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Kabelmanagement im PC: In 4 Schritten erklärt
Kabelmanagement in eurem PC ist vielleicht nicht das Spaßigste, aber unglaublich lohnenswert wenn es richtig gemacht wird. Zu lernen, wie die Kabel in eurem Gaming-PC sauber verlegt werden, ist nämlich wichtiger als ihr denkt. Euer PC sieht danach nicht nur besser aus, sondern ihr erspart euch zukünftig jede Menge Arbeit.
Doch wie sieht gutes Kabelmanagement im Gehäuse eures PCs eigentlich aus, worauf muss man achten und wie sollte man vorgehen? All das erfahrt ihr hier in unserer Anleitung.
Kabelmanagement beim PC fängt bei den Komponenten an
Die wichtigsten Komponenten für ein gutes PC-Kabelmanagement sind das Gehäuse sowie das Netzteil.
Klar, Kabelmanagement lässt sich auch durchführen, ohne dass die Komponenten deines Gaming-PCs ausgetauscht werden müssen. Aber gerade wenn ihr einen neuen PC-Build mit sauberem Kabelmanagement plant lohnt es sich, auf ein paar Dinge zu achten.
Ein kabelfreundliches Gehäuse ist schon die halbe Miete
Viele moderne und gute PC-Gehäuse verfügen über Kabelführungsfunktionen wie:
- Kabelkanäle
- Ausbuchtungen
- Abnehmbare Netzteilabdeckungen
- integrierte Kabelführungen mit Klettbändern
- Ausschnitte und Ösen.
Diese sind enorm praktisch und helfen euch, eure Kabel sauberer zu verlegen.
Zudem sollte euer Gehäuse auch ausreichend Platz hinter der Mainboard-Abdeckung bieten, da man dort am besten Kabel verstecken kann. Generell baut es sich in größeren Gehäuse-Größen einfacher und auch die Kabel lassen sich besser verwalten.
Einige Gehäuse sind auch mit einer Netzteilabdeckung ausgestattet. Diese sind besonders nützlich um überschüssige Kabel zu verbergen, wenn ihr kein modulares Netzteil habt.
Holt euch ein vollmodulares Netzteil
Gutes Kabelmanagement beginnt bei eurem PC-Netzteil. Vor allem für neue Rechner oder beim Aufrüsten macht es Sinn, bei der Wahl des Netzteils auf die Modularität zu achten.
Mit einem vollmodularen Netzteil könnt ihr alle Kabel nach Bedarf ein- und ausstecken. Damit verwendet ihr nur die Kabel, die ihr für euer System auch wirklich braucht. Glücklicherweise sind viele der besten Gaming-Netzteile zumindest teilmodular.
Solltet ihr beispielsweise nur M.2-SSDs verbauen, könnt ihr euch die SATA-Kabel sparen und viel Kabelsalat vermeiden. Denn fürs Kabelmanagement gilt: Je weniger Kabel, desto besser.
Anmerkung
Dieser Ratgeber hilft euch auch dann, wenn ihr derzeit kein modulares Netzteil oder Gehäuse mit Kabelführungsfunktionen habt. Beides ist ideal, aber keinesfalls zwingend erforderlich.
PC-Kabelmanagement: Die Schritt für Schritt Anleitung
Nachfolgend findet ihr eine Liste mit Tipps zum Kabelmanagement die euch dabei helfen können, euer Kabelgewirr zu zähmen.
Lasst uns euer Rattennest von Kabeln in ein aufgeräumtes Gehäuse verwandeln. Glaubt mir: Auf das Endergebnis werdet ihr stolz sein - es lohnt sich!
1. Die richtige Planung
Bevor ihr überhaupt loslegt, solltet ihr euch ein paar Dinge besorgen:
- Kabelbinder
- einen kleinen Seitenschneider
- Klettbänder (falls euer Gehäuse keine hat)
Zumindest Kabelbindern sind ein Muss, die anderen beiden Sachen einfach nur vorteilhaft. Habt ihr euch ausgestattet, kann es losgehen.
Generell empfehlen wir euch, die Grafikkarte und das Netzteil vor dem Kabelmanagement auszubauen. Dann werdet ihr es wesentlich einfacher haben, zumal es mehr Platz gibt.
