Rubberdome vs. Mechanisch: Was ist bei Tastaturen besser und wo liegen die Unterschiede?

rubberdome vs. mechanische tastatur

Bei der Wahl einer passenden Tastatur werdet ihr auf zwei grundverschiedene Typen stoßen: Rubberdome und mechanische Modelle. Doch wo genau liegen die Unterschiede zwischen Rubberdome- und mechanischen Tastaturen? Gibt es spezielle Vor- oder Nachteile für beide Tastaturtypen? Und sind Rubberdomes oder Mechas nun besser zum Zocken? Diese Fragen werden wir in diesem Artikel klären, damit ihr beim Kauf die richtige Entscheidung treffen könnt.


Rubberdome vs. Membran: Wo liegen die unterschiede?

Die Begriffe "Membran-Tastatur" und "Rubberdome-Tastatur" werden häufig synonym verwendet, da die meisten modernen Tastaturen beide Technologien kombinieren. Die beiden Konzepte sind jedoch unterschiedlich und einige Tastaturen verwenden das eine und das andere nicht. Obwohl heutzutage quasi alle Tastaturen mit einer Kombination von Rubberdome und Membran ausgestattet sind, möchten wir euch trotzdem kurz den Unterschied erklären.

Membrantastaturen

Reine Membrantastaturen verwenden drei verschiedene Schichten in ihrem Design, die sehr flexibel sind. Die erste Schicht wird als obere Membranschicht bezeichnet und ist mit den eigentlichen Tasten verbunden, darunter befindet sich eine Leiterbahn.

Wenn eine Taste gedrückt wird, bewegt sie sich durch die zweite Schicht , welche aus Löchern besteht. Unter jeder Taste befinden die kleine Druckkissen, welche nun durch diese Löcher hindurch gedrückt werden. Dadurch kommen sie mit den darunterliegenden Leiterbahnen auf der unteren Membranschicht in Kontakt und lösen eine Eingabe aus.

Bei Membrantastaturen findet man Gummimatten über der Platine

Rubberdome-Konzept erklärt

Rubberdome-Tastaturen (auf Deutsch: Gummikuppel) verwenden die gleiche Schalttechnologie wie Membrantastaturen. Auch hier gilt das gleiche Grunddesign: Eine einzelne Schicht Silikon oder Gummi ist in verschiedene Druckempfindlichkeitszonen unterteilt.

Die meisten Membrantastaturen sind heutzutage jedoch mit einer Gummikuppel ausgestattet, welche bessere Taktilität und eine Verbesserung der Reaktionsfähigkeit mit sich bringt.

Die obere Membranschicht ist mit Rubberdomes für jede einzelne Taste ausgestattet und sieht wie eine Gummimatte mit Noppen aus. Wenn eine Taste ruht und nicht gedrückt wird, ist der Stromkreis offen und fließt in die untere Membranschicht. Beim Herunterdrücken einer Taste drückt die Gummikuppel auf die untere Schicht. Dadurch wird der Stromkreis an der Kontaktstelle geschlossen, die letztendlich den Tastendruck registriert.

Rubberdome-Schalter sind mittlerweile die am häufigsten verwendete Schaltertechnologie bei Tastaturen (allerdings gibt es auch immer mehr mechanische Modelle auf dem Markt).

Auch interessant: Nicht alle Gaming-Tastaturen sind gleichzeitig auch mechanisch. Schaut euch hier die besten Gaming-Tastaturen an.

Eine offene Rubberdome-Tastatur (Bild via Deskthority.net)


Mechanische Tastaturen in der Übersicht

Jetzt da wir das Gegenstück kennen, schauen wir uns doch mal kurz an, was mechanische Tastaturen ausmacht.

In den späten 80er-Jahren kamen mechanische Tastaturen auf den Markt. Da sie das Tippgefühl einer Schreibmaschine mit taktilem Feedback und hörbaren Anschlägen mit sich brachten, wurden sie immer beliebter. Während im Laufe der Jahre erschwinglichere Tastaturtypen (wie die Membrantastatur) eingeführt wurden, wuchs der Wahn um mechanische Tastaturen Anfang der Jahrtausendwende erst so richtig.

Heutzutage werden euch die meisten Zocker sagen, dass eine mechanische Tastatur ein Muss ist. Insbesondere für Gamer und Vielschreiber bleiben sie um Vergleich zu Rubberdomes auch die bevorzugte Wahl. Warum das so ist, erfahrt ihr weiter unten.

