Was ist DLSS und lohnt es sich fürs Gaming?

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In diesem Artikel erfahrt ihr, was DLSS genau ist, welche DLSS-Einstellung ihr wählen solltet und ob es sich überhaupt lohnt. Dieser Leitfaden hilft euch außerdem zu verstehen, warum NVIDIAS DLSS eine so gute Grafiktechnologie ist.


Was ist DLSS - Eine Definition & Erklärung

DLSS (Deep Learning Super Sampling) ist eine von NVIDIA entwickelte KI-gestützte Video-Rendering-Technik. DLSS zielt darauf ab die Bildrate (FPS) zu steigern, ohne dabei zu viel an visueller Qualität zu opfern. 

DLSS funktioniert, indem ein Spiel mit einer niedrigeren Auflösung gerendert wird, um die Belastung der GPU zu verringern. Dann wird das Bild durch künstliche Intelligenz (KI) wieder auf die von euch gewählte native Auflösung gebracht. Die Bilder (Frames) werden hochskaliert, sodass sie bei der nativen Auflösung so scharf wie erwartet aussehen. Allerdings wird DLSS nicht von jedem Spiel unterstützt (mehr dazu unten).

DLSS ist eine Alternative zu anderen Rendering-Techniken wie temporäres Anti-Aliasing, einem Nachbearbeitungsalgorithmus. Diese Technologie setzt auf spezielle Hardware (Tensor-Kerne), die nur auf NVIDIAS RTX-Grafikkarten zu finden ist. Insbesondere jedes Grafikkartenmodell, dass zu den Serien 2000, 3000 oder der kommenden 4000er-Reihe gehört.

Darüber hinaus ist DLSS auch einer der Hauptunterschiede zwischen RTX und GTX, zumal es auf letzteren nicht unterstützt wird.

Es wurde ursprünglich entwickelt um Raytracing zugänglicher zu machen, indem es die damit verbundene Leistungseinbuße reduziert. Aber seit dem Release von Version 2.0 hat DLSS seine eigene Identität entwickelt und ist in Spielen losgelöst von RTX.

Mittlerweile befinden wir uns in Version 2.4 (April 2022), welche verschiedene Verbesserungen bietet. Darunter klarere Partikeleffekte, weniger Ghosting, eine intelligentere Verwendung von Bewegungsvektoren und eine bessere Stabilität. Spiele, die mit niedrigeren Bildraten oder höheren Auflösungen laufen, profitieren am meisten von DLSS.


Warum sich DLSS lohnt: Leistungszuwachs

Ihr fragt euch, ob sich das Ganze für euch wirklich lohnt? Die Antwort ist einfach: DLSS bietet euch im Allgemeinen eine viel bessere Leistung in Spielen. Wenn ihr zum Beispiel mit einer RTX 2070 in DLSS-unterstützten Titeln keine 60 FPS erreichen könnt, aktiviert es in den Einstellungen und seht zu, wie gut es eure Bildraten beeinflusst.

Wer wünscht sich nicht eine Leistungssteigerung auf Knopfdruck?

Allerdings ist es nicht immer so einfach. In einigen Fällen kann DLSS die visuelle Qualität negativ beeinflussen, insbesondere bei Spielen, bei denen DLSS nicht auf Version 2.0 aktualisiert wurde. Allerdings tritt das nicht mehr häufig auf und viele Spiele laufen bereits mit Version 2.0 und höher.

DLSS Leistungsschub Spiele

Laut Nvidia kann DLSS 2.0 (die am weitesten verbreitete Version) die Frameraten um 200-300% steigern. Selbst ältere Versionen können die Bildraten laut NVIDIA um über 70% steigern. DLSS kann selbst mit den besten Grafikkarten beim Spielen mit hoher Auflösung oder mit Raytracing wirklich nützlich sein.

Der Hauptvorteil der Verwendung dieser neuen Technologie besteht also darin, beim Gaming mehr FPS zu bekommen. Wie viel Leistung ihr mit DLSS gewinnen könnt hängt von eurer Grafikkarte, der nativen Auflösung, dem Spiel und der DLSS-Einstellung ab. 

