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Welche Tastatur-Größe sollte ich wählen: Unterschiede aller Tastatur-Größen - von 100%, TKL bis zu 40%

tastaturen in verschiedenen größen titelbild

Habt ihr euch jemals gefragt, wie viele Tastaturgrößen es wirklich gibt und welche Tastatur-Größe für euch die richtige ist? In diesem Artikel werden wir jeden Größentyp vorstellen und euch zeigen, was daran toll oder eben nicht so pralle ist.

Fakt ist, es gibt viele verschiedene Tastaturgrößen und -layouts, aber wie erkennt man den Unterschied zwischen allen? Die gängigsten Tastaturgrößen sind das Standardvolllayout (104 Tasten), TKL (87 Tasten) und 60% (68 Tasten). Jede Tastatur-Größe ist dabei einzigartig mit unterschiedlichen Funktionen und je kleiner die Tastatur wird, desto mehr Elemente werden ausgespart. Also, schauen wir uns an was es so gibt, damit ihr die für euch perfekte Tastatur-Größe finden könnt.


Tastatur in voller Größe (100%)

Auch bei der Standardgröße gibt es kleine Unterschiede: Logitech G910 (oben) vs. Razer Huntsman (unten)

Das bekannteste Layout bei Tastaturen ist die standardisierte 100%-Größe mit 104 Tasten. Bei dieser Größe findet ihr den vollständigen Nummernblock, F-Tasten, Pfeiltasten sowie die Spezialtasten darüber.

Tastaturen in voller Größe sind die erste Wahl für Leute, die häufig Daten eingeben müssen und oft den Nummernblock verwenden. Zudem sind sie ideal für alle, die eine vielseitige Auswahl an Tasten benötigen, sei es zum Spielen, Arbeiten oder einfach nur beim Surfen im Internet. Durch die große Tastenanzahl bieten sie natürlich die meisten Optionen für eine fortgeschrittene Tastenbelegung via Makros. Außerdem lässt es sich hierauf einfach tippen, da sich keine der Tasten außer den Standardtasten auf einer niedrigeren Ebene befinden und die Abstände zwischen den Tasten genormt ist.

Gerade bei dieser Tastaturgröße gibt es sehr viele unterschiedliche Designs und Maße. Wenn ihr nach einzigartigen Funktionen und interessanten Designs sucht, kommen in der Regel diese Modelle in Frage. Wie ihr oben auf dem Bild sehen könnt, handelt es sich bei beiden Tastaturen um 100%-Modelle. Dennoch hat das Logitech-Modell an der linken Seite sogenannte Makrotasten, welche nicht zum Standard gehören und sie nochmals breiter macht.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass mechanische Tastaturen in voller Größe etwas teurer sein können als kleinere Größen (da mehr Material eingesetzt werden muss). Solltet ihr also knapp bei Kasse sein, ist das vielleicht nicht eure beste Wahl.

Der Hauptvorteil dieser Größe ist die große Produktauswahl, da es bei weitem die beliebteste Tastaturgröße und wahrscheinlich auch die meistverkaufte ist. Trotzdem lohnt sich diese Größe wirklich nur dann, wenn ihr den Numblock auch verwendet. Denn kleinere Tastaturen geben euch oft eine bessere Ergonomie beim Tippen.


1800 Compact Tastaturen (96%)

Eine seltene 96%-Tastatur (Foto via Reddit-User Fishsllap)

1800 Kompakttastaturen (auch bekannt als kompakte 100%-Tastaturen) sind ein eher ungewöhnliches und seltenes Layout, das so viele Tasten wie möglich auf kleinem Raum unterbringt. Sie ähneln Standardtastaturen in voller Größe, sparen sich aber die Leerräume zwischen Nummernblock, Pfeiltasten und den Tasten darüber. Ergo bekommt ihr hier die gleiche Anzahl von Tasten, aber ohne die Trennräume, wodurch das Gehäuse etwas kompakter wird. Eine 96%-Tastatur bietet die gleichen Vorteile einer Standardtastatur, jedoch mit einem etwas weniger klobigen Rahmen.

