RTX vS. GTX: Was ist besser, wo sind die Unterschiede?

rtx vs gtx grafikkarten

Das Duell RTX vs GTX ist schon länger zugange und ihr fragt euch sicher, welcher GPU-Typ von NVIDIA eigentlich besser ist. Und sind RTX-Grafikkarten wirklich immer besser als GTX-Modelle?

Wir zeigen euch hier, wo die Unterschiede zwischen RTX und GTX GPUs liegen, sowie wann sich was lohnt.


RTX vs. GTX: Die Unterschiede

RTX- und GTX-Grafikkarten unterscheiden sich in der Hardware, ihrer Leistung sowie Zusatzfunktionen wie Raytracing und DLSS.

Bevor wir mit den Leistungsunterschieden loslegen, sollten wir erst mal näher auf die Unterschiede der beiden Grafikkarten-Reihen eingehen. Damit ihr besser versteht, was diese einzigartig macht. Falls ihr direkt vergleichen wollt, könnt ihr auch einfach unsere Nvidia-Grafikkarten Rangliste anschauen.

Wofür steht RTX?

EVGA RTX 3060 Ti XC Gaming backplate

Die RTX 3060 Ti ist eine beliebte GPU-Serie

RTX ist die Abkürzung für „Ray Tracing Texel eXtreme“. RTX-Grafikkarten sind eine Variante der GeForce-Modelle und wurden speziell für Echtzeit-Raytracing entwickelt.

Im Vergleich zu GTX-Grafikkarten sind RTX-Grafikkarten mit zwei neuen Hardwarekomponenten ausgestattet: RT-Kerne und Tensor-Kerne. Diese zusätzliche Hardware unterstützt RTX-Karten bei rechenintensiven Aufgaben, die ohne diese nicht möglich wären.

  • RT-Kerne werden für das oben erwähnte Echtzeit-Raytracing verwendet.
  • Tensor-Kerne beschleunigen Prozesse und Technologien wie KI-basiertes Lernen, Hochleistungsrechnen (HPC) und Deep Learning.

Die RTX 20er-Serie war anfangs zu teuer und überzeugte trotz solider Leistung sowie neuen Funktionen nur wenig im Vergleich zur damaligen GTX 1080 Ti.

Erst mit der Einführung der RTX 30er-Serie und Grafikkarten wie der RTX 3070 sanken die Preise auf ein erschwinglicheres Niveau und auch der Leistungsunterschied konnte mehr überzeugen.

Mit der 40er-Reihe gibt es dann einen weiteren Quantensprung bei der Rechenleistung.

Wofür steht GTX?

MSI GTX 970

Meine alte GTX 970 hat mir lange gedient

GTX steht für "Giga Texel Shader eXtreme" und ist eine Variante unter NVIDIAs Marke GeForce. GTX-Karten wurden erstmals 2008 mit der 200er-Serie unter dem Codenamen Tesla eingeführt.

Die Namensgebung bezieht sich jedoch nicht auf tatsächliche technische Fähigkeiten und ist eher ein Marketingbegriff, ähnlich wie bei der RTX-Reihe.

GTX-Karten wurden ursprünglich als hochwertigere Gegenstücke zu bestimmten GT-Modellen eingeführt. Schließlich konzentrierte sich das Unternehmen ausschließlich auf GTX-Karten als Hauptproduktlinie, angefangen bei der uralten GTX 260 bis hin zur GTX 1080.

Später wurde die Ti (Titanium) Edition eingeführt, wobei nur bestimmte Karten wie die GTX 1070 und 1080 als schnellere Ti-Version auf den Markt kamen.

Mittlerweile konzentriert sich der Hersteller NVIDIA eher auf die RTX-Reihe, es werden aber weiterhin GTX-Grafikkarten wie zum Beispiel die GTX 1660 Ti auf den Markt gebracht.

Dennoch gibt es derzeit drei Haupttypen von Nvidia-Grafikkarten: 

  • GT-Karten im Einstiegssegment
  • GTX-Karten in der Mittel- bis Oberklasse 
  • sowie RTX-Karten welche eher im Premiumbereich angesiedelt sind.

Raytracing bei RTX-Karten

raytracing in aktion

Raytracing sorgt für eine realistischere Darstellung von Licht

Raytracing ist einer der Hauptunterschiede zwischen RTX und GTX. Es kann im Grunde als eine äußerst genaue Berechnung der Wechselwirkung von Lichtstrahlen mit einer Szene betrachtet werden. Diese Funktion ist bei GTX-Karten nicht verfügbar.

Selbst mit dedizierten RT-Kernen auf RTX-Grafikkarten stellt Echtzeit-Raytracing jedoch immer noch ziemlich hohe Anforderungen an die Leistung in Echtzeitanwendungen.

Jedoch kann fürs Gaming eine andere RTX-exklusive Funktion namens DLSS aktiviert werden, um den durch Raytracing verursachten Leistungsaufwand zu reduzieren.