Der erste Schritt besteht darin, sich alle eure Komponenten anzusehen und zu schauen, welche Kabel ihr braucht. Egal ob modular oder nicht, es macht immer Sinn alle Kabel des Netzteils zu Beginn zu sortieren.
Auch wenn ihr kein modulares Netzteil verwendet, sollten alle nicht verwendeten Kabel zur Seite gezogen werden. Diese können später gebündelt und ordentlich verstaut werden.
Bei einem bestehenden System solltet ihr auch nochmal überprüfen, dass keine unnötigen Kabel angeschlossen wurden oder lose im Gehäuse rumhängen.
Nicht selten habe ich ungenutzte Molex- oder SATA-Kabel an einem vollmodularen Netzteil gefunden - die natürlich nicht verwendet wurden.
Entfernt auch alle Seitenteile und das Frontpanel des Gehäuses damit ihr Platz habt, euer Werk von beiden Seiten zu begutachten und frei arbeiten könnt.
An dieser Stelle solltet ihr euch auch überlegen, ob ihr Dinge wie Lüfter-Hubs oder Stromverteilerkabel für euer Kabelmanagement im PC nutzen wollt. Diese können Unordnung reduzieren, indem sie mehrere Komponenten mit einem einzigen Stromkabel von eurem Netzteil versorgen.
Ebenso können Lüftersteuerungen ein einzelnes Kabel auf mehrere Gehäuselüfter aufteilen. Einige Gehäuse haben vorinstallierte Lüfterverteiler-Hubs, diese können aber auch dazugekauft werden.
2. Kabel verlegen
Sobald ihr mit der Planung fertig seid, geht es ans Eingemachte.
Kabel sortieren
Ein erster guter Tipp ist, die vormontierten Kabel eures Gehäuses zu sortieren. Damit verschafft ihr euch einen Überblick darüber, woher alle Kabel kommen.
Ergo Frontpanel-Kabel auf eine Seite, Lüfterkabel nach oben, USB-Kabel zusammenlegen und so weiter.
Ansonsten habt ihr alle Kabel in einem Strang in der Mitte rumhängen, wodurch man gerade bei schwarzen Kabeln nur noch Chaos hat.
Ich empfehle euch bei einem modularen Netzteil nur die Kabel zu platzieren und das Netzteil noch nicht ins Gehäuse zu setzen. Bei nicht-modularen wird es etwas fummeliger, die Vorgehensweise ist jedoch ähnlich (außer, dass ihr die Kabel erst am Ende in eure Grafikkarte, CPU etc. einstecken solltet).
Kabelmanagement-Funktionen des Gehäuses begutachten
Als nächstes solltet ihr alle Kabelmanagement-Funktionen eures Gehäuse so gut es geht nutzen. Da ihr euer Gehäuse voll geöffnet habt und von der Rückseite betrachtet, seht ihr direkt welche Möglichkeiten ihr habt für die Kabelführung.
Einige Gehäuse sind in Bezug auf Ausschnitte, Kanäle, Streben und Platz besser als andere, nutzt aber in jedem Fall was euer Modell zu bieten hat.
Überlegt euch jetzt, wo ihr eure Kabel entlang führen und fixieren wollt - bevor ihr die Kabel verlegt. Sobald ihr eure Kabelstränge grob geplant habt, geht es zum nächsten Schritt.
Wichtig
Plant lieber etwas länger als zu wenig und macht idealerweise eine "Trockenübung", bevor ihr mit Kabelbindern und so weiter anfangt. Verbindet alles mal mit dem Mainboard, bevor ihr richtig loslegt. Es gibt nichts Schlimmeres als alle eure Kabel zu verlegen und festzustellen, dass eins durch ein anderes blockiert wird oder ähnliches.
Kabel einstecken und fixieren
Ich empfehle euch, die Kabel immer zuerst dort einzustecken, wo sie hinsollen. Das geht leider nur richtig bei modularen Netzteilen, das Prinzip bleibt aber gleich. Bei nicht-modularen solltet ihr die Kabel erst am Ende einstecken.
Fangt mit den großen Kabeln an und verbindet sie Stück für Stück.
Dadurch wird es wesentlich einfacher, die Kabel aneinander vorbeizulegen und sauber hinter dem Mainboard-Tray zu verstauen (ohne das sie verheddern).