Welche DLSS-Einstellungen es gibt und wie sich diese auswirken, schauen wir uns jetzt an.

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Was ist der beste DLSS-Modus?

Derzeit stehen vier DLSS-Modi zur Auswahl:

  • Qualität
  • Leistung
  • Ausgewogen 
  • und Ultraleistung.

Diese tun meistens, was ihr Name sagt: Entweder priorisieren sie Details oder legen mehr Wert auf die Bildrate. Aus technischer Sicht beziehen sie sich auf das Verhältnis zwischen dem gerenderten Bild und der hochskalierten Version.

NVIDIA DLSS-Qualitätsmodus

Diese Einstellung bietet einen kleinen FPS-Schub und hat den geringsten Einfluss auf die Bildqualität. 

Da die Renderauflösung dieser Voreinstellung näher an der nativen Auflösung liegt als andere DLSS-Modi, ist sie die anspruchsvollste und bietet die geringste Leistungsverbesserung.

Empfehlenswert, wenn ihr einen sehr starken Rechner habt und etwas mehr Frames rausholen wollt, ohne die Grafikqualität eurer Spiele (in 4K-Auflösung) zu beeinträchtigen. Auch ein guter Modus um zu testen, ob andere Voreinstellungen bei euch in Spielen zu Unschärfe führen - zumal hiermit euer Bild am schärfsten ist.

Leistungsmodus

Dieser bietet einen großen FPS-Schub, birgt aber eine größere Chance auf Unschärfe.

Nvidia selbst verwendet häufig seine Leistungseinstellung um zu zeigen, wie viele Frames ein DLSS-fähiges Spiel übertragen kann. Hierbei wird ein größerer Sampling-Bereich abgedeckt wodurch eine höhere Bildrate zustande kommt, aber manchmal mit einer Verschlechterung der Grafik einhergeht - einschließlich eines Verlusts an Wiedergabetreue.

Der Leistungsmodus eignet sich am besten für WQHD-Gaming, ist aber auch praktisch, wenn euer PC schon älter ist und ihr das Maximum ein FPS rausquetschen wollt.

Der ausgewogene DLSS-Modus

Hier bekommt ihr einen ordentlichen Schub für eure FPS bei nur leichten Auswirkungen auf die Grafikqualität. 

Man kann sich diesen Modus als die durchschnittliche oder Standardeinstellung vorstellen, die als Mittelweg fungiert. Eben nicht ganz so zehrend wie der Qualitätsmodus, aber auch nicht die gleichen visuellen Abstriche wie der Leistungsmodus.

Daher ist diese Einstellung für fast jeden geeignet und hält sich so nah wie möglich an die von euch gewählte Bildrate. 4K-Zocker werden jedoch am meisten profitieren, da DLSS im Allgemeinen besser funktioniert, wenn mehr Pixel beteiligt sind.

Ultraleistungsmodus

Gibt den größten FPS-Anstieg, wenn ihr nichts gegen verschwommenes Bildmaterial habt.

Dieser Modus bietet im Vergleich zur gewählten nativen Auflösung das Rendering-Bild mit der niedrigsten Auflösung. Als Ergebnis bekommt ihr wesentlich mehr Bildrate, aber dies geht oft mit einer spürbaren Beeinträchtigung der visuellen Qualität einher.

Diese Einstellung ist eher auf 8K-Auflösungen ausgerichtet, eignet sich aber auch für diejenigen, die bei 4K mehr Frames wollen indem mit 720p statt 1080p gerendert wird.

Wie viel Leistung ihr schlussendlich aus DLSS ziehen könnt, hängt wie oben beschrieben von mehreren Faktoren sowie dem Spiel ab. Nachfolgend könnt ihr euch noch ein Kurzvideo von NVIDIA ansehen, dass den möglichen Leistungsschub in ein paar Spielen zeigt:


Welche Spiele unterstützen DLSS?