Wie funktioniert eine mechanische Tastatur?

Der wesentliche Unterschied zu Rubberdomes liegt bei mechanischen Tastaturen in der Auslösung und Registrierung eines Tastenanschlags. Im Gegensatz zu Gummi oder Silikon befinden sich hierbei nämlich Druckfedern und kleine Kunststoffgehäuse (dem sogenannten Switch) unter jeder Taste.

Dadurch verändert sich nicht nur die Haptik bei der Nutzung der Tastatur, sondern auch die Produktionskosten für die Hersteller.

Wir haben die Funktionsweise und weitere Informationen zum Thema mechanische Tastatur bereits in einen ausführlichen Artikel gepackt. Dort könnt ihr alles weitere nachlesen.

Das charakteristische bei mechanischen Tastaturen ist wie erwähnt der Switch. Bei Rubberdomes gibt es quasi nur eine "Art" von Druckgefühl, bei mechanischen Modellen gibt es allerdings eine Vielzahl an unterschiedlichen Switches, welche dieses stark beeinflussen.

So gibt es beim Drücken einer Taste manchmal ein hörbares Geräusch und ein physisch erkennbares Klicken, das allgemein als "Umschaltpunkt“ bezeichnet wird. Mit verschiedenen verfügbaren Variationen von mechanischen Tastaturschaltern, habt ihr zudem wesentlich mehr zu entscheiden, als bei Rubberdomes.

So sehen die Schalter unterhalb der Tastenkappen bei mechanischen Tastaturen aus

Verschiedene Switches bei mechanischen Tastaturen

Wie angesprochen, gibt es bei den mechanischen Switches einige Unterschiede. Somit hat nicht jedes mechanisches Keyboard die gleichen Eigenschaften, sondern unterscheidet sich je nach Schaltertyp nochmals beim Tipp- und Zockgefühl.

Die drei Haupttypen sind:

  • Linear (kein Widerstand und leichtgängig)
  • Taktil (leichter Widerstand und spürbarer Umschaltpunkt)
  • Klickend (hör- und spürbarer Widerstand beim Tastendruck)

Oberflächlich reicht diese Beschreibung erst mal aus um zu verstehen, dass sich Mecha-Keyboard wesentlich von Rubberdomes unterscheiden. Falls ihr mehr zu den Schaltertypen erfahren wollt, dann lest unseren großen Leitfaden zum Thema mechanische Switches hier. Dort ist alles genauestens beschrieben und jeder Switch-Hersteller (wovon es mittlerweile einige gibt) wird vorgestellt.

Denn unsere eigentliche Frage war ja: Was ist besser, Rubberdome oder Mecha-Tastatur? Schauen wir uns die Vor- und Nachteile genauer an.


Rubberdome vs. Mechanisch: Vor- und Nachteile

Je nachdem wie ihr eure neue Tastatur verwenden möchtet, solltet ihr einige der Vor- und Nachteile beider Tastaturarten berücksichtigen. Denn bestimmte Szenarien und Einsatzzwecke wirken sich auf euer Spielerlebnis oder eure Tippeffizienz aus.

Überlegt, ob ihr eure Tastatur beispielsweise für den allgemeinen und leichten Gebrauch, für den professionellen Gebrauch mit hohem Schreibvolumen oder aber rein für Spiele einsetzen wollt.

Vor- und Nachteile mechanischer Tastaturen

 Um festzustellen, ob eine mechanische Tastatur für euch das Richtige ist, werft einen Blick auf die Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Abnehmbare Tastenkappen
  • Einfacher zu reinigen
  • Robuster gebaut und längere Lebensdauer
  • Bringen mehr Gewicht auf die Waage
  • Schnellere Anschläge fürs Gaming
  • Besseres Schreibgefühl und weniger Vertipper
  • Taktilität gibt spezielle Haptik bei Nutzung
  • Anti-Ghosting und N-Keyrollover funktionieren verlässlich