Alle Kabel sollten an der Vorderseite immer durch die jeweiligen (in der Nähe liegenden) Öffnungen neben eurem Mainboard geschoben werden. Positioniert dann alle Kabel an der Rückseite und verlegt sie wenn möglich in passenden Kabelkanälen.
Generell sollten alle Kabel hinter dem Mainboard-Tray verlegt werden, damit sie außer Sichtweite sind und ihr die Kabelmanagement-Funktionen eures Gehäuses nutzen könnt.
Vermeidet Kabel zu kreuzen oder übereinander zu legen, da ihr ansonsten das Seitenpanel nicht mehr zu bekommt und es zudem bescheiden aussieht. Weiterer Vorteil davon ist, dass ihr die Kabelstränge später besser wiedererkennt und alles seine Ordnung hat.
Außerdem bitte keine Kabel knicken, dadurch könntet ihr die beschädigen - dann lieber nochmal umdenken und eine andere Stelle zum Verstauen oder Fixieren finden.
Es bietet sich an, alle Kabel (vor allem große wie das 24-Pin-Mainboardkabel) direkt mit Kabelbindern zu bündeln, damit sie nicht so viel Platz wegnehmen. Gerade die großen Kabel (CPU, Mainboard) sind die lästigsten. Schließt sie also erst dann ans Mainboard an, wenn ihr den besten Weg für eine saubere Kabelführung zum Netzteil gefunden habt.
Achtung: Eure Kabel sollten nicht zu straff sitzen, egal ob an den Metallkanten des Gehäuses oder den Konnektoren. Lasst also immer etwas Spiel.
Verlegt eure Kabel für ideales Kabelmanagement in folgender Reihenfolge:
- Pumpenkabel von AIO-Wasserkühlungen
- 24-Pin Kabel eures Mainboards
- CPU-Strom 8 Pin
- USB 3.0-Header, USC-C
- Frontpanel-Konnektoren
- PCIe-Kabel für eure GPU
- SATA-Strom (auch für AIO)
- Alle Lüfterkabel
- RGB-Headerkabel
- SATA-Datenkabel (immer zuletzt verlegen, da sehr zerbrechlich)
Falls euch was nicht klar ist, dann lest euch am besten mal hier die Erklärung zu allen Netzteilkabeln durch.
Wichtig
Alle Stromversorgungskabel sollten über die Konturen an den Seiten des Gehäuses oder vorzugsweise durch die Rückseite mit den Aussparungen geführt werden. Das bedeutet, dass ihr keine Lüfter, Pumpen, Kühlkörper oder andere Komponenten blockiert.
Danach werden alle Kabel mit dem Netzteil verbunden. Startet mit den unteren Kabeln und arbeitet euch noch oben vor. Falls ihr keine Netzteil-Abdeckung habt, dann verlegt alle Netzteil-Kabel durch die große Öffnung direkt daneben. Falls ihr kein modulares Netzteil habt, dann stopft überschüssige Kabel einfach in den Laufwerkschacht.
Lüfterkabel sind oft ziemlich kurz, daher ist es sinnvoll sie direkt Richtung Mainboard auszurichten (falls ihr keinen Lüfterhub nutzt). Findet den richtigen Mittelweg, damit ihr nicht zu viel mit losen Kabeln zu kämpfen habt. Passend dazu lest euch gerne mal durch, wie ihr einen Gehäuselüfter richtig einbaut.
Tipp
Auch wenn ihr die Rückseite hinter dem Mainboard nicht sehen könnt glaubt mir: Haltet dort Ordnung! Falls ihr mal was austauschen müsst werdet ihr mir danken!
3. Kabelverlängerungen und Zubehör integrieren
Wenn ihr bereit seid ein bisschen Geld auszugeben, dann gibt es ein paar Produkte, die bei einem guten Kabelmanagement helfen können. Sie sind nicht unbedingt erforderlich, können aber den Unterschied zwischen einer anständigen und einer hervorragenden Optik ausmachen.
Ummantelte Kabelverlängerungen wie diese hier* können je nach Netzteil beim Verlängern oder Ersetzen eurer Standardstromkabel zum Einsatz kommen. Die einzelnen Stränge dieser ummantelten Kabelverlängerungen werden parallel gehalten und mit Kabelkämmen aus Kunststoff sauber geführt.