Es liegt an den Entwicklern DLSS zu implementieren, deshalb gibt es diese Funktion nicht bei jedem Spiel. Dennoch bemüht sich NVIDIA, den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten. Im Folgenden findet ihr eine alphabetische Liste von Spielen, die allesamt DLSS unterstützen:

  • Alan Wake Remastered
  • AMID EVIL
  • Anatomy Of Fear
  • Anthem
  • Apocalypse: 2.0 Edition
  • Aron’s Adventure
  • Assetto Corsa Competizione
  • AWAY: The Survival Series
  • Back 4 Blood
  • Baldur’s Gate 3
  • Battlefield 2042
  • Battlefield V
  • Beyond Enemy Lines 2
  • BIOHAZARD VILLAGE Z Version
  • Bodies of Water VR (Beta)
  • Bright Memory
  • Bright Memory: Infinite
  • Call of Duty: Black Ops Cold War
  • Call of Duty: Modern Warfare
  • Call of Duty: Vanguard
  • Call of Duty: Warzone
  • Chernobylite
  • Chivalry 2
  • Chorus
  • ChronoTecture: The Eprologue
  • Cions of Vega
  • Control
  • CRSED F.O.A.D
  • Crysis Remastered
  • Crysis 2 Remastered
  • Crysis 3 Remastered
  • Cyberpunk 2077
  • Deathloop
  • Death Realm
  • Death Stranding
  • DeepStates (VR)
  • Deliver Us The Moon
  • Diablo II: Resurrected
  • DiRT 5
  • DOOM Eternal
  • Edge of Eternity
  • Enlisted
  • Escape From Naraka
  • Everspace 2
  • Exit From
  • F1 2020
  • F1 2021
  • F.I.S.T.: Forged In Shadow Torch
  • Fall Balance Ball
  • Far Cry 6
  • Faraday Protocol
  • Farming Simulator 22
  • Final Fantasy XV
  • Fortnite
  • Forza Horizon 5
  • Frozenheim
  • Ghostrunner
  • Godfall
  • Grand Theft Auto III – The Definitive Edition
  • Grand Theft Auto: San Andreas – The Definitive Edition
  • Grand Theft Auto: Vice City – The Definitive Edition
  • Gu Jian Qi Tan Online
  • Helios
  • Hellblade: Senua’s Sacrifice
  • Höll Space 5D6
  • Horizon Zero Dawn Complete Edition
  • Hot Wheels Unleashed
  • ICARUS
  • INDUSTRIA
  • Into the Radius VR
  • Iron Conflict
  • Jurassic World Evolution 2
  • Justice
  • JX3 Online RTX version
  • Last Hope on Earth
  • LEGO Builder’s Journey
  • Life Is Strange: True Colors
  • Loverowind
  • Marvel’s Avengers
  • Marvel’s Guardians of the Galaxy
  • Mechwarrior 5: Mercenaries
  • Metro Exodus PC Enhanced Edition
  • Minecraft with RTX
  • Monster Hunter World
  • Moonlight Blade
  • Mortal Online 2
  • Mortal Shell
  • Mount & Blade II: Bannerlord
  • Myst
  • Myth of Empires
  • NARAKA: BLADEPOINT
  • Necromunda: Hired Gun
  • Nine To Five
  • Nioh 2 The Complete Edition
  • No Man’s Sky
  • Observer: System Redux
  • Outriders
  • Poker Club
  • Powerslide Legends
  • Pumpkin Jack
  • Qu Gian Qi Tan Online
  • Quake II RTX
  • RAZE 2070
  • Ready or Not
  • Recall
  • Red Dead Redemption 2
  • Redout: Space Assault
  • REFICUL 666
  • Resident Evil Village
  • Ring of Elysium
  • Rise of the Tomb Raider
  • Rune II
  • Rust
  • Scavengers
  • Severed Steel
  • Shadow of the Tomb Raider
  • Soul Dossier
  • Stay in the Light
  • Supraland
  • Swords of Legends Online
  • Sword and Fairy 7
  • System Shock Demo
  • The Ascent
  • The Elder Scrolls Online
  • The Fabled Woods
  • The Medium
  • The Orville Interactive Fan Experience
  • The Persistence
  • The Riftbreaker
  • The Riftbreaker: Prologue
  • To Hell With It
  • Tom Clancy’s Rainbow Six Siege
  • Twin Stones: The Journey of Bukka
  • Uncrashed : FPV Drone Simulator
  • Unknown Woods
  • Wakamarina Valley, New Zealand
  • War Thunder
  • Watch Dogs: Legion
  • Wolfenstein: Youngblood
  • World of Warcraft: Shadowlands
  • Wrench
  • Xuan-Yuan Sword VII
  • Yag