Was Raytracing dann fürs Gaming oder andere Hardwareaufgaben bedeutet, erfahrt ihr weiter unten.

Wer mehr dazu erfahren will, sollte sich unseren ausgiebigen Beitrag zum Thema Raytracing ansehen.

RTX-Karten mit LHR-Versionen

Im Rahmen der weltweiten Chipknappheit hat Hersteller NVIDIA Mitte 2021 sogenannte LHR-Modelle für die meisten der RTX-30-Serie auf den Markt gebracht.

Auch wenn dies auf die Leistung keinen Einfluss hat, wollte ich das hier der Vollständigkeit halber erwähnen. Damit ihr nicht verwirrt seid, wenn ihr diese Abkürzung bei RTX-Modellen findet.

Für GTX-Karten gibt es keine LHR-Versionen. Lest hier genau nach, was eine LHR-Grafikkarte ist und fürs Gaming bedeutet. 

DLSS nur für RTX

Deep Learning Super Sampling ist eine fortschrittliche KI-gestützte Technologie von Nvidia, welche bei RTX-Karten mittels Tensor-Kernen die Grafikleistung verbessert.

Viele Spiele, die Echtzeit-Raytracing unterstützen, unterstützen auch DLSS. Dadurch kann Raytracing einfacher aktiviert werden, ohne dass eure Frameraten komplett in die Knie gehen.

Zudem verhindert DLSS in Spielen größere FPS-Einbrüche und sorgt dafür, dass eure FPS selbst in intensiven Situationen im Allgemeinen über 60 liegen.

Da DLSS (derzeit) nur von RTX-Grafikkarten unterstützt wird, ist dies ein eindeutiger Vorteil im Vergleich zu GTX-Gegenstücken. Einen ausführlichen Artikel zu DLSS findet ihr hier.


RTX oder GTX: Was ist besser?

Im Allgemeinen weisen RTX-Grafikkarten im Vergleich zu GTX-Grafikkarten eine höhere Leistung auf. Zudem können sie auf Funktionen wie Raytracing und DLSS zurückgreifen, welche sowohl im Gaming als auch bei intensiven Anwendungen Vorteile bringen.

RTX vs. GTX im Gaming

Wie erwähnt, sind Funktionen wie Raytracing und DLSS nur bei RTX-GPUs verfügbar - GTX-Modelle können diese Funktionen leider nicht nutzen.

Auch wenn Raytracing noch nicht in so vielen Spielen unterstützt wird, sehen Spiele damit einfach atemberaubend aus.

Mit aktiviertem Raytracing sehen eure Spiele realistischer und detaillierter aus. Es ahmt die Art und Weise nach, wie Licht in der realen Welt reflektiert und gebrochen wird, wodurch ihr noch besser ins Spiel eintauchen könnt. Auch bei der Darstellung von Charaktermodellen kann dies zu einer schöneren Grafik führen.

Schaut euch am besten mal folgendes Video an um zu sehen, wie sich das auswirkt.

Allerdings ist Raytracing ein Leistungskiller - hier kommt dann DLSS ins Spiel. Aber auch wenn ihr ohne Raytracing spielt, kann DLSS eure FPS erhöhen. Wie sich DLSS in Spielen auswirken kann, seht im untenstehenden Video.

Ergo lohnen sich RTX-Grafikkarten fürs Gaming generell schon mal alleine wegen DLSS-Unterstützung. Aber auch sonst bringen euch RTX-GPUs im Vergleich zu GTX-Karten wesentlich mehr Leistung.

So kann die Mittelklasse-Reihe RTX 3060 schon mit der stärksten GTX-Karte (1080 Ti) in Punkto FPS mithalten (siehe im Video unten), eine RTX 3060 Ti schlägt sie sogar schon. Mal davon abgesehen, dass ihr eine GTX 1080 Ti quasi nicht mehr kaufen könnt.

Auch die schwächste Karte aus der RTX-Reihe (RTX 3050) schlägt die schnellste GTX-Karte der aktuellsten (kaufbaren) Reihe (GTX 1660 Ti), ist jedoch etwas teurer.

Unterm Strich halten wir fest: RTX-Grafikkarten sind GTX-Grafikkarten im Gaming überlegen. Nicht umsonst sind einige der besten Gaming-Grafikkarten aus der RTX-Reihe.

RTX vs. GTX bei Anwendungen

RTX-GPUs haben auf Grund ihrer einzigartigen Funktionen auch in Anwendungen abseits des Gamings einige Vorteile. Insbesondere gibt es Anwendungen, die nur RTX-Karten bewältigen können oder für welche sie einfach besser geeignet sind, als GTX-Karten.