Ein weiterer Vorteil von Kabelverlängerungen ist, dass sie in allen möglichen Farben und Mustern erhältlich sind. Dadurch könnt ihr sogar eure Kabel perfekt auf die Optik eures Systems abstimmen und gleichzeitig das Kabelmanagement verbessern.
Darüber hinaus gibt es praktische Adapter für zwei störrische Kabel: PCIe sowie das 24-Pin.
Das 24-Pin-Kabel ist oft unglaublich dick, was das Kabelmanagement erschwert. Als Alternative zur Verlängerung könnt ihr einfach einen 90-Grad-Adapter wie diesen hier* verwenden, wodurch die Kabelspannung vom 24-Pin-Header vollkommen entfernt wird.
Auch die PCIe-Stromanschlüsse eurer Grafikkarte können von einem Adapter wie dem EVGA-Powerlink* profitieren. Denn zu kurze PCIe-Stromkabel können eure eh schon schwere Grafikkarte runterziehen und den PCIe-Sockel unnötig belasten.
Um dies abzumildern, könnt ihr 90- oder 180-Grad-Adapter anstelle eures normalen PCIe-Stromkabels verwenden. Diese Adapter sind ein Lebensretter für das PC-Kabelmanagement und sehen auch ziemlich schick aus.
4. Der Feinschliff
Sobald eure Kabel mitsamt allen benötigten Verlängerungen oder Adaptern verlegt sind, ist es Zeit für den letzten Schliff.
Je nach dem, wie viel Vorarbeit ihr schon geleistet habt, braucht ihr hierbei nicht mehr viel tun. Ein paar Ideen:
- Ihr könnt jetzt Kabel noch enger abbinden mit Kabelbindern oder eine Handvoll Klettverschlüsse.
- Fixiert eure Kabel mit Kabelbindern an Ösen/Halterungen an der Rückseite des Mainboardfachs.
- Bündelt parallel verlaufende Kabel mit Kabelbindern oder Klettbändern. Eine Farbcodierung kann auch nützlich sein, ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
- Stellt bei ummantelten Kabelverlängerungen sicher, dass sie nicht verdreht oder gebündelt sind.
- Versteckt Kabelknäuel unter eurer Netzteilabdeckung oder in einem Festplattenkäfig.
Was bringt mir Kabelmanagement im PC eigentlich?
Es mag sich wie eine lästige Pflicht anfühlen, aber korrektes Kabelmanagement kann eurem PC sehr viel bringen. Die drei Hauptvorteile sind:
- Schicke Optik: Versteht sich von selbst. Ein PC mit gutem Kabelmanagement sieht immer besser und professioneller aus. Zudem blockieren rumhängende Kabel die Sicht auf einen möglicherweise beeindruckend aussehenden Gaming-PC, an dem ihr stundenlang gearbeitet habt. Zeigt ruhig, was ihr habt!
- Besserer Airflow: Durch sauber verstaute Kabelstränge bekommt ihr einen besseren Luftstrom im Gehäuse. Dadurch werden eure Komponenten besser gekühlt und die Lebensdauer wird erhöht. Gerade für Übertakter wichtig.
- Leichtere Wartung: Ist euer Gehäuse aufgeräumt und alle Kabel an ihrem Platz, dann fallen zukünftige Upgrades oder das Austauschen von Hardware im PC wesentlich leichter.
Wie gut ist das Kabelmanagement in deinem PC?
PC-Kabelmanagement mag einschüchternd erscheinen, aber es ist gar nicht so wild.
Vor allem muss euer erster Build nicht gleich perfekt sein. Das Wichtigste ist, dass ihr keine unordentlichen Kabel rumfliegen habt, die den Luftstrom behindern und die Staubbildung in eurem Gaming-PC begünstigen.
Auch wenn euer Gehäuse nicht über die beste Kabelführung oder sogar eine Netzteilabdeckung verfügt, könnt ihr mit den obigen Tipps immer noch ein sehr gutes Kabelmanagement für euren PC erreichen. Teils müsst ihr auch etwas kreativ sein.
Schaut euch doch direkt noch unseren Ratgeber zum Thema Schreibtisch-Kabelmanagement an. Wenn ihr eh schon dabei seid, könnt ihr auch gleich alles glattziehen.
Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.