Ihr seht die Liste erstreckt sich schon auf über 100 Spiele - in Zukunft sicher noch mehr (es sind schon weitere Titel angekündigt) und auch außerhalb des PC-Gamings. NVIDIA hat hier eine Liste, die ständig aktualisiert wird.


Wie funktioniert DLSS genau?

Wir haben oben den Begriff "Hochskalierung" schon kurz erwähnt - in gewisser Weise ist dies der Kern von DLSS, aber es ist ein bisschen komplizierter.

DLSS basiert auf einer KI, welche mithilfe von maschinellem Lernen trainiert wird. Ein Megacomputer füttert das neuronale Netzwerk mit Tausenden von Bildern, sodass die KI ultrahochauflösende Standbilder mit Quellbildern mit niedrigerer Auflösung vergleichen kann (die nicht verändert wurden). Das Netzwerk versucht dann zu "schätzen", wie man die Qualität des hochauflösenden Bildes unter Verwendung von Quellframes mit geringerer Qualität abbilden kann. Das Ziel ist eine höhere Bildqualität, ohne die Framerate zu stark zu beeinträchtigen.

DLSS-Unterschiede

Bei der ersten Generation von DLSS musste die KI für jedes einzelne Spiel "trainieren". Seit DLSS 2.3 können jedoch über Treiber automatisch KI-Verbesserungen erreicht und auf alle kompatiblen Spiele angewandt werden. RTX-Grafikkarten nutzen ihre Tensor-Kerne, um die Verbesserungen in Echtzeit voranzutreiben.


Die Unterschiede zu AMDs FSR

AMDs Alternative zu DLSS heißt FSR oder FidelityFX Super Resolution. Auch wenn Nvidias DLSS und AMDs FSR beide dabei helfen, ein Gleichgewicht zwischen Leistung und Auflösung zu finden, unterscheiden sich beide Tools grundlegend voneinander. 

Die GPU-Technologie von NVIDIA stützt sich auf ein neuronales Netzwerk, Supercomputer-Verarbeitung und künstliche Intelligenz, während AMD Algorithmen verwendet, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

FSR verfolgt einen ganz anderen Ansatz als DLSS. Anstatt sich auf Hardware zu verlassen, handelt es sich um eine softwarebasierte Lösung, die auf mehreren GPU-Serien funktionieren kann (keine Tensor-Kerne nötig).


Fazit: Lohnt sich DLSS?

Ja, meistens zumindest.

Wenn ihr eine RTX-Karte habt gibt es wirklich keinen Grund, diese Funktion nicht zu aktivieren. Insofern ihr zusätzliche FPS wollt und euch mit eventuell leicht schlechterer Grafik anfreunden könnt.

In Einzelspieler-Spielen ist es wahrscheinlich am besten beim Qualitätsmodus zu bleiben, um die schönste Grafik zu erhalten. Für den Mehrspielermodus könnt ihr dann in den ausgewogenen oder den Leistungsmodus wechseln.

Der Kauf einer RTX-Karte, nur um diese Funktion zu nutzen, lohnt sich jedoch möglicherweise nicht. Denn eventuell unterstützt euer Lieblingsspiel DLSS noch gar nicht.

Insgesamt ist DLSS eine erstaunliche Technologie und NVIDIA wird sie definitiv weiter verbessern, um sie effektiver und effizienter zu machen.

Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.