Nachteile

  • Lauter als Rubberdome-Keyboards
  • Oft teurer bei gleichem Funktionsumfang
  • Unübersichtliche Auswahl an Schaltertypen/Farben
  • Anfälliger für Schäden von verschütteten Flüssigkeiten
  • Anpassbarkeit durch Austauschen der Tastenkappen: Da sich die Tastenkappen bei mechanischen Tastaturen einfach abziehen lassen, könnt ihr diese individuell durch Unikate austauschen. Dadurch könnt ihr eure ganz eigenen Kreationen schaffen und eurer Tastatur einen einzigartigen Look verpassen. Damit einher geht auch die einfachere Reinigung sowie Reparatur, zumal ihr nicht wie bei Rubberdomes alles aufschrauben und Gummimatten entfernen müsst.
  • Sie sind stabiler und leben länger: Bei modernen Modellen findet ihr teilweise bereits Switches, deren Lebensdauer über 100 Millionen Anschläge beträgt. Im Schnitt bekommt ihr mindestens 50 Millionen Anschläge (bei jedem Schalter) durch, bevor ihr etwas ersetzen müsst. Zudem sind Mechas durch ihre Bauweise einfacher wesentlich härter im Nehmen, als eine Rubberdome. Damit einher geht im Direktvergleich auch meistens ein höheres Gewicht, wodurch sie satter auf dem Schreibtisch liegen und nicht einfach verschoben werden können.
  • Tasten lösen schneller und präziser aus: Für Gamer aber auch für Vielschreiber wohl das Argument schlechthin. Durch ihre mechanische Bauweise werden Anschläge schneller registriert und gehen durch geringeren Widerstand einfacher von der Hand. Bei Rubberdomes werdet ihr mehr Fehleingaben haben und mehr Kraft zum Auslösen von Tasten benötigen, da ihr diese meist ganz durchdrücken müsst.
  • Das Tippgefühl ist einzigartig: Ihr müsst eine mechanische Tastatur einmal selbst verwenden, um diesen Punkt zu verstehen. Während sich eine Rubberdome beim Tastendruck schwammig anfühlt, werdet ihr bei Mechas einfach einen "knackigere" Haptik bekommen (auch bei linearen Schaltern).
  • Gleichzeitige Tastenanschläge sind einfacher: Wenn ihr Gamer seid, ist dies ein definitives Plus. Während eine Membrantastatur beim Drücken von mehreren Tasten gleichzeitig oft Probleme bekommen kann (Stichwort: Ghosting), werdet ihr bei Mechas quasi nie auf dieses Problem stoßen. Denn Funktionen wie Anti-Ghosting sind bei Rubberdomes meist auf wenige Tasten beschränkt, wohingegen dies bei mechanischen Modellen oft für alle gilt.
  • Die Lautstärke: Ja, mechanische Tastaturen sind definitiv lauter als Rubberdome-Keyboards. Für manche ist das ein Plus, für manche ein negativer Punkt. 
  • Der Preis: Im Direktvergleich sind Mecha-Keyboards meistens teurer, als ihre Gummi-Brüder. Aufgrund der komplizierteren Herstellung und der längeren Lebensdauer aber auch verständlich. Seht es als eine Investition an, dann die Dinger halten ewig.
  • Die Qual der Wahl: Gleichzeitig Fluch und Segen ist die schier endlose Auswahl an Schaltern. Oft muss man sich erst einmal einlesen, bevor man sich wirklich entscheiden kann. Dennoch gibt es nur drei wesentliche Schaltertypen und das Ausprobieren macht viel Spaß.

Vor- und Nachteile von Rubberdome-Tastaturen

Auch bei einer Rubberdome gibt es Licht und Schatten. Schauen wir uns genau an, wo sie punkten kann und wo sie Federn lässt:

Vorteile

  • Wesentlich leiser
  • Einfacher zu transportieren
  • Günstiger
  • Besser geschützt gegen Wasser und Schmutz

