schlechteste Chipsatz und kommt nur mit dem absoluten Minimum daher. Hierbei werdet ihr enorme Einschränkungen hinnehmen müssen, wobei viele dieser Mainboards kaum günstiger sind als B660. Ergo - lohnt sich absolut nicht, lasst bitte die Finger davon.

Wir haben übrigens auch alle wichtigen Unterschiede zwischen den Chipsätzen Z790, H770 und B760 ausführlich analysiert, falls ihr doch die neuere Generation wollt.


Intel 600er-Mainboards: Wann macht welches Sinn?

Wir besprechen jetzt noch kurz, für wen sich welcher Chipsatz lohnt und wann ihr welches Mainboard wählen solltet.

Z690: Für wen lohnt es sich?

Die besten Z690-Mainboards sind für alle gedacht, die eine übertaktbare K-CPU von Intel kaufen wollen. Falls ihr also plant, einen 13700K, 12900K, 13600K oder sonst was aus der Alder Lake und Raptor Lake-Reihe in euren Gaming-PC zu packen, dann machen nur Z690er Sinn.

Alle anderen unterstützen nämlich keine CPU-Übertaktung, wodurch ihr eure teure K-CPU nicht mal ausnutzen könntet.

Für Highend-CPUs wie den 13900K solltet ihr jedoch auch für euer Z690er-Board etwas mehr ausgeben, damit ihr von der verbesserten VRM-Kühlung profitieren könnt.

Zudem bekommt ihr beim Z690-Chipsatz die meisten USB-Ports und PCIe Lanes. Wenn ihr also abseits eurer Grafikkarte noch viele weitere Erweiterungskarten (wie Soundkarten, Ethernet-Karten, Capture-Karten, Raid-Controller etc.) nutzen wollt, könnte das euer Ding sein.

Wenn ihr diese ganzen PCIe-Lanes aber sowieso nicht nutzt und eh nicht übertaktet, lohnt sich Z690 nicht.

Kurz gesagt: Wenn ihr nur das Beste wollt und mindestens 220 Euro oder mehr für euer Mainboard ausgeben könnt, dann sollte Z690 eure Wahl sein.

Wir erklären in folgendem Artikel übrigens noch die Unterschiede zwischen Z690 und Z790 - falls ihr dazwischen noch schwankt.

H670: Wann machen diese Boards Sinn?

H670 liegt nicht weit hinter seinem größeren Bruder und ist eine sehr gute Alternative, falls ihr nicht übertaktet.

Mit nur vier PCIe 3.0-Lanes weniger und einer geringeren Anzahl von USB 3.2-Ports pro Typ (aber insgesamt immer noch die gleiche Anzahl), verliert ihr hier nicht viel gegenüber Z690. H670 behält auch die Unterstützung für die Speicherübertaktung bei, die Prozessorübertaktung fällt weg.

Schaut hier jedoch genau auf die Preise, denn teils sind H670 nicht mal günstiger oder manchmal sogar teurer als Z690. Macht natürlich gar keinen Sinn. Dennoch könnt ihr hier bei den günstigeren Modellen 30-40 Euro sparen im Vergleich zur Z690-Premiumwahl.

Ich empfehle euch: Bleibt bei H670-Mainboards unbedingt unter 200 Euro (die günstigsten Modelle fangen bei 140 Euro an), alles andere ist Quatsch. Denn schon für um die 208€ bekommt ihr mit dem MSI PRO Z690-A DDR4* ein gutes Z690-Brett.

H670 sollte eure Wahl sein, wenn ihr das wollt was der Z690-Chipsatz bietet, aber nicht übertakten wollt.

B660: Für Sparer und Einsteigerbuilds ideal

Wenn ihr sparen wollt bei eurem 600er-Mainboard, dann müsst ihr zu B660 greifen. Ideal für die Kombination mit einem i3 oder i5 gepaart, gerne aber auch mit sowas wie einem Core i7-12700.

Bei B660 wird definitiv gekürzt bei der Funktionalität. PCIe 3.0- und 4.0-Lanes sowie DMI 4.0-Lanes und SATA-Ports werden auf die Hälfte dessen reduziert, was Z690 unterstützt. Die Anzahl der PCI-E-Lanes zwischen H670 und B660 wird auch im 10 reduziert. Dadurch sinkt zum Beispiel die Gesamtzahl der NVME-Laufwerke, die ihr in euren PC einbauen könnt.

Der B660 ist jedoch eine klare Herabstufung, da er die Anzahl der DMI-Lanes (und damit die gleichzeitige Bandbreite) auf die Hälfte reduziert. Dies bedeutet, dass die Konnektivität des Chipsatzes zum Motherboard reduziert und der gleichzeitige Durchsatz begrenzt wird. Einfacher gesagt: Ihr werdet bei B660-Modellen weniger PCIe-Slots finden.

Außerdem werden zwei der USB 3.2-Anschlüsse im Vergleich zu H670 weggelassen und die Unterstützung für RAID auf PCIe-Laufwerken wird gestrichen. RAID auf SATA-Laufwerken ist jedoch immer noch eine Option, ebenso wie das Übertakten des Speichers.

Trotzdem könnt ihr bei B660-Modellen sparen, ohne wirklich viel zu verlieren. Für alle die nicht vorhaben, viele Erweiterungskarten oder zu viele externe Geräte hinzuzufügen, passen B660er absolut. Denn nur wenn ihr wirklich viele Dinge an euren PC hängt, könntet ihr die langsamere DMI-Bandbreite merken. Für die meisten von uns (insbesondere für Gamer) ist das jedoch ohne Bedeutung.

Hier solltet ihr preislich unter 180 Euro (eher 150 - einige mATX-Modelle liegen preislich bei 100-110€) bleiben, ansonsten lohnt sich H670 schon eher. 

Fazit: Wenn ihr nicht am Übertakten interessiert seid und nicht viele Anschlüsse braucht, dann sind B660-Mainboards die perfekte Wahl für euch.

Hinweis

H670 ist im Vergleich zu B660 offensichtlich der bessere Chipsatz, aber zu einem höheren Preis und mit begrenzter Auswahl (da die Hersteller die höheren Margen des Z690 wollen). Dadurch sieht der B660 nach einer überzeugenden Wahl aus.


Solltet ihr ein H670-Mainboard mit den von euch gewünschten Funktionen zu einem guten Preis kaufen können, dann wird es sich aber dennoch lohnen.

H610: Wenig sinnvoll

H610 ist für die meisten Anwender wahrscheinlich zu abgespeckt, könnte aber bei kleinen ITX-Formfaktor-Boards eventuell für einen sehr günstigen Build interessant sein. Dort wird die reduzierte Anzahl von Speichersteckplätzen und Anschlüssen sowohl durch die Boardgröße, als auch durch die Chipsatzbeschränkungen erzwungen.

Trotzdem sind H610-Boards kaum günstiger als B660-Platinen, wodurch das Ganze wenig Sinn macht.

Schaut doch auch direkt mal in unsere Kaufberatung zu den besten Intel-Mainboards (auch ältere Generationen).