Auch hier gibt es wieder Abweichungen bei den Maßen, eine häufigere Form des kompakten 1800-Formfaktors ist jedoch diejenige mit tiefstehenden Pfeiltasten und dem etwas engeren Nummernblock.

Wenn ihr euren Nummernblock nicht aufgeben wollt, dann ist das kompakte 1800-Layout die für euch kleinste verfügbare Tastatur-Größe. Viele empfinden diese Größe daher als Ideal, allerdings gibt es nur sehr wenige Modelle auf dem Markt. Beispiele für diese Tastaturart sind das Keychron K4* oder die Cherry G80-1800*. Wir sehen abgesehen von dem etwas anderen Aussehen nicht viele Gründe für diesen Formfaktor, denn die Platzersparnis ist minimal.


tenkeyless (TKL) Tastaturen (80%)

So langsam wird es kompakter. Wir denken, diese Tastaturgröße ist für viele von euch ideal. Tenkeyless-Tastaturen haben normalerweise 87 Tasten und schaffen damit das perfekte Layout, um Größe und Funktionalität in Einklang zu bringen.

TKL steht für Ten Key Less (also quasi "Zehn Tasten weniger"), tatsächlich habt ihr aber eher 17 Tasten weniger. Stellt euch vor, ihr schneidet einfach den Nummernblock rechts neben den Pfeiltasten ab - dann bekommt ihr eine TKL-Tastatur. Dadurch wird die Tastatur kompakter und kann einfacher mitgenommen werden. Viele von uns benutzen den Nummernblock eh nicht so oft, sodass man kaum an Funktionalität verliert.

Eine kompaktere Tastatur ermöglicht auch mehr Platz auf dem Schreibtisch, sodass ihr auf beiden Seiten mehr Platz habt - insbesondere für eure Maus. Außerdem ist die Maus beim Tippen viel näher an eurer Maushand, sodass ihr kürzere Wege beim Greifen habt. Zudem verfügen Tenkeyless-Tastaturen weiterhin über die Pfeiltasten, den Home-Cluster und die Funktionstasten, sodass ihr weiterhin bequem spielen und tippen könnt.

Darüber hinaus ist das Angebot bei TKL-Tastaturen recht gut, zumal viele Hersteller auf Grund der Beliebtheit neben der Standardgröße häufig auch eine derartige Variante anbieten. Diese Tastaturgröße wird oft als der perfekte Kompromiss zwischen Komfort und nutzbaren Tasten angesehen. Ihr bekommt nicht nur viel mehr Platz für Mausbewegungen, sondern könnt eure Tastatur auch anwinkeln (wie es viele Pros oft machen). Dadurch habt ihr eine angenehmere Handstellung und auch beim Tippen ist der Buchstabenteil zentrierter, was ergonomische Vorteile bietet.


75%-Tastaturen

Eine noch kompaktere TKL-Version findet ihr bei 75%-Tastaturen. Auch diese Tastatur-Größe ist recht selten und die Auswahl an Modellen ist gering. 75% Tastaturen haben ein interessantes Design, zumal sie die Pfeiltasten und den darüberliegenden Block (Entf, Einfg, Bildtasten) direkt nebeneinander platzieren. Dadurch werden beide Blöcke platzsparend hochkant ausgerichtet, weshalb alle Tasten sehr eng beieinander liegen. Auch die untere Reihe rechts von der Leertaste verkleinert sich und die Umschalttaste ist ebenfalls kleiner, um Platz für "Pfeil nach oben" zu machen.

Oft findet ihr diesen Typus nur mit englischem Layout sowie 84 Tasten, beispielsweise die Keychron K2*. Es kann hier einige Zeit dauern, sich an die seltsamen Tastengrößen und -platzierungen zu gewöhnen. Zudem mag die "gequetschte" Optik auch nicht jeden ansprechen und auch Modder werden sich hier oft schwertun, passende Tastenkappen für diese Größe zu finden.


65%-Tastaturen

Die nächst kleinere Größe ist eine 65%-Tastatur, die das gleiche Layout wie die 75%-Tastatur hat, jedoch zusätzlich die F-Tasten weglässt. Dadurch wird sie in der Tiefe noch kleiner und die Funktionszeile ist jetzt in die Zahlenzeile integriert (normalerweise mit der FN-Taste aktiviert). Bei manchen Layouts wird hier auch der Tastenblock rund um die "Entf-Taste" ausgespart, dies ist aber definitiv die kleinste Tastaturgröße, die noch über Pfeiltasten verfügt.