Nachteile

  • Schwammiges Tippgefühl
  • Mehr Kraftaufwand für Anschläge erforderlich
  • Geringere Haltbarkeit
  • Tastenkappen nicht austauschbar
  • Eingeschränkte Keyrollover-Funktion
  • Lautstärke von Rubberdomes: Während schnelles Tippen auf jeder Tastatur laut sein kann, haben Gummitastaturen in Punkto Lautstärke einen besseren Ruf. Einige mechanische Tastaturen (insbesondere mit blauen Schaltern) können störend laut sein.
  • Sie sind günstiger: Einer der Hauptvorteile von Rubberdomes ist der günstigere Preis. Oft bekommt ihr hier mehr Funktionen für einen niedrigeren oder den gleichen Preis.
  • Die Haptik und das Schreibgefühl: Obwohl eine Rubberdome im Durchschnitt immer leiser sein wird, büßt sie diesen Vorteil durch ein matschig-schwammiges Tippgefühl wieder ein. Ihr werdet genau verstehen was wir meinen, wenn ihr beide Varianten unter den Fingern hattet.
  • Präzision & Verlässlichkeit: Direkt einher mit dem vorherigen Punkt geht auch die Präzision. Auf Grund der Funktionsweise von Rubberdomes werdet ihr bei den meisten Modellen mehr Kraft benötigen, um eine Taste auszulösen. Dadurch werdet ihr öfter Tasten ungewollt nicht aktivieren, was beim Gaming und beim Tippen enorm nervig und teils auch fatal sein kann. Es gibt hier aber auch schon gute modernere Rubberdome-Tastaturen, welche einen weitaus kürzeren Hubweg haben.
  • Lebensdauer und Bauweise: Eine klassische Rubberdome wird euch nie solange halten, wie eine Mecha. Bei vielen Membrantastaturen werdet ihr lediglich eine Lebensdauer von bis zu 20 Millionen Anschlägen bekommen, bei manchen sogar nur 10 oder 5. Dennoch sind sie im Schnitt leichter als mechanischbasierte, wodurch sie sich eher zum Mitnehmen auf LANs oder zu Freunden eignen.
  • Spritzwasser- und Staubschutz: Bei vielen guten Rubberdome-Keyboards werdet ihr einen speziellen Wasser- und Schmutzschutz nach IP42-Schutzstandards bekommen. Dadurch sind viele Membran-Modelle quasi wasserdicht und weniger anfällig für verschüttete Flüssigkeiten.
  • Anpassbarkeit und Reparatur: Das Abziehen von Tastenkappen ist zwar auch hier möglich, ist aber weitaus fummeliger. Zudem verwenden Gummikuppelschalter eine Reihe von verschiedenen Befestigungsmethoden für die Tastenkappen. Daher ist es oft sehr schwierig, passende Ersatztastenkappen zu finden.
  • Anti-Ghosting: Zwar gibt es bei vielen Rubberdome-Keyboards bereits volles N-Key Rollover Anti-Ghosting, oft findet man aber nur abgespeckte Varianten. Aufgrund der Bauweise kommt dies bei mechanischen Modellen selten bis gar nicht vor.

Rubberdome oder mechanisches Keyboard zum Schreiben?

Wenn ihr nach einer einfachen Tastatur für den allgemeinen Heim- oder Bürogebrauch sucht und keinen Schnickschnack braucht, dann ist eine Rubberdome absolut ausreichend. Zudem sind Membrantastaturen die beste Option, wenn ihr die beste Preisleistung wollt.

Solltet ihr jedoch beruflich oder privat sehr viel tippen, dann sind mechanische Tastaturen interessanter für euch. Insbesondere für Programmierer, Journalisten oder Blogger kommen sie wegen der besseren Effizienz in Frage. Hierbei könnt ihr euch sogar für leisere Silent-Schalter entscheiden (einfach darauf die Produktbeschreibung genau lesen um zu sehen, welche Schalter es bei eurem gewünschten Modell gibt), falls das Tippbrett in einem Raum mit anderen Personen zum Einsatz kommt.


Rubberdome oder Mechanik fürs Gaming - Was ist besser?

Wenn es ums Gaming geht, dann ist eine mechanische Tastatur zweifellos die richtige Wahl. Mit besserer Geschwindigkeit (bei optisch-mechanischen Tastaturen sind die Reaktionszeiten sogar noch geringer), Genauigkeit und Haltbarkeit kann eine mechanische Tastatur die hohe Nutzungsintensität bewältigen, die mit leidenschaftlichem Gaming einhergeht.

Obwohl ihr mit einer Rubberdome natürlich auch gut zocken könnt werdet ihr feststellen, dass eure Leistung durch die längere Reaktionszeit sowie das Tastengefühl beeinflusst wird.

Trotzdem empfehlen wir euch beide Formen auszuprobieren (am Besten direkt im Laden), bevor ihr euch entscheidet. Mittlerweile gibt es auch schon gute bezahlbare Mechas.


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Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.