Darunter fallen unter anderem:

  • 3D-Rendering, 3D-Animation, 3D-Modellierung und Echtzeitvorschau profitieren besonders von RTX-Karten, da viele dieser Anwendungen bereits Raytracing verwenden und dadurch ihre Arbeit schneller erledigen.
  • Maschinelles Lernen und KI-Anwendungen werden durch die Tensor-Kerne in RTX-GPUs beschleunigt.
  • Videobearbeitungssoftware profitiert von der Hardwarebeschleunigung bei RTX-Karten.
  • Visualisierungssoftware für Architektur wie ArchiCAD profitiert von der Möglichkeit, Beleuchtungsänderungen schneller und genauer in der Vorschau anzuzeigen.

Wer also viel mit Programmen wie Blender, Redshift, Octanerender, Adobe Premiere, DaVinci Resolve und weiteren arbeitet, der könnte auch von einer RTX-Grafikkarte profitieren.

Folgendes Video zeigt nur einmal kurz den Unterschied zwischen einer GTX 1070 Ti und einer RTX 3070 Ti in Blender. 

Demnach müsst ihr nicht unbedingt Gamer sein, um in den Genuss der Vorteile zu kommen.


Häufige Fragen zum Thema

Abschließend noch einige oft gestellte Fragen zum Thema RTX vs. GTX.

Lohnen sich RTX-Karten, wenn ich kein Raytracing oder DLSS brauche?

Absolut. RTX-Grafikkarten sind allgemeinen schneller als GTX-Karten - egal ob fürs Gaming oder andere Anwendungen. Mittlerweile ist die Preisgestaltung auch besser und man bekommt eine bessere Preisleitung als noch vor einigen Jahren.

Was sind die Vorteile, wenn ich von einer GTX auf eine RTX-GPU aufrüste?

Der Hauptunterschied zwischen den GTX- und RTX-Reihen liegt in den Echtzeit-Raytracing-Fähigkeiten der Karten.

RTX-Karten verfügen über erweiterte Funktionen dafür, die sie für Spezialanwendungen und Vielspieler interessant machen. Hinzu kommt die Unterstützung für die DLSS-Technologie, welche beim Gaming weitere Vorteile bringt.

Daneben geht es beim Upgrade von GTX auf RTX jedoch einfach um einen Leistungsgewinn.

Denn alle die kein DLSS oder Raytracing brauchen, profitieren dennoch von zusätzlichem Videospeicher, verbesserten Renderzeiten und zusätzlichen CUDA-Kernen - was in Summe der Leistung zuträglich ist, egal ob beim Rendering oder Gaming.

Außerdem sind RTX-Karten das aktuelle Hauptaugenmerk von Nvidia. Dadurch werden neue Treiber in der Regel speziell dafür optimiert, wodurch sich eine RTX-Karte noch mehr lohnt. Gleiches gilt für den besseren technischen Support.

Brauche ich für Raytracing und DLSS unbedingt eine RTX-Grafikkarte?

Für DLSS ja, zumal es sich hierbei um eine Technologie von NVIDIA handelt. Zwar haben AMD-Karten die FSR-Technologie, diese wird aber nicht von KI-Kernen unterstützt und bietet somit nicht ganz das gleiche Maß an Leistungssteigerung oder Bildqualität wie DLSS.

Für Raytracing gibt es aus dem Hause AMD mit der 6000er-Reihe auch Raytracing-fähige Grafikkarten. Jedoch haben Nvidia-Karten einen Leistungsvorsprung in Bezug auf Raytracing und AMD-Karten unterstützen kein DLSS (um die Frameverluste durch Raytracen auszugleichen).

GTX-Grafikkarten und ältere AMD-Modelle unterstützen jedoch beides nicht.

Gibt es von AMD was ähnliches wie RTX?

Nicht wirklich, obwohl AMD-Grafikkarten seit der 6000er-Serie Raytracing unterstützen. Da AMD-Karten keine nennenswerten KI- oder Deep-Learning-Beschleunigungstechnologien nutzen, kann die RT-Performance nicht mit den RTX-Karten von NVIDIA mithalten.

Sind alle RTX-Grafikkarten schneller als GTX-Modelle?

Nein, jedoch alles ab einer RTX 3060 Ti schlägt die schnellste GTX-Karte (1080 Ti). Ergo sind Einsteigermodelle wie RTX 3050 oder Karten aus der 2000er-Reihe langsamer, als die GTX 1080 Ti.

Jedoch gibt die 1080 Ti quasi nicht mehr zu kaufen, wodurch die meisten RTX-Karten mit der GTX 1660 Ti verglichen werden. Dagegen sind alle RTX-Grafikkarten schneller, obwohl die RTX 3050 ungefähr gleichauf ist.


Fazit: RTX oder GTX?

Falls ihr das Budget übrig habt, solltet ihr immer zu einer RTX-Grafikkarte greifen. Hier bekommt ihr nicht nur die DLSS- und Raytracing-Funktionen, sondern auch einen ordentlichen Leistungsschub für alle erdenkbaren Aufgaben.

Dennoch sind GTX-Grafikkarten nach wie vor eine sehr gute (günstigere) Alternative.

Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.