Der Hauptvorteil einer 65%-Tastatur ist, dass sie eine perfekte Ergänzung für euren Laptop ist. Sie ist schnell in den Rucksack gepackt, oder gibt euch noch mehr Platz für eure Mausbewegungen bei schnellen Shooter-Spielen. Nachteilig ist hingegen, dass ihr sekundäre Befehle wie die F-Tasten oder sonstiges über die FN-Taste ansteuern müsst. Zudem ist der Austausch von Tastenkappen für diese kleineren, nicht standardisierten Layouts eine Herausforderung, da die sekundären Steuerelemente nicht alle gleich sind. Die untere Tastenreihe ist bei den meisten Modellen nicht standardisiert, vor allem rechts von der Leertaste. Außer ihr holt euch eine Tastatur wie die ASUS ROG Falchion*, die aufgrund der etwas kürzeren Leertaste im Grunde eine standardmäßige untere Reihe hat. Bei der oben gezeigten Razer Blackwidow V3 Mini*, könntet ihr schon wieder Probleme damit bekommen.


60%-Tastatur

Noch kleiner geht es mit 60%-Tastaturen. Hierbei werden die Pfeiltasten, F-Tasten und der Entf-Block entfernt und sind nur über die FN-Taste in sekundärer Funktion anzusteuern. Um euch daran zu gewöhnen, bedarf es definitiv einige Zeit. Falls ihr diese Tasten sowieso selten bis nie nutzt, dann könnt ihr mit diesen Mini-Tastaturen dennoch hervorragend zocken. 

Dieser Formfaktor ist zudem recht beliebt, da das Tastenkappen-Layout größtenteils standardisiert ist. Aufgrund ihrer kleinen, kompakten und symmetrischen Form, ist diese Größe auch am gebräuchlichsten für individuelle Tastaturkonstruktionen der Marke "Eigenbau". Wegen ihrer kleinen Größe kann es auch relativ günstig sein, Schalter und Tastenkappen für Sonderanfertigungen zu kaufen. Außerdem gibt es eine Vielzahl verschiedener PCB-Layouts und Gehäusedesigns speziell für 60%-Tastaturen. Ihr könnt zudem ziemlich gute Angebote für vorgefertigte (mechanische) Tastaturen finden wenn ihr bereit seid, auf die Tastaturgröße von 60% umzusteigen.

Der größte Vorteil ist natürlich die noch kleinere Größe der Tastatur, wodurch ihr maximale Freiheit für eure Mausbewegungen bekommt - für Shooter-Spiele genial. Falls ihr jedoch viel Textverarbeitung durchführt oder mit der Tastatur oft Excel nutzt, dann raten wir euch eher ab von dieser Größe. Denn der Verlust der Pfeil-, Entf- und F-Tasten ist es dafür im Vergleich zur 65%-Größe einfach nicht wert. Für einige wird es keinen Unterschied machen, aber bedenkt diesen Punkt unbedingt, bevor ihr ein Modell wie die Corsair K65 Mini* ausprobieren wollt.

Auch interessant: Die beste 60 Prozent Tastatur für jeden Preisbereich


40%-Tastatur

Ihr dachtet, wir sind schon fertig? Noch nicht ganz. 40% Tastaturen sind auf das Minimum reduziert, damit ihr noch vernünftig darauf tippen könnt. Zusätzlich zu allem, was bei 60%-Tastaturen entfernt wurde (kein Nummernblock, Funktionszeile, Pfeiltasten, Home-Cluster), werden bei 40%-Tastaturen auch noch alle Zahlen in der obersten Reihe entfernt. Richtig gelesen: Es gibt keine Zahlen auf dieser Tastaturgröße. Darüber hinaus werdet ihr auch sämtliche Sonderzeichen (oder Nicht-Buchstaben-Tasten) wie Doppelpunkt oder Anführungszeichen vergeblich suchen.

Wenn ihr auf einer 40%-Tastatur flink tippen möchtet, müsst ihr euch erstmal komplett umgewöhnen um Zahlen und Symbole einzugeben. Dies erfordert viel Eingewöhnungszeit, aber ihr spart dadurch viel Platz auf dem Schreibtisch und habt eine leichte sowie kompakte Tastatur für unterwegs.

Keine Frage, dass dieser Formfaktor enorm exotisch und sehr schwer zu finden ist. Quasi immer handelt es sich bei diesen Tastaturen nur um Eigenbauten, denn uns sind keine Modelle von den gängigen Herstellern bekannt. Vielleicht ändert sich das noch, aber derzeit besteht einfach keine Nachfrage nach dieser Größe. Falls ihr also eine 40%-Tastatur haben wollt, müsst ihr die Teile online kaufen und selbst zusammenbauen.


Separater Nummernblock

Keine Tastatur-Größe mehr, aber der Vollständigkeit halber mal erwähnt. Einzelne Nummernblöcke werden normalerweise mit 17 Tasten geliefert und haben das gleiche Layout wie bei einer normalen Standardtastatur. Ihr könnt Nummernblöcke separat kaufen, wenn ihr keine Tastatur in voller Größe haben wollt. Auf diese Weise könnt ihr den Nummernblock auf beiden Seiten eurer Tastatur einsetzen, was gerade die Dateneingabe effizienter und komfortabler macht.

Auch für Spiele bei denen keine vollständige Tastatur erforderlich ist, könnt ihr stattdessen einen separaten Num-Block nutzen und damit Platz sparen.


Warum spielt die Größe deiner Tastatur eine Rolle?

Die Tastaturgröße sollte perfekt auf eure Anforderungen abgestimmt sein. Dabei gibt es viele Faktoren, die bei der Auswahl des für euch am besten geeigneten Layouts zu berücksichtigen sind.

  • Ihr wollt eure Tastatur oft mitnehmen? Dann sollte sie möglichst klein, leicht und tragbar sein. Im Allgemeinen ist eine TKL-Tastatur und kleiner ideal für unterwegs. Alles darüber wird schnell sperrig und unhandlich.
  • Wenn ihr eure Tastatur ausschließlich für den Schreibtisch kauft, dann könnt ihr auch zur vollen Größe greifen. Macht euch einfach bewusst, welche Funktionen und Tasten ihr wirklich braucht.
  • Alle die ein kleineres Tastaturlayout wie 65 % oder weniger in Betracht ziehen, sollten die Lernkurve im Hinterkopf haben. Bei einer 60%-Tastatur muss man beispielsweise erst mal lernen, wie man ohne Pfeiltasten auskommt. Je kleiner die Tastatur wird, desto mehr müsst ihr dazulernen und mit FN-Kürzeln arbeiten.
  • Unserer Erfahrung nach sind die TKL-65%-Bereiche ideal. Alles darunter wird merkwürdig, insbesondere wenn die Pfeiltasten fehlen wird es extrem komisch und umständlich. Wenn ihr Bock darauf habt, könnt ihr euch natürlich euer eigenes Keyboard zusammenbauen.

Folgende Tabelle fasst nochmals anschaulich die wichtigsten Unterschiede zwischen den Tastaturgrößen zusammen:

Tastatur-Groesse

Tastenanzahl

Num-Block

Entf-Block

F-Tasten

Pfeiltasten

ZahlenReihe

100%

104

1800-Kompakt

103-104

TKL (87/80%)

87

75%

80-84

65%

66-69

60%

58-65

40%

40-44

Und damit hätten wir alle wichtigen Tastaturgrößen erklärt. Für die meisten von euch wird die ideale Tastatur-Größe irgendwo in der Mitte liegen, mit einer TKL könnt ihr aber generell nichts falsch machen. Gerade für uns Gamer sind TKL-Modelle eine gute Balance zwischen Kompaktheit und Funktionalität. Bei allem was kleiner ist, muss man sich irgendwie anpassen.


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Ein Artikel von Sascha. Falls ihr mehr über unsere Autoren erfahren wollt, besucht unsere Über-Uns-Seite.